0 Daumen
1,8k Aufrufe

Aufgabe:

a) Ist f: [a,b]→ℝ beschränkt und Riemann-integrierbar, dann ist die Funktion F:[a,b]→ℝ mit F(x)=∫von a nach x f(y)dy Lipschitz-stetig.

b) Begründen Sie, dass die Funktion f:[-1,1]→ℝ mit f(x)= 1 für 0≤x≤1 bzw. 0 für -1≤x≤0 Riemann-integrierbar ist und zeigen Sie, dass es keine differenzierbar Funktion F:[-1,1]→ℝ gibt, so dass F' (x)=f(x) gilt für alle x. Benutzen Sie dafür den Zwischenwertsatz für Ableitungen. (Liegt y echt zwischen f '(a) und f '(b), dann existiert ein c∈(a,b) mit f '(c)=y.

Avatar von

1 Antwort

0 Daumen

Antwort mit KI erzeugt

a) Lipschitz-Stetigkeit von FF

Um zu zeigen, dass FF Lipschitz-stetig ist, müssen wir beweisen, dass es eine Konstante L>0L > 0 gibt, sodass für alle x1,x2[a,b]x_1, x_2 \in [a, b] die Ungleichung F(x1)F(x2)Lx1x2|F(x_1) - F(x_2)| \leq L|x_1 - x_2| erfüllt ist.

Gegeben ist eine beschränkte und Riemann-integrierbare Funktion f : [a,b]Rf: [a, b] \rightarrow \mathbb{R}. Das bedeutet, dass es eine obere Grenze MM gibt, sodass f(x)M|f(x)| \leq M für alle x[a,b]x \in [a, b].

Die Funktion FF ist definiert als F(x)=axf(y)dyF(x) = \int_a^x f(y)dy.

Um die Lipschitz-Stetigkeit zu beweisen, betrachten wir zwei Punkte x1,x2[a,b]x_1, x_2 \in [a, b] mit x1<x2x_1 < x_2. Dann gilt:

F(x1)F(x2)=ax1f(y)dyax2f(y)dy=x1x2f(y)dy |F(x_1) - F(x_2)| = \left|\int_a^{x_1} f(y)dy - \int_a^{x_2} f(y)dy\right| = \left|\int_{x_1}^{x_2} f(y)dy\right|

Da f(y)M|f(y)| \leq M, können wir folgern, dass:

x1x2f(y)dyx1x2f(y)dyx1x2Mdy=M(x2x1) \left|\int_{x_1}^{x_2} f(y)dy\right| \leq \int_{x_1}^{x_2} |f(y)|dy \leq \int_{x_1}^{x_2} M dy = M(x_2 - x_1)

Also haben wir gezeigt, dass:

F(x1)F(x2)Mx2x1 |F(x_1) - F(x_2)| \leq M|x_2 - x_1|

Das bedeutet, dass FF Lipschitz-stetig ist mit Lipschitz-Konstante L=ML = M.

b) Riemann-Integrierbarkeit und Nichtexistenz einer differenzierbaren Funktion mit F=fF' = f

Die Funktion f : [1,1]Rf:[-1,1] \rightarrow \mathbb{R} ist definiert als f(x)={1,fu¨0x10,fu¨1x0f(x) = \begin{cases} 1, & \text{für } 0 \leq x \leq 1 0, & \text{für } -1 \leq x \leq 0 \end{cases}.

Riemann-Integrierbarkeit:

Eine Funktion ist Riemann-integrierbar, wenn sie auf ihrem Definitionsbereich beschränkt ist und nur an einer Menge von Punkten mit dem Maß Null unstetig ist. Die Funktion ff ist offensichtlich beschränkt und hat nur eine Unstetigkeitsstelle bei x=0x = 0. Da eine endliche Anzahl von Unstetigkeiten das Riemann-Integral nicht beeinträchtigt, ist ff Riemann-integrierbar.

Nichtexistenz einer differenzierbaren Funktion mit F=fF' = f:

Angenommen, es existiert eine differenzierbare Funktion F : [1,1]RF: [-1, 1] \rightarrow \mathbb{R}, für die gilt F(x)=f(x)F'(x) = f(x) für alle xx . Aufgrund der Definition von ff wäre F(x)=1F'(x) = 1 für 0x10 \leq x \leq 1 und F(x)=0F'(x) = 0 für 1x0-1 \leq x \leq 0.

Der Zwischenwertsatz für Ableitungen (oder Satz von Darboux) besagt jedoch, dass, wenn f(a)f'(a) und f(b)f'(b) existieren und wenn yy ein Wert zwischen f(a)f'(a) und f(b)f'(b) ist, dann gibt es ein c(a,b)c \in (a, b) sodass f(c)=yf'(c) = y. In unserem Fall gibt es jedoch keinen Punkt in (1,0)(-1, 0), in dem die Ableitung von FF den Wert yy mit 0<y<10<y<1 annimmt, da die Ableitung FF' innerhalb dieses Intervalls konstant null ist. Dies steht im Widerspruch zum Zwischenwertsatz für Ableitungen. Daher kann keine solche differenzierbare Funktion FF existieren, dass F=fF' = f überall auf [1,1][-1,1] gilt.
Avatar von

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage