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Funktion: \( f(x)=\frac{4 x-t}{x^{2}} \quad, t \in ℝ, t>0 \)

a) Führen Sie eine Kurvendiskussion durch.

b) Zeichnen Sie den Graphen für t = 1, 2, 4.

c) Bestimmen Sie die Ortskurve der Extrema und Wendepunkte.

d) Bestimmen Sie für ein beliebigen Wert von t die Gleichung einer Wendenormalen

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Kurvendiskussion: f(x) = (4·x - t)/x^2

Ableitungen (mind. zwei)

f(x) = (4·x - t)/x^2

f'(x) = 2·(t - 2·x)/x^3

f''(x) = 2·(4·x - 3·t)/x^4

Definitionsbereich

D = R \ {0}

Y-Achsenabschnitt f(0)

nicht definiert

Nullstellen f(x) = 0

4·x - t = 0

x = t/4

Extremstellen f'(x) = 0

t - 2·x = 0

x = t/2

f(t/2) = 4/t [für t > 0 ein HP]

f''(t/2) = - 32/t^3

Wendestellen f''(x) = 0

4·x - 3·t = 0

x = 3/4·t

f(3/4·t) = 32/(9·t)

Ortskurve der Extrempunkte

t - 2·x = 0

t = 2·x

y = (4·x - 2·x)/x^2 = 2/x

Ortskurve der Wendepunkte

4·x - 3·t = 0

t = 4/3·x

y = (4·x - 4/3·x)/x^2 = 8/(3·x)

Verhalten an den Rändern des Definitionsbereiches

lim (x → -∞) f(x) = 0-

lim (x → ∞) f(x) = 0+

lim (x → 0-) f(x) = -∞

lim (x → 0+) f(x) = ∞

Skizze

skizze

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Vielen vielen Dank Coach :D.

Aber was ist denn mit Wendenormale gemeint? bzw. wie errechnet sich diese, wie ist der Wert.

Die Wendenormale geht durch den Wendepunkt und steht senkrecht auf der Wendetangente.

Ich nehme mal die Wendenormale für t = 1

Wendepunkt bei W(3/4; 32/9

f'(3/4) = -64/27

Wendenormale 

n(x) = 27/64 * (x - 3/4) + 32/9 = 27/64·x + 7463/2304

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zu a) Eine Funktion f ( x ), deren Funktionsterm einen Parameter enthält (hier t), beschreibt eine Menge von "ähnlichen" Funktionen, die sich durch den Wert dieses Parameters unterscheiden.
Solch eine Menge von Funktionen nennt man auch "Funktionenschar" und bezeichnet diese unter Benutzung des Parameters mit ft ( x )

Im Gegensatz zu den Ergebnissen einer Kurvendiskussion einer einzelnen Funktion  hängen die Ergebnisse einer Kurvendiskussion einer Funktionenschar im Allgemeinen von dem Parameter der Schar ab. Alle Extremstellen, Wendepunkt, Steigungen usw. werden also im Allgemeinen den Parameter t enthalten.

Als Beispiel führe ich die Bestimmung der Extremstellen vor:

Extremstellen von ft ( x ) liegen höchstens an den Stellen x0 vor, an denen gilt ft ' ( x0 ) = 0

Also: Bestimme ft ' ( x ), setze ft ' ( x ) = 0 und löse nach x auf:

ft ( x ) = ( 4 x - t ) / x 2

Ableitung nach Quotientenregel (der Parameter t wird beim Ableiten als Konstante betrachtet):

ft ' ( x ) = ( 4 * x 2 - ( 4 x - t ) * 2 x ) / x 4

= ( 4 x 2 - 8 x 2 + 2 x t ) / x 4

= ( - 4 x 2 + 2 x t ) / x 4

Nullsetzen:

( - 4 x 2 + 2 x t ) / x 4 = 0

<=> - 4 x 2 + 2 x t = 0

<=> x ( - 4 x + 2 t ) = 0

<=> x = 0 oder - 4 x + 2 t = 0

<=> x = 0 oder x = ( 1 / 2 ) t

Für x = 0 ist ft ( x ) nicht definiert => keine Extremstelle.

