Meine Zahl ist 400.
Das Rätsel ist eindeutig, auch ohne explizit dazu gestellter Frage. Allein aus der Verklausulierung der Aussage erschließt sich die Aufforderung zur Lösung, denn ein Rätsel ist um so reizvoller, je weniger redundante Teile es enthält. Wozu soll denn noch extra nach „meiner Zahl“ gefragt werden, wenn sie expressis verbis bereits der Mittelpunkt der Aussage ist? Das ist vollkommen überflüssig! Wer da noch einen zusätzlichen gefragten Hinweis benötigt („Was, bitte schön, ist denn übrigens nun meine geheimnisvolle Zahl, höhö?“), ist meines Erachtens sprachlich und gedanklich „schwer von Begriff“. Und als Textaufgabe in der Schule oder in einem Rätselbuch wird ebenfalls keine solche auffordernde Frage benötigt, denn dass es sich um eine Aufgabe handelt, die eine Lösung verlangt, ist selbsterklärend.
Nun zum Problem, warum die meisten beim „Ausrechnen“ ins Schleudern kommen. Der Trick liegt in der zweimaligen Verwendung des Wortes „Hälfte“! Durch diese sprachlich gewitzte Formulierung wird man gedanklich aufs Glatteis geführt, denn man kommt dadurch schnell in Versuchung, die Zahl 400 zweimal zu halbieren und landet dann bei der irrigen 100, die hier so oft behauptet wird. Der Reiz dieses Rätsels besteht somit in der Entschlüsselung der semantischen Raffinesse, denn wirklich Ausrechnen muss man im Grunde genommen gar nichts.