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Aufgabe:

Sei R=Z[7] : ={a+b7a,bZ} R=\mathbb{Z}[\sqrt{-7}]:=\{a+b \sqrt{-7} \mid a, b \in \mathbb{Z}\} .

(a) Zeigen Sie, dass 2 in R R irreduzibel ist.

(b) Beweisen Sie, dass R R kein faktorieller Ring ist. (Sie dürfen verwenden, dass 1+7 1+\sqrt{-7} und 17 1-\sqrt{-7} in R R irreduzibel sind. )


Problem/Ansatz:

Bei dieser Aufgabe blicke ich leider überhaupt nicht durch.

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fangen wir erstmal mit der (a) an. Die Definition von Irreduzibilität ist:

Sei RR ein Integritätsbereich. Ein Element rRr \in R heißt irreduzibel, wenn r0,rR×r \neq 0, r \notin R^\times ist und für alle a,bRa,b \in R mit r=abr = ab gilt aRxa \in R^x oder bRxb \in R^x.


In Worten ausgedrückt ist ein Element aus einem Ring also irreduzibel, wenn es nicht null und keine Einheit ist und sich als Produkt zweier Elemente aus dem Ring darstellen lässt, wobei mindestens eines davon eine Einheit sein muss.


Bevor wir weiter machen, schauen wir uns kurz eine Vorüberlegung an:

Auf dem Ring R=Z[7]R = \mathbb{Z}[\sqrt{-7}] ist eine euklidische Normfunktion N : RZN: R \to \mathbb{Z} mit N(a+b7=a2+7b2N(a+b\sqrt{-7} = a^2 + 7b^2 definiert, weil RR hier ein euklidischer Ring ist.

Ich behaupte nun, dass zRx    N(z)=1z \in R^x \iff |N(z)| = 1.

Beweis:

Hinrichtung:

Sei zRxz \in R^x, so existiert ein zRz' \in R, s.d. zz=1z \cdot z' = 1.

Folglich gilt N(zz)=N(z)N(z)=1 N(z \cdot z') = N(z)N(z') = 1.

Da N(z)ZN(z) \in \mathbb{Z}, gilt N(z)=±1N(z) = \pm 1.


Rückrichtung:

Sei z=a+b7Rz = a+b\sqrt{-7} \in R mit N(z)=1|N(z)| = 1.

Dann ist

N(z)=a2+7b2=(a+b7)(ab7)=±1N(z) = a^2 + 7b^2 = (a+b\sqrt{-7})(a-b\sqrt{-7}) = \pm 1

Setze z1 : =±(ab7)R    zRxz^{-1} := \pm (a-b\sqrt{-7}) \in R \implies z \in R^x



Nun zurück zur Aufgabe. Du kannst nun annehmen, dass 2=xy2 = xy mit x,yRx, y \in R. Verwende nun die Normfunktion und zeige so, dass entweder xx oder yy eine Einheit sein muss. Es sei vorab schonmal so viel gesagt, dass

N(2)=N(x)N(y)=4N(2) = N(x)N(y) = 4.

Nun gilt es Fallunterscheidungen zu machen.


Lg

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Ähm okay, das überfordert mich jetzt ein wenig. Ich kannte bisher nur folgende Definition:

Eine Zahl p ∈ ℤ\{0}, p ≠ ± 1, heißt irreduzibel falls für a, b ∈ ℤ gilt: Wenn a·b = p ist, so ist

a = ± 1 oder b = ±1.


Die Aufgabe ist von einer Altklausur. Ich verstehe aber nicht so ganz die Definition von R. Was hat es mit diesem ℤ[7 \sqrt{-7} ] auf sich.

Die Wurzel einer negativen Zahl kenne ich immernoch als undefiniert.

"Eine Zahl p ∈ ℤ\{0}, p ≠ ± 1, heißt irreduzibel falls für a, b ∈ ℤ gilt: Wenn a·b = p ist, so ist a = ± 1 oder b = ±1."

