0 Daumen
211 Aufrufe

Aufgabe:

Formel für die Stichprobenvarianz bei einer Normalverteilung:

\( s^{2}=\frac{1}{n-1} \sum \limits_{i=1}^{n}\left(x_{i}-\bar{x}\right)^{2} \)

n = Stichprobe

xi = Wert an der i-ten Stelle meiner Stichprobe

xquer = arithmetisches Mittel der Stichprobe

s^2 = Strichprobenvarianz


Problem/Ansatz:

Ich verstehe die Rechte Seite der Formel. Da berechnet man ja einfach den quadratischen Abstand zum Mittelwert, dadurch die quadratische Streuung.

Wieso multipliziert man dann diesen Teil mit (1/n-1) ? also zB wenn meine Strichprobe die grösse 19 hat,

dann hätte ich ja 1/19 * sd^2.. Was bringt mir das?


Avatar von

2 Antworten

0 Daumen

Mit diesem Faktor wird die berechnete empirsche Varianz erwartungstreu.

Avatar von 39 k
0 Daumen

Aloha :)

Die Varianz einer Zufallsvariablen \(X\) ist definiert als der Mittelwert der quadratischen Abweichungen der Werte \(x_i\) vom Erwartungswert \(\mu\). Formal heißt das:$$V(X)=\frac{1}{n}\sum\limits_{i=1}^n\left(x_i-\mu\right)^2$$Den exakten Erwartungswert \(\mu\) der Zufallsvariablen \(X\) kann man jedoch nur bestimmen, wenn man alle \(N\) möglichen Werte der Zufallsvariablen \(X\) und deren exakten Wahrscheinlichkeiten \(p_i\) kennt:$$\mu=\sum\limits_{i=1}^Nx_i\cdot p_i$$

Bei empirischen Messungen hat man es jedoch immer mit Stichproben zu tun. Von den \(N\) möglichen Werten kennt man also nur einen Teil \(n<N\) und die Wahrscheinlichkeiten \(p_i\) für die Werte \(x_i\) sind auch nicht exakt bekannt. In diesen Fällen kann man den Erwartungswert \(\mu\) der Zufallsvariablen \(X\) durch den Mittelwert der bekannten Werte \(x_i\) annähern:$$\overline x=\frac{1}{n}\sum\limits_{i=1}^nx_i=\frac{x_1+x_2+x_3+\cdots+x_n}{n}$$

Der Mittelwert \(\overline x\) wird gegenüber dem exakten Erwartungswert \(\mu\) eine Abweichung haben. Wenn wir nun in der Formel für die Varianz \(V(X)\) den Erwartungswert \(\mu\) durch den Mittelwert \(\overline x\) als Näherung ersetzen, haben wir in jedem Summanden \((x_i-\overline x)^2\) einen zusätzlichen Fehler gegenüber den Summanden \((x_i-\mu)^2\). Es zeigt sich, dass dieser Fehler dadurch kompensiert werden kann, dass man in der Formel für die Varianz nicht durch \(n\), sondern durch \((n-1)\) dividiert:$$V(X)=\frac{1}{n-1}\sum\limits_{i=1}^n(x_i-\overline x)^2$$

Man sagt, dass durch diese Korrektur die empirische Stichprobenvarianz "erwartungstreu" wird.

Avatar von 149 k 🚀

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage

Ähnliche Fragen

Willkommen bei der Mathelounge! Stell deine Frage einfach und kostenlos

x
Made by a lovely community