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Seien a, b ∈ R, a < b, und f, g : [a, b] → R stetige Funktionen, die in allen rationalen
Punkten von [a, b] übereinstimmen. Zeigen Sie, dass dann f = g gilt. Bleibt das richtig,
wenn man das Intervall [a, b] durch eine beliebige Teilmenge D ⊂ R ersetzt?

würde mich über einen Lösungsvorschlag freuen. LG

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Jeder Punkt in \(x\in [a,b] \) kann als Grenzwert einer rationalen Folge \((r_n)\) dargestellt werden: \(x = \lim_{n\to\infty}r_n\)

Da f und g stetig sind, gilt dann aber

\(f(x) = \lim_{n\to\infty}f(r_n) \stackrel{f(r_n) = g(r_n)}{=} \lim_{n\to\infty}g(r_n) = g(x)\)


Die Antwort auf die zweite Frage bzgl. D könnte etwas schwierig zu verstehen sein. Dazu ein wichtiger Fakt voraus:

Betrachte zum Beispiel eine Funktion h, die nur auf der Menge \(\{1,2\}\) definiert ist:

\(h:\;\{1,2\} \rightarrow \mathbb{R}\) mit \(f(1) = 3, f(2) = 7\)

So eine Funktion ist auch stetig! Das ist zwar antiintuitiv aber trotzdem leicht per Definition überprüfbar:

Wenn z. Bsp. für eine Folge \(x_n \in \{1,2\} \lim_{n\to\infty} x_n =1 \) gilt, heißt das, dass diese Folge ab einem bestimmten Index an konstant 1 ist. Daher gilt \(\lim_{n\to\infty}f(x_n) = f(1)=3\).

Jetzt können wir D, und stetige f und g angeben, so dass f(r)=g(r) für rationale Zahlen in D gilt aber \(f\neq g\):

Sei \(D =\{1,\sqrt 2\}\)  mit \(f(1) = g(1) = 1\) und \(f(\sqrt 2) = 0, g(\sqrt 2) = 1 \). f und g sind stetig auf D aber offenbar gilt \(f \neq g\), da \(\sqrt 2\) nicht rational ist und auch nicht mit rationalen Zahlen in D angenähert werden kann.

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