Das ist in etwa die gleiche Definition, nur dass du keinen allgemeinen Ring, sondern gleich die Menge der ganzen Zahlen betrachtest.

Die allgemeine Definition von einer Einheit in einem Ring ist:

Ein Element uRu \in R heißt Einheit von RR, wenn uu in RR invertierbar ist, wenn es also ein Element uRu' \in R gibt mit uu=uu=1u \cdot u' = u' \cdot u = 1. Man schreibt dann u1u^{-1} für uu'. RxR^x ist dann die Menge aller Einheiten von RR.

Speziell in deinem Fall betrachten wir den Ring Z\mathbb{Z} der ganzen Zahlen, in den es nur die Einheiten 11 und 1-1 gibt.


Es ist Z[7]={a+b7a,bZ}={a+i7ba,bZ}\mathbb{Z}[\sqrt{-7}] = \{a + b \cdot \sqrt{-7} \mid a,b \in \mathbb{Z}\} = \{a + i\sqrt{7} \cdot b \mid a,b \in \mathbb{Z}\}, denn es ist 1=i\sqrt{-1} = i. Man nennt ii auch eine imaginäre Einheit. Zahlen bzw. Elemente der Form x+iy x + iy nennen wir auch imaginäre Zahlen bzw. Elemente.

Die Menge der komplexen Zahlen bezeichnen wir mit C\mathbb{C}. Das besondere ist hierbei, dass die Menge der komplexen Zahlen isomorph zum R2\mathbb{R}^2 ist. Das heißt, wir können jede komplexe Zahl im R2\mathbb{R}^2 darstellen, indem wir den R2\mathbb{R}^2 in eine reelle und eine imaginäre Achse einteilen.

Betrachten wir als Beispiel mal die komplexe Zahl

z=2+i5z = 2 + i5 .

Der Realteil einer komplexen Zahl ist immer der Teil ohne ii, also hier die 22. Man schreibt dann

(2+i5)=2 \Re(2+i5) = 2 oder Re(2+i5)=2 Re(2+i5) = 2.

Der Imaginärteil ist hier der andere Teil, der Teil mit dem ii als Faktor. Den bezeichnen wir mit

(2+i5)=5 \Im(2+i5) = 5 oder Im(2+i5)=5 Im(2+i5) = 5.

Das nun CR2\mathbb{C} \cong \mathbb{R}^2 gilt, können wir, wie gesagt, die komplexen Zahlen in der R2\mathbb{R}^2 Ebene darstellen. Ganz einfach gesagt, gehen wir Re(z)Re(z) viele Schritte in Richtung der xx-Achse und Im(z)Im(z) viele Schritte in Richtung der yy-Achse. Die 2+i5 2+i5 lässt sich also darstellen als:

ImaginaereZahl.PNG



Wenn wir nun zu unserem RR zurückkehren und die ersten Elemente aus der Menge

Z[7]={a+i7ba,bZ}\mathbb{Z}[\sqrt{-7}] = \{a + i\sqrt{7} \cdot b \mid a,b \in \mathbb{Z}\}

mal in so ein Koordinatensystem einzeichnen, dann erhalten wir

Z7.PNG

Wenn du dich damit mehr beschäftigen möchtest, schau dir mal den Ring der Gaußschen Zahlen an.


Bevor ich dir mit der Normfunktion weiterhelfe, möchte ich erst einmal Fragen, ob dir der Begriff "euklidischer Ring" oder "Normfunktion" überhaupt etwas sagt? Ansonsten werde ich schauen, dass ich einen Weg finde, der nicht mit diesen Begriffen arbeitet.


Lg

Alles klar danke für die Erklärung.

Der Begriff des euklidischen Rings sagt mir was, allerdings habe ich ich Definition davon nicht zu 100% verstanden.