Prüfung von x = ( 1 / 2 ) t durch Einsetzen in die zweite Ableitung von ft ( x ):

ft ' ' ( x ) = ( ( - 8 x + 2 t ) * x 4 - ( - 4 x 2 + 2 x t ) * 4 x 3 ) / x 8

= ( - 8 x 5 + 2 t x 4 + 16 x 5 - 8 t x 4 ) / x 8

= ( 8 x 5 - 6 t x 4 ) / x 8

= ( 8 x - 6 t ) / x 4

Einsetzen von  x = ( 1 / 2 ) t:

( 8 * ( 1 / 2 ) t - 6 t ) < 0 => Maximum

An der Stelle x = ( 1 / 2 ) t liegt also ein Maximum der Funktionenschar ft ( x ) vor. Wie man sieht, hängt die konkrete Extremstelle von dem konkreten Wert des Parameters t ab. Der Funktionswert f t ( x = ( 1 / 2 ) t ) ist:

f t ( x = ( 1 / 2 ) t ) = 4 ( 1 / 2 ) t - t ) / ( ( 1 / 2 ) t ) 2 = t / ( t 2 / 4 ) = 4 / t 

zu b) Im folgenden Bild sieht man die Funktionen f1 ( x ) [rot] , f2 ( x ) [ grün] und f4 ( x ) [magenta] der Schar ft ( x ). Man erkennt die Maxima und sieht, dass diese jeweils bei x = ( 1 / 2 ) t, also bei x = 1 / 2 bzw. x = 1 bzw. x = 2 liegen und verifiziert auch die Funktionswerte ft ( ( 1 / 2 ) t ) = 4 / t für t = 1, 2 bzw. 4, also die Werte 4, 2 bzw. 1.

Funktionenschar

 

zu c) Die Ortskurve der Extrempunkte erhält man, indem man die Gleichung für die x-Koordinaten der Extrempunkte nach dem Parameter t auflöst und das Ergebnis in die Darstellung ihrer y-Koordinaten einsetzt. Also

x = ( 1 / 2 ) t

<=> t = 2 x

Einsetzen in die Gleichung für die y-Koordinaten der Extrempunkte:

y = 4 / t = 4 / ( 2 x ) = 2 / x

Hier ein Link zu WolframAlpha, wo noch einmal die drei Funktionen und zudem die Ortskurve (grün) der Extrempunkte dargestellt wird:

https://www.wolframalpha.com/input/?i=%284x-1%29%2Fx%C2%B2%2C%284x-2%29%2Fx%C2%B2%2C%284x-4%29%2Fx%C2%B2%2C2%2Fx+from+0to3

 

zu d) Wendestellen liegen höchstens dort vor, wo ft ' ' ( x ) den Wert Null annnimmt, also:

ft ' ' ( x ) = ( 8 x - 6 t ) / x 4 = 0

<=> 8 x = 6 t

<=> x = ( 3 / 4 ) t

Da ein beliebiger Wert von t gewählt werden soll, nehme ich den Wert t = 1 Die Wendestelle von  f1 ( x ) ist somit:

x = 3 / 4

Um nun die Wendenormale bestimmen zu können, muss man zunächst die Steigung von f1 ( x ) an der Stelle x = 3 / 4  bestimmen, also den Funktionswert von f1 ' ( x ) an dieser Stelle bestimmen:

f1 ' ( 3 / 4 ) = ( - 4 * ( 3 / 4 ) 2 + 2 * ( 3 / 4 ) ) / ( 3 / 4 ) 4

= ( - ( 9 / 4 ) + ( 3 / 2 ) ) / ( 81 / 256 )

= ( - 3 / 4 ) * ( 256 / 81 )

= - 64 / 27

Da das Produkt der Steigungen einer Geraden und ihrer Normalen immer den Wert - 1 hat, kann man daraus nun die Steigung mn der gesuchten Normalen bestimmen:

mn = - 1 / ( - 64 / 27 ) = 27 / 64

Der Wendepunkt W ( x | f1 ( x ) ) = ( ( 3 / 4 ) | 32 / 9 )  muss auf der Normalen liegen, also ist der y-Achsenabschnitt bn der Normalen:

bn = y - mn * x = ( 32 / 9 ) - ( 27 / 64 ) * ( 3 / 4 ) = 7463 / 2304

Somit lautet die Gleichung der Wendenormalen an f1 ( x ) :

y = ( 27 / 64 ) * x + 7463 / 2304

Hier ein Schaubild der Funktion f1 ( x ) mit ihrer Wendenormalen:

Funktion mit Wendenormaler

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