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Aufgabe:

Eine Matrix ARn×nA \in \mathbb{R}^{n \times n} ist genau dann irreduzibel, wenn der zugehörige Graph G(A).=(V,E)G(A).=(V,E) mit V : ={P1,P2,...,PN}V:=\{P_{1},P_{2},...,P_{N}\}, E={Eij : aij0,1i,jn}E=\{E_{ij} :a_{ij} \neq 0, 1 \leq i,j \leq n\} zusammenhängend ist.


Problem/Ansatz:

Ich weiß nur wann eine Matrix irreduzibel ist.

Über Hilfe würde ich mich freuen.

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Ich weiß nur wann eine Matrix irreduzibel ist.

Das ist schonmal gut. Aber wir kennen Eure genaue Def. nicht. Also lass mal sehen.

Eine Matrix ARnA \in \mathbb{R}^{n} heißt irreduzibel, wenn es keine Permutationsmatrix PP gibt sodass PTAP=(A~110A~21A~22) P^TAP =\begin{pmatrix} \tilde{A}_{11} & 0\\ \tilde{A}_{21} & \tilde{A}_{22} \end{pmatrix}

mit A~11Rp×p,A~22Rq×q,A~21Rq×p,\tilde{A}_{11} \in \mathbb{R}^{p \times p},\tilde{A}_{22} \in \mathbb{R}^{q \times q},\tilde{A}_{21} \in \mathbb{R}^{q \times p}, p,qRnp,q \in \mathbb{R}^n und p+q=np+q=n.

Habt ihr auch noch irgendwelche Sätze dazu in der Vorlesung gehabt?

Zu der Irreduzibilität direkt haben wir nichts weiteres.

2 Antworten

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Ich gehe davon aus, dass der Graph als gerichtet verstanden wird, und dass du stark zusammenhängend meinst.

Außerdem hilfreich zu wissen wäre es, ob du außer der Definition auch irgendwelche Lemmata über irreduzible Matrizen kennst. Je besser du deinen Wissensstand rüberbringen kannst, desto besser kann man dir helfen. Im Übrigen möchte hier keiner der Helfer bei jeder Frage jedem FS die Informationen aus der Nase herausziehen.

Zuallererst: Die Irreduziblität einer Matrix ist eine boolsche Eigenschaft einer Matrix, d.h. du unterscheidest nur zwischen Nulleinträgen und Nichtnulleinträgen, da ja nur Einträge permutiert werden. Alle Nichtnulleinträge durch 11 zu ersetzen, verändert also die Irreduziblität nicht. Wir können also oBdA davon ausgehen, dass AA nur als Einträge 00 oder 11 hat und damit die Adjazenzmatrix von GG ist. Es reicht also, die Aussage für beliebige gerichtete Graphen und deren Adjazenzmatrizen zu beweisen.

Die Adjazenzmatrix AA von GG besitzt zwei nützliche Eigenschaften, mit denen wir jetzt Algebra machen können. Erstens ist die Matrix AA nichtnegativ (d.h. alle Einträge nichtnegativ), in diesem Fall ist Irreduziblität äquivalent dazu, dass für alle i,ji,j ein kk existiert mit (Ak)ij>0\left(A^k\right)_{ij}>0. Das ist hoffentlch ein Lemma in der Vorlesung, ansonsten ist es auch nicht schwer zu beweisen. Potenzen von Dreiecksblockmatrizen sind auch wieder Dreiecksblockmatrizen, d.h. wenn beliebige Einträge irgendwann mal positiv werden, wie zum Beispiel ein Eintrag des 00-Blocks rechts oben, kannst du rechts oben keinen 00-Block stehen haben.

Jetzt haben die Einträge der Potenzen von AA als Adjazenzmatrix von GG aber auch eine starke Interpretation: Der Eintrag (Ak)ij\left(A^k\right)_{ij} ist gerade die Anzahl der Wege der Länge kk von Knoten ii zu knoten jj. Wenn für alle i,ji,j ein kk existiert mit (Ak)ij>0\left(A^k\right)_{ij}>0 dann existieren für alle i,ji,j auch ein (i,j)(i,j)-Weg und GG ist damit stark zusammenhängend.

Das ist der konzeptuell anschaulichste Beweis, der mir dazu einfällt. Aber wie gesagt, diesen Weg einzuschlagen ist nur möglich, wenn du das Lemma kennst oder selbst beweisen kannst.

Avatar von 1,1 k

Danke für die ausführliche Antwort. Leider kannte ich das von dir gennante Lemma nicht. Das einzige Satz/Lemma was ich noch kenne und mit irreduziblen Matrix zu tun hat ist:

Genügen die Zeilensummen einer irreduziblen Matrix ARn×nA \in \mathbb{R}^{n \times n} den Bedingungen: k=1,kinaikaii\sum_{k=1,k \neq i}^{n} |a_{ik}| \leq |a_{ii}| für i=1,2,3,...,ni =1,2,3,...,n und

k=1,krnarkarr\sum_{k=1,k \neq r}^{n} |a_{rk}| \leq |a_{rr}| für ein r{1,2,3,...,n}r \in \{1,2,3,...,n\}

so ist A regulär und das Jacobi und Gauß-Seidel Verfahren konvergieren.

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Ich versuche mal eine "elementare" Antwort:

A ist reduzibel, wenn es eine nichttriviale disjunkte Zerlegung {1,,n}=IJ\{1, \ldots,n\}=I \cup J gibt mit ai,j=0a_{i,j}=0 falls iI,jJi \in I, j \in J.

1. Wenn A reduzibel ist, dann ist G mit V : ={1,,n}V:=\{1, \ldots,n\}  nicht zusammenhängend:

Sei aI,bJa \in I,b \in J. Wenn (a=k1,km=b)(a=k_1, \ldots k_m=b) ein Weg in G ist, dann gibt es ein kleinstes i, so dass kiIk_i \in I ist und ki+1Jk_{i+1} \in J. Dann wäre (ki,ki+1)(k_i,k_{i+1}) keine Kante in G, Widerspruch.

2. Wenn G nicht zusammenhängend ist, dann ist A reduzibel.

Sei a,bVa,b \in V so, dass es keinen Weg in G gibt, der a und b verbindet. Definiere:

I : ={iVi=a oder es existiert in G ein Weg (a,,i)}I:=\{i \in V \mid i=a \text{ oder es existiert in G ein Weg } (a, \ldots, i)\}

Das Komplement J enthält b. Sein nun iI,jJi \in I,j \in J. Dann existiert ein Weg (a=k1,km=i)(a=k_1, \ldots k_m=i) in G. Wenn jetzt ai,j0a_{i,j}\neq 0 wäre, dann wäre (a=k1,km=i,j)(a=k_1, \ldots k_m=i,j) ein Weg und es wäre jIj \in I

Avatar von 14 k

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