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Sei K ein Körper und sei V ein K Vektorraum. Sei n ∈ ℕ. Zeigen Sie:

 

1.) Sind U1,.....,Un Untervektorräume von V, so ist auch U∩ ...∩ Un ein Untervektorraum

von V

2.) Sind U1,.....,Un Untervektorräume von V, so ist auch U1+U2+.....Un = { x∈V ∣x= x1+⋯+xn mit xi∈Ui ( i=1,...,n)}  ein Untervektorraum von V

3.)  Sind U1 und U2 Untervektorräume von V , so ist U1∪U2 genau dann ein Untervektorraum von V ,

      wenn U1⊆U2 oder U2⊆U1 gilt.

;:Kann mir jemand helfen, die drei aussagen zu beweisen ? ich komm nicht darauf wie ich es zeigen soll.. ?
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Vom Duplikat:

Titel: Seien U1 , U2 Unterräume eines Vektorraums V .

Stichworte: vektorraum,untervektorraum,algebra

    Seien U1 , U2 Unterräume eines Vektorraums V . Zeigen Sie, dass U1 + U2 = {u1 + u2 : ui ∈ Ui für i = 1, 2} und U1 ∩ U2 Unterräume von V sind.

b) ist ein Spezialfall von https://www.mathelounge.de/404429/zeigen-sie-dass-u1-un-ein-untervek…

a) ist auch schon mehrfach bei den "ähnlichen ragen" vorhanden.

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Die definierenden Eigenschaften eines Untervektorraums für alle drei Konstrukte nachweisen:

1) U1U2...Un= : W.1)\ U_1\cap U_2\cap...\cap U_n=:W.
WV ⁣ :  WU1V.W\subseteq V\colon\ W\subseteq U_1 \subseteq V.. Ein Schnitt ist Teilmenge jeder einzelnen Menge, über die geschnitten wird, deshalb ist WW Teilmenge von, z.B., U1U_1 und deshalb auch von VV.
a)a) Die erste Bedingung ist entweder 0W0\in W oder WW\neq \emptyset, ich werde hier Ersteres zeigen, weil daraus offensichtlich Zweiteres folgt. Genauer sind die Bedingungen äquivalent, wenn man auch noch Bedingung c)c) fordert. Jedenfalls:
i{1,...,n} ⁣ : 0Ui0i=1nUi=W.\forall i \in \{1,...,n\}\colon 0\in U_i\Rightarrow 0\in \bigcap_{i=1}^nU_i=W.b) a,bW ⁣ :  a+bW ⁣ : b)\ \forall a,b \in W\colon\ a+b\in W\colon
a,bWa,bU1,...,Una+bU1,...,Una+bW.a,b \in W \Rightarrow a,b\in U_1, ..., U_n \Rightarrow a+b \in U_1,...,U_n \Rightarrow a+b \in W. Der erste Folgepfeil gilt, weil Elemente eines Schnittes in jeder Menge liegen, über die geschnitten wird (definitionsgemäß). Dann sind alle Mengen, über die geschnitten wird, Untervektorräume, deshalb ist auch die Summe wieder in jedem dieser Räume. Und wenn die Summe in jeder der Mengen ist, ist sie auch wieder in der Schnittmenge (wieder definitionsgemäß).

c) aW,λK ⁣ : λaW.c)\ \forall a \in W, \lambda \in K\colon \lambda\cdot a\in W.
aWaU1,...,UnλaU1,...,UnλaW.a \in W \Rightarrow a\in U_1, ..., U_n \Rightarrow \lambda a \in U_1,...,U_n \Rightarrow \lambda a \in W. Ablauf und Begründung sind ähnlich wie in b)b).

2)2) Ähnlicher Ablauf wie in 1)1), man zeigt die Eigenschaften von W : =U1+...+UnW:=U_1+...+U_n, indem man die Elemente von WW abhängig von U1,...,UnU_1, ..., U_n schreibt (z.B. 0=0+0+...+00=0+0+...+0, nn-mal, und die Null ist in jedem Ui,i=1,...,nU_i, i=1,...,n enthalten, also ist 0W0\in W). Dann brauchst du eigentlich nur noch, dass die Addition kommutativ ist (Argumente vertauschbar sind) und dass die Multiplikation mit einem Skalar distributiv ist (dass man einen Faktor vor einer Summe stattdessen vor jeden Summanden schreiben kann). Das folgt schon daraus, dass wir in einem KK-Vektorraum sind und KK ein Körper ist.

3)3) Hier werde ich zeigen, dass aus U1U2U_1\subseteq U_2 folgt, dass U1U2VU_1\cup U_2\leq V und aus U1⊈U2⊈U1U_1\not\subseteq U_2\not\subseteq U_1 folgt, dass U1U2≰V.U_1\cup U_2\not\leq V. Dann sind die Aussagen schon äquivalent.

3.1) U1U2 ⁣ : 3.1)\ U_1\subseteq U_2\colon

U1U2U1U2=U2VU_1\subseteq U_2\Rightarrow U_1\cup U_2=U_2\leq V nach Voraussetzung. Weil U1,U2U_1,U_2 beliebig waren, muss man U2U1U_2\subseteq U_1 gar nicht mehr zeigen.

