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Aufgabe:

Bezeichne mit Ga(R) \mathbb{G}_{a}(\mathbb{R}) bzw. mit Gm(R) \mathbb{G}_{m}(\mathbb{R}) die additive bzw. multiplikative Gruppe des Körpers der reellen Zahlen. Zeige, dass Gm(R) \mathbb{G}_{m}(\mathbb{R}) isomorph zu Ga(R)×Z/2Z \mathbb{G}_{a}(\mathbb{R}) \times \mathbb{Z} / 2 \mathbb{Z} ist.

Problem/Ansatz:

Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese Aufgabe so richtig gelöst habe (insbesondere ob ich mein Φ richtig definiert habe)!

Die multiplikative Gruppe Gm(R) \mathbb{G}_{m}(\mathbb{R}) der reellen Zahlen ohne Null besteht aus den Elementen x x \in R \mathbb{R} , für die x0 x \neq 0 . Die additive Gruppe Ga(R) \mathbb{G}_{a}(\mathbb{R}) der reellen Zahlen ist einfach die Gruppe (R,+) (\mathbb{R},+) .

Um zu zeigen, dass Gm(R) \mathbb{G}_{m}(\mathbb{R}) isomorph zu Ga(R)×Z/2Z \mathbb{G}_{a}(\mathbb{R}) \times \mathbb{Z} / 2 \mathbb{Z} ist, definieret man die Abbildung ϕ \phi : Gm(R)Ga(R)×Z/2Z \mathbb{G}_{m}(\mathbb{R}) \rightarrow \mathbb{G}_{a}(\mathbb{R}) \times \mathbb{Z} / 2 \mathbb{Z} wie folgt:

Sei xGm(R) x \in \mathbb{G}_{m}(\mathbb{R}) . Man definiert ϕ(x)=(lnx,sgn(x)) \phi(x)=(\ln |x|, \operatorname{sgn}(x)) , wobei lnx \ln |x| der natürliche Logarithmus des Betrags von x x ist und sgn(x) \operatorname{sgn}(x) das Vorzeichen von x x ist (positive Zahl x x ergibt 1 und negative Zahl x x ergibt -1 ).

Beweis der Bijektivität:


Injektivität:
Angenommen, ϕ(x)=ϕ(y) \phi(x)=\phi(y) für x,yGm(R) x, y \in \mathbb{G}_{m}(\mathbb{R}) . Das bedeutet, dass (lnx,sgn(x))= (\ln |x|, \operatorname{sgn}(x))= (lny,sgn(y)) (\ln |y|, \operatorname{sgn}(y)) .

Daraus folgt, dass lnx=lny \ln |x|=\ln |y| und sgn(x)=sgn(y) \operatorname{sgn}(x)=\operatorname{sgn}(y) . Da der natürliche Logarithmus eine injektive Funktion ist und das Vorzeichen die Eindeutigkeit beibehält, muss x=y x=y . Somit ist ϕ \phi injektiv.

Surjektivität:
Sei(a,b)Ga(R)×Z/2Z \operatorname{Sei}(a, b) \in \mathbb{G}_{a}(\mathbb{R}) \times \mathbb{Z} / 2 \mathbb{Z} . Wir wollen ein xGm(R) x \in \mathbb{G}_{m}(\mathbb{R}) finden, so dass ϕ(x)=(a,b) \phi(x)=(a, b) .

Setzt man x=sgn(a)ea x=\operatorname{sgn}(a) \cdot e^{a} , dann ergibt sich ϕ(x)=(lnea,sgn(x))=(a,sgn(a))= \phi(x)=\left(\ln \left|e^{a}\right|, \operatorname{sgn}(x)\right)=(a, \operatorname{sgn}(a))= (a,b) (a, b) . Daher ist ϕ \phi surjektiv.


Da ϕ \phi sowohl injektiv als auch surjektiv ist, ist ϕ \phi bijektiv. Somit ist Gm(R) \mathbb{G}_{m}(\mathbb{R}) isomorph zu Ga(R)× \mathbb{G}_{a}(\mathbb{R}) \times Z/2Z \mathbb{Z} / 2 \mathbb{Z} .

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Gehört zum Begriff "isomorph" nicht auch die Verträglichkeit mit den Gruppenoperationen?

@Mathhilf: Bei mir ist das wie folgt definiert:


Gruppenhomomorphismen: Seien (G,) (G, \circ) und (G,) \left(G^{\prime}, \circ^{\prime}\right) zwei Gruppen. Dann heißt eine Abbildung φ : GG \varphi: G \rightarrow G^{\prime} eine strukturerhaltende Abbildung zwischen Gruppen, oder (Gruppen-)Homomorphismus, falls
(H) g1,g2G : φ(g1g2)=φ(g1)φ(g2) \forall g_{1}, g_{2} \in G: \varphi\left(g_{1} \circ g_{2}\right)=\varphi\left(g_{1}\right) \circ^{\prime} \varphi\left(g_{2}\right) - (Homomorphiebedingung)

Ein Homomorphismus φ \varphi heißt:
- Monomorphismus (Mono) falls φ \varphi injektiv ist,
- Epimorphismus (Epi) falls φ \varphi surjektiv ist,
- Endomorpismus (Endo) falls G=G,= G=G^{\prime}, \circ=\circ^{\prime} ,
- Isomorphismus (Iso) falls φMono+Epi \varphi \mathrm{Mono}+\mathrm{Epi} ,
- Automorphismus (Auto) falls φ \varphi Mono+Epi+Endo (=Endo+Iso).

Und die Homomorphiebedingung hast Du nicht geprüft - oder?

@Mathhilf: Habe ich jetzt nicht direkt gemacht, aber ist es nicht so, dass aus meinem Beweis für den Isomorphismus folgt, dass die Multiplikation der Vorzeichen das Vorzeichen des Produkts bestimmt, was eine grundlegende Eigenschaft der Signum-Funktion ist, woraus dann folgt, dass die Homomorphiebedingung erfüllt ist?

Klar. Und der ln sorgt dafür, dass die Multiplikation in eine Addition überführt wird. Erst diese Funktionalität motiviert doch die komplizierte Wahl der Abbildung.

Aber wenn das alles klar ist ok

1 Antwort

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Das sieht doch alles sehr gut aus. Allerdings ist in ℤ2 ja -1=1 ,

also wäre sgn(y) immer 1. Da muss du wohl deine Def. etwas abändern,

etwa so ϕ(x)=(lnx,sgn(1+sgnx)) \phi(x)=(\ln |x|, \operatorname{sgn}(1+\operatorname{sgn}x))

Dann hast du für positive x eine 1 und wegen sgn(0)=0 für negative x eine 0.

Avatar von 289 k 🚀

@ mathef: Danke dir für die Korrektur bzgl. meinem Φ.

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