Bei beiden Reihen kann man das Wurzelkriterium verwenden.
Das besagt:
Eine Reihe
i=i0∑∞ai
ist genau dann konvergent, wenn
i∣ai∣<C
mit festem C < 1 für hinreichend viele i gilt.
1. Aufgabe
Beim ersten Beispiel teile ich dafür noch den Bruch in zwei Summanden auf und wende dann das Wurzelkriterium auf beide Reihen an.
ai=2ii2⋅sin(i2)bi=2i1i∣bi∣=2i1=21
Die erste Reihe ist also konvergent, als C kann jede beliebige Zahl zwischen 1/2 und 1 gewählt werden.
Für den zweiten Summanden:
i∣ai∣=∣∣∣∣∣2ii2⋅sin(i2)∣∣∣∣∣=2ii2⋅∣sin(i2)∣
Den Betrag von sin(i2) kann man mit einer 1 nach oben abschätzen.
Für die i-te Wurzel aus i²:
i→∞limii2=i→∞lim(i2)i1=i→∞limeiln(i2)
Da die Basis konstant ist, reicht es aus hier den Grenzwert des Exponenten zu untersuchen - dafür verwende ich gleich die Regel von l'Hospital:
i→∞limiln(i2)∼i→∞lim1i22i=i→∞limi2=0
Also geht die i-te Wurzel aus i² gegen e0=1.
Damit folgt insgesamt, dass die i-te Wurzel aus dem Reihenargument gegen 1/2 geht und wiederum mit jedem beliebigen C zwischen 1/2 und 1 nach oben abgeschätzt werden kann.
Die Reihe ist also konvergent.
2. Aufgabe
Bei der zweiten Aufgabe könnte man prinzipiell genauso vorgehen, ich will aber einen anderen Weg wählen:
Damit eine Reihe konvergiert, muss ihr Argument eine Nullfolge sein. Das ist in diesem Fall aber nicht gegeben:
i→∞lim3i+4ii3i+3i=i→∞lim4i((43)i+1)4i((4i3)i+4i3i)=i→∞lim(43)i+1(4i3)i+4i3i
Jetzt muss man erstmal schauen, was da steht:
(3/4)i geht gegen 0, der Nenner geht also gegen 1.
3i/4i geht gegen 0, da ein exponentieller Term erheblich schneller wächst als ein linearer - das kann man noch durch einmal anwenden von l'Hospital zeigen, das spar ich mir jetzt.
i3/4 geht gegen Unendlich, ganz zu schweigen davon, wenn man das ganze nochmal hoch i nimmt.
Da steht also im Prinzip ein Ausdruck der Form
(∞+0)/(0+1) = ∞/1
Das ist aber kein unbestimmter Ausdruck (z.B. ∞/∞ oder ∞-∞) also geht der ganze Term gegen ∞.
Gefordert war aber, dass der Term eine Nullfolge ist. Also divergiert die Reihe.