Auch wenn das meiste schon gesagt wurde, möchte ich noch ein paar Dinge hinzufügen.
Zunächst solltest du dich nicht nur auf das Studienfach an sich fixieren, sondern dir auch überlegen, was danach dabei rauskommt. Du studierst (wenn alles glatt läuft) gerade ein mal 5 Jahre bis zum Master. Danach arbeitest du bis du alt und grau bist. Schau dir auch die Perspektiven und Berufe an, die du letztlich nach deinem Studium bei den jeweiligen Fächern ausüben kannst. Sprich mit Bekannten, besuche Infoverantstaltungen, vielleicht auch ganz dreist ein paar Leute z.B. bei Xing höflich anschreiben, ob sie dir ein bisschen was über ihren Berufsalltag erzählen können etc. etc.
Dann muss ganz klar gesagt werden, dass (im Gegensatz zum Mathestudium) WiMa-Studium nicht gleich WiMa-Studium ist. An manchen Unis (z.B: Würzburg: http://www.uni-wuerzburg.de/?id=86261) ist der Matheanteil sehr gering. Pflicht sind dort deutlich weniger als 100 ECTS in Mathe (180 ECTS erwirbst du im gesamten Studium). Köln (wo ich selber WiMa studiere) wurde ja bereits genannt, dort ist der Matheanteil deutlich höher. Dort unterscheidet sich Mathe von WiMa im Wesentlichen dadurch, dass Vorlesungen in reiner Mathematik (z.B: so etwas wie Algebra, Funktionentheorie etc.) wegfallen und man stattdessen Informatik-Veranstaltungen besucht und zusätzlich ganz normal als Nebenfach entweder VWL oder BWL. Du hörst in Köln nach dem Grundstudium im WiMa-Studium vor allem Vorlesungen aus dem Bereich der angewandten Mathematik. Von dem Namen darf man sich nicht in die Irre führen lassen, denn das Zeug ist genau so theoretisch und ähnlich abstrakt wie der Rest auch, ist aber eben relevanter für Felder außerhalb der Mathematik selbst (z.B. interessieren sich Versicherungen sehr für Resultate aus der Wahrscheinlichkeitstheorie, wohingegen es so gut wie allen Unternehmen auf diesen Planeten herzlich egal sein dürfte, dass verschiedene Polynome über endlichen Körpern die selbe Polynomabbildung haben).
Dass die ersten Semester am schwierigsten sind, halte ich nur teilweise für richtig. Stofflich ist es meiner Meinung nach leichter, aber man muss sich eben an Hochschulmathematik gewöhnen, Abstraktionsvermögen und eine strukturierte Denkweise entwickeln.
Ob das etwas für dich ist, kannst du wohl nur durch ausprobieren herausfinden. Da die oben genannten Dinge zumindest meiner Meinung nach in der Schule irrelevant sind, kann man nicht sicher sein, dass jemand mit guten Noten in Mathematik auch das Studium schafft. Möglicherweise ist das jedoch ein Indiz dafür.
Zudem noch ein kurzes Wort zum Nebenfach: In der BWL braucht man kaum Mathematik. Nach meiner Einschätzung ist es unter anderem deshalb nicht sonderlich sinnvoll, BWL als Nebenfach zu wählen. Du hörst im Nebenfach i.d.R. nur Grundvorlesungen und vielleicht 1-2 Wahlfächer, aber die Grundvorlesungen (REWE, KLR, etc) harmonieren überhaupt nicht mit Mathe, da man dort nur Schulkenntnisse braucht. Zusätzlich sind das meiner Meinung nach Dinge, die man in den meisten späteren Berufen nicht mal ansatzweise braucht. Ist vielleicht ganz nett zu wissen, wie das Rechnungswesen aufgebaut ist etc., aber es reicht denke ich, die Grundlegenden Prinzipien zu verstehen und da das ganze definitiv kein Hexenwerk ist, kann mans genau so gut nebenbei on the job lernen.
Fächer wie Informatik und VWL eignen sich da meiner Meinung nach deutlich besser, so etwas wie Ökonometrie ist schon etwas mathelastiger, aber ich würde dennoch Informatik empfehlen. Allein schon aus dem Grund, dass man dann meistens mehr mit Programmierung in Berührung kommt und gute Mathematiker mit fundierten Programmierkenntnissen kommen seltener vor als man glaubt.
So das war jetzt erst mal viel Kram über WiMa/Mathe, aber ich möchte noch ein paar andere Fächer vorschlagen, die du vielleicht gar nicht auf dem Schirm hast, obwohl sie für dich interessant sein könnten.
VWL (z.B. mit Schwerpunkten wie Ökonometrie), Statistik (und Data Science, wobei das relativ nah mit Statistik verwandt ist). Letzteres hat erstaunlicherweise fast niemand auf dem Schirm, obwohl es meiner Meinung nach sehr interessant ist und sich gerade im Zusammenhang mit Big Data sehr viele interessante Perspektiven ergeben dürften.
Data Scientist: The Sexiest Job of the 21st Century (Harvard Business Review, Oktober 2012)
I keep saying that the sexy job in the next 10 years will be statisticians (Hal Varian, Chefökonom bei Google)