Danke für die Hilfe

Okay, dann werde ich mit den Begriffen weiter machen.

Definition: euklidischer Ring

Wir nennen einen Integritätsbereich R einen euklidischen Ring, falls auf diesem eine Normfunktion

N : (R{0})(N{0})N: (R\setminus \{0\}) \to (\mathbb{N} \cup \{0\})

existiert, sodass gilt:

Für alle a,bR,b0,a,b \in R, b \neq 0, existieren q,rRq,r \in R mit

a=qb+ra = qb + r

wobei r=0r = 0 oder r0r \neq 0 und N(r)<N(b)N(r) < N(b) gilt.


Anders ausgedrückt sind euklidische Ringe, Ringe, die eine Division mit Rest zulassen.


Zum besseren Verständnis machen wir mal ein Beispiel. Wir nehmen hier den Ring R=Z R = \mathbb{Z}, also den Ring der ganzen Zahlen. Die Normfunktion ist hier, vereinfacht gesagt, die Betragsfunktion:

N : (Z{0})(N{0}), nnN: (\mathbb{Z}\setminus \{0\}) \to (\mathbb{N} \cup \{0\}), \ n \mapsto |n|.

Die Division mit Rest kennen wir hier sehr gut. Als Beispiel teilen wir hier 3030 durch 44. Mit dem euklidischen Algorithmus erhalten wir:

30=74+2 30 = 7 \cdot 4 + 2

Dabei ist N(7)=7>2=N(2) N(7) = 7 > 2 = N(2) .


Auch der Ring R=R[X] R = \mathbb{R[X]}, also der Ring der reellwertigen Polynome, ist ein euklidischer Ring mit einer Normfunktion, der Gradfunktion: Sei fR[X]f \in \mathbb{R}[X] mit Grad nn, also von der Form

f(x)=anxn+an1xn1+an2xn2++a1x+a0f(x) = a_nx^n + a_{n-1}x^{n-1} + a_{n-2}x^{n-2} + \ldots + a_1x + a_0 ,

so ist die Normfunktion definiert als N(f)=deg(f)=nN(f) = \deg(f) = n. Wir kennen dies unter dem Begriff "Polynomdivision".


Genauso ist auch R=Z[i]R = \mathbb{Z}[i] ein euklidischer Ring mit der Normfunktion

zR :  N(z)=zz=(a+ib)(aib)=a2+b2z \in R: \ N(z) = z \cdot \overline{z} = (a+ib)(a-ib) = a^2 + b^2



Die Funktion der Normfunktion ist es hier, zu überprüfen, dass wir auch mit dem kleinstmöglichen Rest teilen, der möglich ist. Im Ring der ganzen Zahlen können wir also anhand von

30=54+1030 = 5 \cdot 4 + 10

und N(5)=5<10=N(10)N(5) = |5| < |10| = N(10) erkennen, dass wir noch weiter teilen können, sodass der Rest kleiner wird. Hier ist es natürlich trivial, aber bei Polynomen oder bei komplexen Zahlen ist es dann nicht mehr so einfach - da hilft uns dann die Normfunktion enorm.


Neben dieser Funktion, hilft uns die Normfunktion aber auch bei der Suche von Einheiten, also Elementen, die ein multiplikatives Inverses haben. Den Beweis davon habe ich oben geschrieben.

Sollte etwas unklar sein, frag gerne nach.


Kommen wir nun zurück zur Aufgabe. Wir sollen zeigen, dass die 22 in R=Z[7]R = \mathbb{Z}[\sqrt{-7}] irreduzibel ist. Dafür benutzen wir nun die euklidische Normfunktion, die auf RR definiert ist, nämlich N(z)=a2+7b2N(z) = a^2 + 7b^2.

Wir nehmen nun an, dass wir die 22 schreiben können als

2=xy2 = xy mit x,yRx,y \in R.

