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Kann mir bei dieser Aufgabe helfen?

Es sei X eine μ-σ - normal verteilte Zufallsvariable. Drücken Sie mit der Funktion φ aus:

a) P( X≥ a)=

b) P ( | X | ≤ 1)=

c) P ( | X - μ | ≥ ε)=

Danke im Vorfeld!

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Ist φ die Dichte oder meinst du die Verteilungsfunktion Φ?

Keine Ahnung, mehr Angabe hab ich nicht. Ich hatte gehofft jemand kann mir sagen was damit gemeint ist und wie ich durch φ eine Funktion ausdrücke. :/

Naja, das Problem ist: Einmal existiert die Verteilungsfunktion und die Dichte der Normalverteilung. Wenn tatsächlich klein phi gemeint ist, dann musst du die Wahrscheinlichkeit als Integral deiner Dichtefunktion ausdrücken. Das bedeutet, du musst deine Integralgrenzen so wählen, dass du entsprechend die Wahrscheinlichkeit deines Ausruckes der Zufallsvariable erhältst.

Im Beispiel a) wäre das folgendermaßen: P(X≤a) = a \int\limits_{-\infty}^{a}  1σ2π \frac{1}{σ*\sqrt{2*π}} *e-12 \frac{1}{2} *(xμσ \frac{x-μ}{σ} )^2 

wenn du diesen Ausdruck nun zu P(X≥a) umformen willst, musst du die Grenzen entsprechend anders bestimmen. Wie?

Liebe Grüße


1 Antwort

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Aloha :)

Die ϕ\phi-Funktion ist die Standard-Normalverteilung mit den Erwartungswert 00 und der Standardabweichung 11. Wir haben es hier mit einer normal-verteilten Zufallsvariablen XX mit Erwartungswert μX\mu_X und Standardabweichung σX\sigma_X zu tun. Du kannst XX mit der sogenannten "z-Transformation" in eine Standard-normalverteilte Zufallsvariable ZZ umrechnen:ZXμXσXZ\coloneqq\frac{X-\mu_X}{\sigma_X}Wenn du kurz darüber nachdenkst, macht das Sinn. Wenn wir den Erwartungswert μX\mu_X von XX abziehen, erhalten wir eine Zufallsvariable mit Erwartungswert 00. Wenn wir zusätzlich noch durch die Standardabweichung σX\sigma_X dividieren, normieren wir die Standardabweichung der neuen Zufallsvariablen auf 11.

Die Funktion ϕ(z)\phi(z) gibt nun die Wahrscheinlichkeit an, dass eine Standard-normalverteilte Zufallsvariable ZZ einen Wert kleiner als zz annimmt:ϕ(z)=P(Zz)\phi(z)=P(Z\le z)

Im Folgenden lasse ich den Index XX bei μX\mu_X und σX\sigma_X weg.

P(Xa)=1P(Xa)=1ϕ(aμσ)\small P(X\ge a)=1-P(X\le a)=1-\phi\left(\frac{a-\mu}{\sigma}\right)P(X1)=P(1X1)=P(X1)P(x<1)=ϕ(1μσ)ϕ(1μσ)\small P(|X|\le1)=P(-1\le X\le 1)=P(X\le1)-P(x<-1)=\phi\left(\frac{1-\mu}{\sigma}\right)-\phi\left(\frac{-1-\mu}{\sigma}\right)P(Xμε)=P(Xμε)+P(Xμε)=P(Xμ+ε)+P(Xμε)\small P(|X-\mu|\ge\varepsilon)=P(X-\mu\ge\varepsilon)+P(X-\mu\le-\varepsilon)=P(X\ge\mu+\varepsilon)+P(X\le\mu-\varepsilon)P(Xμε)=1P(Xμ+ε)+P(xμε)\small\phantom{P(|X-\mu|\ge\varepsilon)}=1-P(X\le\mu+\varepsilon)+P(x\le\mu-\varepsilon)P(Xμε)=1ϕ((μ+ε)μσ)+ϕ((με)μσ)\small\phantom{P(|X-\mu|\ge\varepsilon)}=1-\phi\left(\frac{(\mu+\varepsilon)-\mu}{\sigma}\right)+\phi\left(\frac{(\mu-\varepsilon)-\mu}{\sigma}\right)P(Xμε)=1ϕ(εσ)+ϕ(εσ)=ϕ(εσ)+ϕ(εσ)=2ϕ(εσ)\small\phantom{P(|X-\mu|\ge\varepsilon)}=\pink{1-\phi\left(\frac{\varepsilon}{\sigma}\right)}+\phi\left(-\frac{\varepsilon}{\sigma}\right)=\pink{\phi\left(-\frac{\varepsilon}{\sigma}\right)}+\phi\left(-\frac{\varepsilon}{\sigma}\right)=2\phi\left(-\frac{\varepsilon}{\sigma}\right)

Bei der letzten Umformung habe ich die Symmetrie ϕ(z)+ϕ(z)=1\pink{\phi(z)+\phi(-z)=1} der Standard-Normalverteilung ausgenutzt.

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