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Aufgabe:

X und Y sind unabhängig und gleichverteilt auf [-1,1], die Dichte von X+Y ist mit der Faltungsformel zu bestimmen.


Problem/Ansatz:

Ich habe mir erstmal eine neue Zufallsvariable Z=X+Y definiert. Da -1<=X,Y<=1 ist, ist natürlich -2<=Z<=2 (kurze Vorüberlegung).

Jetzt ist die Dichte f_Z(z) = f_X+Y(z) = \( \int\limits_{-\infty}^{\infty} \) f_X(x)*f_Y(z-x)dx

Von der Dichte f_X(x) weiß ich, dass sie 1/2 für -1<=x<=1 ist, 0 sonst und von der Dichte f_Y(x) weiß ich, dass sie 1/2 für -1<=z-x<=1 ist, 0 sonst.

Damit im Integral 1/2*1/2 steht (wenn eine Dichte 0 ist, ist das Integral ja sowieso 0), muss also

-1<=x<=1 und -1<=z-x<=1  gelten, umformuliert:

x ist Element des Schnittes von [-1,1] und [z-1,z+1].

Jetzt komme ich leider nicht weiter, ich bitte um Rat :)

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Hallo, für den Schnitt musst du eine Fallunterscheidung durchführen:

\(\displaystyle [z-1,1+z]\cap[-1,1]=\begin{cases}\emptyset &\text{für}\ z<-2\\ [-1,z+1]&\text{für}\ z\in[-2,0]\\ [z-1,1]&\text{für}\ z\in(0,2]\\ \emptyset &\text{für}\ z>2\end{cases}\)

Jetzt musst du nur noch über die Intervalle integrieren und bekommst die Dichte.

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Hi, erstmal vielen lieben Dank, wenn ich das integriere, kommt schonmal eine Dreiecksfunktion raus, so wie es sein soll :)

Nur verstehe ich nicht, wie du auf die Fallunterscheidung kommst. Für z<-2 und z>2 ist klar, da ist der Schnitt einfach leer, aber wie kommen die anderen beiden Fälle zustande?

Betrachte zunächst \(\displaystyle z\in[-2,a], -2\leq a\leq2\).

Die untere Grenze ist klar und habe ich deswegen schon fest gesetzt.

Eingesetzt in den Schnitt ergibt das für die untere Grenze

\(\displaystyle[-2-1,-2+1]\cap[-1,1]=[-3,-1]\cap[-1,1]=\{-1\}\).

Das bedeutet, dass -1 die untere Grenze vom Schnitt ist, da der Schnitt für wachsendes z auch größer wird.

Damit ergibt sich schon mal

\(\displaystyle[z-1,z+1]\cap[-1,1]=[-1,b], -1\leq b\leq1\).

Für \(\displaystyle z=0\) gilt \(\displaystyle[-1,1]\cap[-1,1]=[-1,1]\).

Über die Länge des Intervalls folgt direkt, dass

\(\displaystyle[z-1,z+1]\cap[-1,1]=[-1,z+1]\).

Sei nun \(\displaystyle z>0\). Dann ist \(\displaystyle[z-1,z+1]\cap[-1,1]\neq[-1,z+1]\), da \(\displaystyle z-1>-1\). Das ist aber ein Widerspruch zu obiger Feststellung. Das heißt für z>0 muss man den Schnitt neu betrachten. Das Intervall folgt dann direkt analog für z<0. Die Grenze für z=0 kann frei gewählt werden, da für beide Intervalle das selbe Ergebnis heraus kommt.

Noch zur Überprüfung die Dichte: \(\displaystyle f_Z(z)=\begin{cases}0 &\text{für}\ z<-2\\ \frac{2+z}4&\text{für}\ z\in[-2,0]\\ \frac{2-z}4&\text{für}\ z\in(0,2]\\ 0 &\text{für}\ z>2\end{cases}\)

Hi, warum ist -1<=b<=1 und was meinst du mit "Über die Länge des Intervalls"?

Der Schnitt der beiden Intervalle kann maximal [-1,1] ergeben und deswegen muss das b in diesem Intervall liegen, da es sonst schon außerhalb der Dichte von X oder Y im betrachteten Intervall liegt.

Die Länge des Intervalls ist "obere Grenze" minus "untere Grenze". Für z=-2 ist diese Länge 0, da der Schnitt nur ein Element enthält. Für z=0 ist die Länge 1+1=2. Das ist entsprechend die maximale Länge, da [-1,1] der maximale Schnitt ist. Betrachte weiterhin z=0. Die untere Grenze von -1 ist klar (siehe oben). Damit bleibt für die Länge übrig b+1=2=z+2=2-z. Damit hast du zwei Gleichungen (1) b+1=Länge Intervall=z+2 und (2) b+1=Länge Intervall=2-z. Mit z=-2 kannst du überprüfen, welche Gleichung gilt. (1) b+1=0=-2+2 und (2) b+1=0=2-(-2)=4. Es folgt, dass (1) die gesuchte Gleichung ist. Umgestellt nach b in Abhängigkeit von z: b=z+1. Damit ist der Schnitt insgesamt [-1,z+1]. Wenn du jetzt wieder z>0 betrachtest, erfüllen die z die Gleichungen nicht.

Hi, ich werde aus diesem Ansatz ehrlich gesagt nicht schlau, tut mir leid. Ich habe einen anderen ähnlichen gefunden, kannst du den bitte kontrollieren?

Es ist allgemein

[a, b] geschnitten mit [c, d] gleichzusetzen mit [max(a, c), min(b, d)]. So bin ich jetzt einfach die Fälle durchgegangen, die mir nicht nicht klar waren:

Für -2<=z<0 ist [max(z-1, - 1), min(z+1,1)] = [-1,z+1], da ja z-1 nur fast - 1 sein kann und - 1 somit immer größer ist und z+1 in dem Intervall höchstens fast 1 ist und damit immer kleiner 1.

Für 0<z<=2 dann analog.

Schonmal im Voraus danke für deine Mühe und Geduld!

So kannst du es auch machen, läuft auf das selbe hinaus.

Nun musst du aber noch den Fall z=0 betrachten, da dieser fehlt.

Dann hast du aber gerade \(\displaystyle[-1,1]\cap[-1,1]=[-1,1]\).

Wenn du z=0 in deine Gleichung einsetzt, siehst du, dass für \(\displaystyle -2\leq z\leq0\) das selbe herauskommt. Für \(\displaystyle0\leq z\leq2\) gilt übrigens das gleiche. Die Dichte ist also bei z=0 stetig und damit kannst du dir eine Ungleichung aussuchen.

Hi, ja das war mir klar, deshalb habe ich ja auch geschrieben: ,,Für die Fälle, die mir nicht klar sind". z=0, z>2 und z<-2 waren mir aber schon klar, entschuldige das Missverständnis und noch einen schönen Abend :)

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