Nun wollen wir mit der Normfunktion arbeiten. Dafür setzen wir die 22 ein:

N(2)=22=22=4N(2) = 2 \cdot \overline{2} = 2 \cdot 2 = 4. Weiter gilt unter der Annahme N(2)=N(xy)=N(x)N(y)N(2) = N(xy) = N(x)N(y), also

N(2)=4=N(x)N(y)N(2) = 4 = N(x)N(y).

Wir wissen, dass die Normfunktion nur ganzzahlige Werte annehmen kann und überlegen und daher, dass es zwei Fälle gibt:

1. Fall: N(x)=1N(x) = 1 und N(y)=4N(y) = 4 oder N(x)=4N(x) = 4 und N(y)=1N(y) = 1.

Wir nehmen o.E.d.A. an, dass ersteres gilt. Wie können wir nun hieraus folgern, dass xx eine Einheit ist?

2. Fall: N(x)=N(y)=2N(x) = N(y) = 2.

Setze x=a+b7 x = a+b\sqrt{-7} und berechne N(x)N(x). Auf welches Problem stoßen wir hier?

Ich verstehe leider noch nicht so ganz was dieses N(x) jetzt ist und wie man das berechnet, daher weiß ich grade auch bei den Fragen nicht wirklich weiter.

Für komplexen Zahlen ist die euklidische Normfunktion folgendermaßen definiert:

Sei zR=Z[7]z \in R = \mathbb{Z}[\sqrt{-7}], so hat zz nach Definition von R die Form z=a+b7=a+ib7z = a + b\sqrt{-7} = a + ib\sqrt{7} mit a,bZa,b \in \mathbb{Z}. Die Normfunktion ist nun N(z)=zzN(z) = z \cdot \overline{z}, wobei z\overline{z} das sogenannte komplex konjugierte ist.

Komplex konjugiert: x+iy=xiy\overline{x+iy} = x - iy.

Demnach gilt also für unser zRz \in R:

N(z)=zz=(a+ib7)(a+ib7)N(z) = z \cdot \overline{z} = (a + ib\sqrt{7})(\overline{a + ib\sqrt{7}}) .

Mit (a+ib7)=(aib7) (\overline{a + ib\sqrt{7}}) = (a - ib\sqrt{7}) und der dritten binomischen Formel erhalten wir also

N(z)=N(a+ib7)=a2(ib7)2=a2(i)2b27=i2=1a2+7b2 N(z) = N(a + ib\sqrt{7}) = a^2 - (ib\sqrt{7})^2 = a^2 - (i)^2b^27 \stackrel{i^2 = -1}{=} a^2 + 7b^2.


Nun zur Aufgabe (a):

1. Fall

Hier müssen wir nicht viel rechnen. Es genügt uns, N(x)=1N(x) = 1 anzuschauen. ich habe in der ersten Antwort die Beziehung

zRx    N(z)=1z \in R^x \iff |N(z)| = 1

bewiesen. Auf der Aufgabe bezogen heißt die Beziehung dann

zZ[7]x    N(z)=1 z \in \mathbb{Z}[\sqrt{-7}]^x \iff |N(z)| = 1.

Ein Element in Z[7]\mathbb{Z}[\sqrt{-7}] ist also genau dann eine Einheit, wenn die Normfunktion entweder gleich 11 oder 1-1 ist.

Wegen N(x)=1N(x) = 1 ist xx also eine Einheit in Z[7]\mathbb{Z}[\sqrt{-7}].


Damit können wir hier also unsere 22 als Produkt zweier Elemente aus dem Ring schreiben, wobei eines davon eine Einheit ist. Das ist gerade die Definition davon, dass 22 irreduzibel ist.

2. Fall

Wir wählen ein beliebiges xZ[7] x \in \mathbb{Z}[\sqrt{-7}] , womit es also die Form x=a+b7x = a + b\sqrt{-7} hat. Jetzt benötigen wir die Formel für die hierzugehörige Normfunktion:

N(x)=N(a+ib7)=a2+7b2N(x) = N(a+ib\sqrt{7}) = a^2 + 7b^2.

