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. Sei V ein Vektorraum und V = U1⊕U2. Jedes x ∈ V hat eine eindeutige Darstellung der Form
x = x1 + x2 mit x1 ∈ U1, x2 ∈ U2. Zeigen Sie: Die Abbildung p(x) = x1 ist linear, ker(p) = U2
und p(V ) = U1.
Bemerkung: p heißt die Projektion auf U1 in Richtung U


Könnte mir einer beim lösen dieser Aufgabe behilflich sein?

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1 Antwort

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Für Linearität musst du (allgemein) zeigen \( \forall x, y \in V: p(x+y)=p(x)+p(y)\) und \( \forall x \in V \space \forall a \in K: p(ax)=ap(x) \)

Die erste Gleichung zeigst du so:

Du weißt, dass es für alle Elemente aus V eine eindeutige Darstellung aus U1 und U2 gibt. Formal: \( \forall x \in V \space \exists x_1 \in U_1 \space \exists x_2 \in U_2: x=x_1+x_2\)

Das verwenden wir nun um die Linearität zu beweisen, also die Gleichungen oben umzuformen:

\( \forall x, y  \in V \space \exists x_1,y_1 \in U_1 \space \exists x_2,y_2 \in U_2 \space: p(x+y)=p((x_1+x_2)+(y_1+y_2))=p(x_1+y_1+x_2+y_2)\)

\( U_1 \) und \( U_2 \) sind Vektorräume.  Die Summe zweier Vektoren aus dem gleichen Vektorraum ergibt wieder einen Vektor aus eben diesem. Folglich: \( x_1+y_1 \in U_1  \) und \( x_2+y_2 \in U_2  \).

Nun nutzen wir die Definition von p.

\( p(x_1+y_1+x_2+y_2) = x_1 + y_1 = p(x) + p(y) \)

und haben damit bewiesen:

\( \forall x, y \in V: p(x+y)=p(x)+p(y)\)

Die zweite Gleichung beweist du sehr ähnlich!

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Sehr gut. Ich werde zuhause mal versuchen, die zweite lineare Voraussetzung zu beweisen. Könntest du mir vielleicht noch erklären, was mit kern(p)=U2 und p(V) gemeint ist, bzw. Man darauf kommt? Das hatten wir in der Uni bisher noch nicht und wurde uns auch nicht erklärt.

Der Kern einer linearen Abbildung ist die Menge der Elemente, welche auf das neutrale Element, also auf null abgebildet werden.

Es gilt z.B. \( p(0) = 0 \) also \( 0 \in Kern(p) \).

Formal: \(  \forall x \in V: p(x)=0 \iff x \in Kern(p) \)

Kern(p) ist also eine Menge (sogar ein Untervektorraum!). Und du willst die Gleichheit der Menge Kern(p) zur Menge \( U_2\) zeigen. Die Gleichheit von Menge zeigst du immer/meistens durch zwei Beweise. Einmal \( Kern(p) \subseteq U_2\) und \( U_2 \subseteq Kern(p)\), daraus folgt nämlich \( Kern(p)=U_2\)

Für zwei Mengen A und B bedeutet \( A \subseteq B\), jedes Element aus A ist auch Element aus B. Formal: \( a \in A \implies a \in B\)

Beweis 1 \( Kern(p) \subseteq U_2\)

Wir nehmen nun also ein beliebiges \( a \in Kern(p)\). Wir wollen zeigen \( a \in U_2\). Weil a im Kern ist gilt \( p(a) = 0\). a ist aber nicht nur Element des Kerns sondern natürlich auch Element von V, was bedeutet dass es eine eindeutige U1 + U2 Darstellung gibt. Insgesamt gilt: \( \exists a_1 \in U_1 \space \exists a_2 \in U_2: 0=p(a)=p(a_1 + a_2)=a_1 \implies a_1 = 0 \implies a=a_2 \in U_2\).

Beweis 2 \( U_2 \subseteq Kern(p)\)

Sei nun \( x \in U_2\). Dann wieder \( \exists x_1 \in U_1 \space \exists x_2 \in U_2: x = x_1 + x_2\). Da x in \( U_2\) liegt ist \( x_1=0\) und \( x=x_2\). Wir setzen ein in p: \( p(x) = p(x_1 + x_2)= x_1 = 0\). Es gilt somit \( x \in Kern(p)\)

Damit ist die \( Kern(p) = U_2\) bewiesen.

p(V) ist die Bildmenge (einfach mal googlen). Das ist die Menge, welche man erhält, wenn man jedes x aus V in p einsetzt und die Ergebnisvektoren "sammelt". Du willst wieder eine Mengengleichheit zeigen, also funktioniert der Beweis in zwei Schritten wie oben.

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