3.2) U1⊈U2⊈U1 ⁣ : 3.2)\ U_1\not\subseteq U_2\not\subseteq U_1\colon

U1⊈U2aU1 ⁣ : a∉U2.U_1\not\subseteq U_2 \Rightarrow \exists a\in U_1\colon a\not\in U_2.
U2⊈U1bU2 ⁣ : b∉U1.U_2\not\subseteq U_1 \Rightarrow \exists b\in U_2\colon b\not\in U_1.

Dann gilt: a+b∉U1U2a+b \not\in U_1\cup U_2. Denn wäre a+bU1U2a+b \in U_1\cup U_2, dann würde, nach Definition der Vereinigung, gelten: a+bU1a+bU2.a+b \in U_1\vee a+b\in U_2.
Aus a+bU1a+b \in U_1 und der Tatsache, dass U1U_1 ein Untervektorraum, also ein Vektorraum ist, folgt aber:
a+b+(a)U1a+b+(-a)\in U_1 (Summeneigenschaft des Vektorraums und weil aU1a \in U_1, muss auch 1aU1-1\cdot a \in U_1  gelten).
a+b+(a)=aa+b=bU1a+b+(-a)=a-a+b=b\in U_1 ist aber im Widerspruch zur Wahl von bb, die vorschreibt, dass b∉U1b\not\in U_1.
Es ist also nicht möglich, dass a+bU1a+b\in U_1 gilt.
Dasselbe nochmal mit a+b+(b)U2a+b+(-b)\in U_2 wiederholen und du merkst, dass a+ba+b weder in U1U_1 noch in U2U_2 liegen kann. Deshalb kann es auch nicht in der Vereinigung liegen.

Damit erfüllt U1U2U_1\cup U_2 die Summeneigenschaft von Vektorräumen nicht und kann deshalb kein Untervektorraum von VV sein.
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Danke für ihre ausfürliche und verständliche Antwort.

Jedoch hätte paar Fragen:

Zu 2.) muss ich nicht mehr zeigen, dass a,b ∈W : a+b ∈ W gilt und λa ∈W ?

weil wie sie schon gesagt haben, dass die addition kommutativ ist und die multiplikation

distributiv ist folgt ja schon aus den Körperaxiome.. ?


Zu 3.) wenn U1 ⊆ U2 dann ist doch U1 ∪ U2 = U1 und nicht U2 oder ?

Brauchst mich nicht zu siezen, ein "du" reicht.

Ja, bei 2.) muss man diese beiden Aussagen noch zeigen, aber die Vorgehensweise ist ähnlich wie bei 1.). Die Kommutativität der Addition war als hinweis gedacht, wie du dabei vorgehen sollst. Du musst einfach die Elemente von WW als Summe von Elementen in U1,...,UnU_1,..., U_n schreiben, z.B. als a=a1+...+an,b=b1+...+bna=a_1+...+ a_n, b=b_1+ ...+ b_n. Dann stehen in deiner Bedingung statt a+ba+b lauter Summanden, die du so umordnen musst, dass alle Summanden mit demselben Index beieinander stehen (a1+b1+...+bi1+ai+bi+ai+1+...+an+bna_1 + b_1 + ...+ b_{i-1} + a_i + b_i + a_{i+1} +... + a_n + b_n). Dann sind alle ai+bia_i+b_i wieder in UiU_i (Summeneigenschaft), und deshalb hast du eine Summe der Form c1+c2+...+cn, ciUic_1+c_2+...+c_n,\ c_i \in U_i für i{1,...,n}i \in \{1,...,n\}, die wieder in WW liegt.

Ich denke, mit diesem Ansatz und dem Hinweis, dass du das Distributivgesetz ausnutzen sollst, schaffst du die 2.b) auch alleine.

Zu 3.), ich glaube, du verwechselst Schnitt und Vereinigung. Was da steht, ist die Vereinigung von U1U_1 und U2U_2. Das sind alle Elemente, die in einem der beiden Mengen liegen. Und weil alle Elemente von U1U_1 auch schon in U2U_2 liegen, kommt bei der Vereinigung wieder U2U_2 heraus. Die Vereinigung von zwei Mengen ist ja die Menge, in die du alle Elemente der ersten Menge schreibst, und dann alle Elemente der zweiten Menge, und eventuelle Duplikate streichst du wieder, sodass kein Element doppelt da steht.
Oder hast du die Teilmengenrelation missverstanden? U1U2U_1\subseteq U_2 bedeutet, U1U_1 ist Teilmenge von U2U_2, also ist U1U_1 die kleinere der beiden Mengen und U2U_2 die größere, in U2U_2 liegen möglicherweise auch noch weitere Elemente als die, die in U1U_1 sind.

Achsoo, Ja das macht Sinn. Danke für den Hinweis :)


Oh hab tatsächlich vereinigung mit durchschnitt verwechselt. Danke für deine Erklärung,

ausfürliche Anwort und Zeit.

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