Wir haben die Annahme gemacht, dass N(x)=2N(x) = 2 gilt. Folglich muss dann

N(x)=a2+7b2=2N(x) = a^2 + 7b^2 = 2

gelten. Diese Gleichheit ist mit a,bZa,b \in \mathbb{Z} aber nicht lösbar, warum? Was sagt uns das über das xx aus?

Das Quadrat ist für Elemente aus ℤ immer positiv, bzw. für 0 = 0. Wir können folgende Fälle betrachten:

1. a = 0 und b = 0:

Dann hätten wir aber 02 + 7·02 = 0 ≠ 2

2. a= 0 und b ≠ 0:

Dann hätten wir 0 + 7·b2 , wobei b2 aber positiv sein muss also hätten wir irgendein Vielfaches von 7, aber nicht 2.

3. a ≠ 0 und b = 0:

Dann hätten wir a2 = 2. In ℤ haben wir dafür aber keine Lösung.

4. a ≠ 0 und b ≠0:

Dann hätten wir a2 + 7b2 = 2. Da a ≠ 0 folgt a2 ≥ 1. Das selbe gilt für b. Da wir aber a2 mit einem positiven Vielfachen von 7 addieren kann auch hier nicht 2 rauskommen.


Bei der zweiten Frage stehe ich gerade allerdings auf dem Schlauch :(

Richtig, in Z\mathbb{Z} hat die Gleichung keine Lösung. Daraus folgt nun, dass es ein solches xZ[7]x \in \mathbb{Z}[\sqrt{-7}] mit N(x)=2N(x) = 2 nicht geben kann. Der zweite Fall kann also nicht eintreten. Damit bleibt nur der erste Fall übrig, wo wir aber zeigen konnten, dass die 22 irreduzibel ist. Das war dann auch schon der Beweis für die (a).


Bleibt noch die (b) zu zeigen:

"(b) Beweisen Sie, dass R R kein faktorieller Ring ist. (Sie dürfen verwenden, dass 1+7 1+\sqrt{-7} und 171-\sqrt{-7} in RR irreduzibel sind.)"

Hier gibt es eine nützliche Beziehung, die man kennen sollte:

Ist RR faktoriell, so gilt für rR :  rr \in R: \ r irreduzibel     r\iff r prim.


Tatsächlich ist es so, dass 22 in Z[7]\mathbb{Z[\sqrt{-7}]} nicht prim ist. Dazu hilft dir der Hinweis, dass 1+7 1+\sqrt{-7} und 171-\sqrt{-7} in RR irreduzibel sind.


Zur Erinnerung:

rRr \in R prim oder Primelement von RR, wenn r0,rRxr \neq 0, r \notin R^x und für alle a,bRa,b \in R gilt:

rab    rar \mid ab \implies r \mid a oder rbr \mid b.


In Worten: Wir nennen ein Element rr aus dem Ring RR prim, wenn es nicht null und keine Einheit ist. Weiter muss gelten, wenn rr das Produkt abab teilt, so teilt es entweder auch aa oder bb.


Überleg dir also, wie du die beiden Zahlen im Hinweis verwenden kannst, um zu zeigen, dass 22 nicht prim ist. Tipp: Keine Strichrechnung.

Danke das du dir die Zeit nimmst alles so detailliert zu erklären, dadurch wird es sehr gut nachvollziehbar.

Was die a angeht hab ich das nun soweit verstanden :)


Was die b angeht, kann ich mit dem Hinweis in der Aufgabenstellung leider nichts anfangen bzw. ich weiß nicht wie ich ihn verwenden muss um zu zeigen, dass 2 nicht prim ist.


