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Aufgabe:

Wie zeige ich, dass ein Element B ∈ O(2)\SO(2) die Eigenschaft B² = E hat?


Problem/Ansatz:

Ich weiß, was eine orthogonale Matrix ist, nämlich dass die senkrechten Skalarprodukte = 0 ergeben und dass alles normiert ist, aber ich hab nicht so ganz verstanden, was eine Orthogonale Gruppe O(n) sein soll. Wie soll ich mir alle reellen orthogonalen n*n Matrizen vorstellen? Und was ist SO?

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Hallo,

wenn BO(2)SO(2)B\in \text{O}(2)\setminus \text{SO}(2), dann ist B eine orthogonale 2×22\times 2-Matrix mit Determinante 1-1 und damit eine Spiegelmatrix (eventuell auch Drehspiegelung). Außerdem hat jede Matrix BB als orthogonale Matrix die Eigenschaft, dass B1=BTB^{-1}=B^T.

B2=EB^2=E bedeutet, dass die Hintereinanderausführung der Matrix BB auf einen Vektor xR2\vec{x}\in \mathbb{R}^2 nichts bewirkt. Man stelle sich hier die doppelte Spiegelung an einer der Achsen im R2\mathbb{R}^2 vor. Man nennt diese Art von Matrizen auch involutorisch.

Kannst du mit den neuen Informationen einen Ansatz finden? Wenn nicht, melde dich nochmal.

Nachtrag:

O(n)={AGLn(R) : A1=AT}\text{O}(n)=\{A\in \text{GL}_n(\mathbb{R}) : A^{-1}=A^T\} (Orthogonale Gruppe)

SO(n)={AO(n) : det(A)=1}\text{SO}(n)=\{A\in \text{O}(n) : \det(A)=1\} (Spezielle Orthogonale Gruppe)

GLn(R) \text{GL}_n(\mathbb{R}) "General Linear Group" (Menge aller nxn-Matrizen mit nichtverschwindender Determinante)

Beweis:

Aus der Eigenschaft, dass B1=BTB^{-1}=B^T folgt, dass:1adbc(dbca)=(acbd)\frac{1}{\color{red}{ad-bc}}\begin{pmatrix} d & -b \\ -c & a \end{pmatrix}=\begin{pmatrix} a & c \\ b & d \end{pmatrix} Da überdies detB=adbc=1\det B=\color{red}{ad-bc}\color{black}=-1 gelten muss, folgt, dass:(dbca)=(acbd){a=db=c()\begin{pmatrix} -d & b \\ c & -a \end{pmatrix}=\begin{pmatrix} a & c \\ b & d \end{pmatrix} \Rightarrow \begin{cases}a=-d \\ b=c\end{cases}\quad (*) Und damit:B2=(a2+bcab+bdac+cdbc+d2)=()(1001)B^2=\begin{pmatrix} a^2+bc & ab+bd \\ ac+cd & bc+d^2 \end{pmatrix}\overset{(*)}=\begin{pmatrix} 1 & 0 \\ 0 &1 \end{pmatrix}

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Aaah, hab nicht gewusst, dass das eine Spiegelung sein soll. Wenn ein Vektor doppelt gespiegelt wird, ist er natürlich wieder an der selben Position wie vor der Spiegelung.
Kann ich also sagen, dass B² gleich einer Rotation (genannt A) um 0 Grad ist, was eine Multiplikation mit dem Einheitsvektor wäre?

Ja, das wäre eine Erklärung. Hier ist aber ein algebraischer Beweis gefordert. Hier musst du mit den Eigenschaften orthogonaler Matrizen arbeiten.

Hmm, hab jetzt
B2 = Bphi*Bphi = A0 = E

aufgebschrieben. Reicht das nicht?

Was ist BφB_{\varphi}? Drehung um den Winkel φ\varphi?

Habe die Antwort editiert.

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