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Gegeben Sei \( M:=\{x\in ℝ| x \ge 1\} \) sowie die Funktion

$$ f: M \rightarrow ℝ, x \mapsto \frac{1}{2}\left( x+\frac{2}{x}\right) $$

Untersuchen Sie, ob die Voraussetzungen des Banachschen Fixpunktsatzes erfüllt sind und bestimmen Sie gegebenenfalls den Fixpunkt von f in (M,d) mit \(d(x,y)=|x-y| \quad \forall x,y \in M \).

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Voraussetzungen sind:

1. (M,d) vollständiger metrischer Raum, aber das ist erfüllt, da (ℝ,d) ein vollständiger Raum und M abgeschlosse Teilmenge von ℝ ist.

2. f ist eine strenge Kontraktion, d.h.

$$ \exists 0<a<1 \forall x,y\in M: d(f(x),f(y))<a·d(x,y) $$

Am Nachweis dieser Eigenschaft hänge ich jetzt etwas...

Ich habe mir gedacht, f ist auf M stetig und differenzierbar:

$$ \max _{ x\in M }{ \left| { f }^{ ' }(x) \right|  } =\max _{ x\in M }{ \left| \frac { 1 }{ 2 } -\frac { 1 }{ { x }^{ 2 } }  \right|  } =\frac { 1 }{ 2 }  $$

Seien nun \(x,y \in M\), dann existiert nach dem Mittelwertsatz der Diff. ein \(z\in M\), s.d.

$$ \frac { f(x)-f(y) }{ x-y } ={ f }^{ ' }(z) $$, also

$$ \left| \frac { f(x)-f(y) }{ x-y }  \right| =\left| { f }^{ ' }(z) \right| \le \frac { 1 }{ 2 } \quad \Rightarrow \quad \left| f(x)-f(y) \right| \le\frac { 1 }{ 2 } \left| x-y \right|  $$

Ich könnte demnach a=3/4 o.Ä. setzen. Kann ich so vorgehen? Ich habe auch versucht, abzuschätzen:

$$ \left| f(x)-f(y) \right| =\left| \left( \frac { x }{ 2 } +\frac { 1 }{ x }  \right) -\left( \frac { y }{ 2 } +\frac { 1 }{ y }  \right)  \right| \le \frac { 1 }{ 2 } \left| x-y \right| +\left| \frac { 1 }{ x } -\frac { 1 }{ y }  \right|  $$

Aber diese Abschätzungen scheinen alle zu pessimistisch zu sein, über Vorschläge hierzu wäre ich auch sehr dankbar. Der Fixpunkt ist dann: \( f(\sqrt{2})=\sqrt{2} \).

Gruß

Avatar von 6,0 k

\(f\) ist nicht mal fur alle \(x\in M\) definiert. Da eruebrigt sich alles Weitere.

Hmmm, ich habe ≤ mit ≥ in Latex verwechselt, danke für den Hinweis! Die Definition sollte eigentlich:

$$ M:=\{  x \in\mathbb{R} | x \ge 1 \} $$

lauten...

Dann ist das so ok. Es fehlt aber noch 3. \(f(M)\subset M\).

Dass diese Eigenschaft notwendig ist, war mir bis jetzt nicht bewusst... Die Selbstabbildungeigenschaft wurde in der Vorlesung nämlich nicht erwähnt. Danke für diesen Hinweis.

1 Antwort

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Wie im Kommentar steht fehlt f(M)⊂M.

Das bekommst du aber hin: Sei x ∈ M, also x≥1

Dann gilt

f(x) = 0,5*( x + 2/x) = 0,5*  (x2 + 2 ) / x

≥ 0,5*  (x2 + 2 )   ≥  0,5*3 = 1,5

Also f(x) ≥ 1,5 > 1   q.e.d.

Sonst ist doch alles ok, das mit dem Mittelwertsatz.

Avatar von 288 k 🚀

 0,5*  (x2 + 2 ) / x ≥ 0,5*  (x2 + 2 ) ≥  0,5*3 = 1,5

Hier hat sich bei dir ein kleiner Fehler eingeschlichen. f(1,5) < 1,5.

$$ \frac { 1 }{ 2 } \left( x+\frac { 2 }{ x }  \right) \ge 1\quad \Leftrightarrow \quad \left( x+\frac { 2 }{ x }  \right) \ge 2\quad \overset { x>0 }{ \Longleftrightarrow  } \quad { x }^{ 2 }+2\ge 2x\quad \Leftrightarrow \quad { \left( x-1 \right)  }^{ 2 }+1\ge 0 $$

Der letzte Punk gilt sicher für alle x>0. Daraus folgt dann \( f(M) \subseteq M \).

Gruß

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