LG

Der Tipp war: Keine Strichrechnung. Also benutzen wir einfach mal die Punktrechnung und zwar die Multiplikation:

(1+7)(17)=(1+i7)(1i7)=12(i7)2=1i272=1+7=8(1+\sqrt{-7}) \cdot (1 - \sqrt{-7}) = (1+i\sqrt{7}) \cdot (1-i\sqrt{7}) = 1^2 - (i\sqrt{7})^2 = 1 - i^2\sqrt{7}^2 = 1 + 7 = 8.

Kommst du so weiter? Wir brauchen hier die 22 irgendwo.

Okay, wieso genau kommt man von dem Schritt davor auf 1+7?

Leider komm ich damit auch nicht wirklich weiter.

Hol bitte unbedingt nochmal die grundlegenden Rechenregeln von komplexen Zahlen nach, falls du die schon mal hattest, aber noch nicht wirklich angeeignet hast.

Es gilt die Grundregel: i2=1i^2 = -1. Die wenden wir hier auch an:

(1+7)(17)=...=1(i7)2=1i272=1(1)(7)=1+7=8(1+\sqrt{-7})(1-\sqrt{-7}) = ... = 1 - (i\sqrt{7})^2 = 1 - i^2\sqrt{7^2} = 1 - (-1)(7) = 1 + 7 = 8.

Nun gilt 8=428 = 4 \cdot 2, also

(1+7)(17)=42(1+\sqrt{-7})(1-\sqrt{-7}) = 4 \cdot 2.

Es gilt also

2(1+7)(17)2 \mid (1+\sqrt{-7})(1-\sqrt{-7}),

denn:

ab    an=ba \mid b \iff a \cdot n = b.

a ist also ein Teiler von b, wenn b ein Vielfaches von a ist.

Hier haben wir a=2, n=4 a = 2, \ n = 4 und b=(1+7)(17) b = (1+\sqrt{-7})(1-\sqrt{-7}).


Angenommen, 22 ist Prim, dann muss 22 per Definition auch (1+7)(1+\sqrt{-7}) oder (17)(1-\sqrt{-7}) teilen. Formal:

2(1+7)(17)    2(1+7)  2(17) 2 \mid (1+\sqrt{-7})(1-\sqrt{-7}) \implies 2 \mid (1+\sqrt{-7}) \ \vee \ 2 \mid (1-\sqrt{-7}).

Man kann nun zum Beispiel mit dem euklidischen Algorithmus zeigen, dass 22 weder (1+7)(1+\sqrt{-7}) noch (17)(1-\sqrt{-7}) teilt.

Darauf möchte ich jetzt aber nicht noch weiter eingehen, weil das ein sehr großes Thema ist. Schau dazu am besten mal in deinem Skript nach oder auf Youtube nach Videos, wo der euklidische Algorithmus an Beispielen durchgeführt wird. Ich kann dir persönlich die Videos von Michael Penn zu diesem Thema empfehlen. Die haben mir damals sehr geholfen:


Hier mit Polynomen:

.


Zurück zur Aufgabe. Wir haben zeigen können, dass die 22 in Z[7]\mathbb{Z}[\sqrt{-7}] kein Primelement ist.

Wir hatten die Beziehung:

Ist RR faktoriell, so gilt für rR :  rr \in R: \ r irreduzibel     r\iff r prim.


Wir machen also die entgültige Annahme, dass R=Z[7]R = \mathbb{Z}[\sqrt{-7}] faktoriell ist. Aus der (a) wissen wir, dass 22 irreduzibel ist. Nach der Annahme muss 22 dann nun auch ein Primelement in RR sein. Dies ist aber ein Widerspruch zu dem, was wir eben gezeigt haben. Denn wir haben gezeigt, dass 22 kein Primelement in RR ist. Demzufolge war die Annahme falsch und RR ist nicht faktoriell. q.e.d.

Alles klar, vielen Dank für deine Mühen.

LG

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