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Servus Leute! Ich habe als Aufgabe zur Kettenregel bei multivariaten Funktionen folgendes bekommen:

Gegeben seien die Funktionen \( F: \mathbb{R}^{2} \rightarrow \mathbb{R} \) und \( G: \mathbb{R}^{2} \rightarrow \mathbb{R} \) mit
$$ F(x, y)=\sin (x y) \text { und } G(x, y)=e^{-x-y} $$
und die Koordinatentransformation
$$ \tilde{X}: \mathbb{R}^{2} \rightarrow \mathbb{R},(u, v)^{T} \mapsto u-2 v \quad \text { und } \quad \tilde{Y}: \mathbb{R}^{2} \rightarrow \mathbb{R},(u, v)^{T} \mapsto 2 u+v $$
Bestimmen Sie für \( \bar{F}, \tilde{G}: \mathbb{R}^{2} \rightarrow \mathbb{R}, \) definiert durch
$$ \widetilde{F}:=F \circ\left[\begin{array}{l} \widetilde{X} \\ \widetilde{Y} \end{array}\right] \quad \text { bzw. } \quad \widetilde{G}:=G \circ\left[\begin{array}{l} \tilde{X} \\ \tilde{Y} \end{array}\right] $$
die partiellen Ableitungen mit Hilfe der Kettenregel.


Ich habe versucht die Aufgabe ganz traditionell zu machen, 1:1 wie die Formel es im Skript von mir verlangt. Zuerst den Gradienten von F bzw. von G berechnet, dann jeweils das x und y im Gradienten durch X~ und Y~ ersetzt (die äußere Ableitung) und zum Schluss nochmal mit der Ableitung von

\( \begin{pmatrix} \widetilde{X}\\\widetilde{Y} \end{pmatrix} \)

nachmultipliziert, sodass ich für Fda stehen habe:

\( \begin{pmatrix} (2u+v)*cos(u-2v)*(2u+v))\\(u-2v)*cos(u-2v)*(2u+v)) \end{pmatrix} \)  * \( \begin{pmatrix} 1 & -2 \\ 2 & 1 \end{pmatrix} \)

Jetzt habe ich also eine 2x1 und eine 2x2 Matrix und bin 500 Meilen vom Ziel, einer einfachen Zahl, weg.
Ich habe die Vermutung, dass ich die zwei Transformationen beim Ableiten nicht als

\( \begin{pmatrix} \widetilde{X}\\\widetilde{Y} \end{pmatrix} \)

zusammenfassen darf, aber wie soll ich die dann sonst verketten?

Entweder lasse ich mich von der Formulierung zu sehr verwirren oder wir hatten wirklich noch nie eine Aufgabe dieser Form. So oder so finde ich den Ansatz nicht und weiß nicht wie ich vorgehen soll.

Hat jemand einen Rat oder Tipps?






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1 Antwort

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Hallo,

ich finde die Notation ja schrecklich. Nunja, ich denke, dass es wie folgt ist:$$\begin{aligned} \left(F \circ\left[\begin{array}{l} \widetilde{X} \\ \widetilde{Y} \end{array}\right]\right)'=\left( F\circ \begin{pmatrix} u-2v\\2u+v \end{pmatrix} \right)=\nabla F(u-2v,2u+v)^T\cdot \begin{pmatrix} 1 & -2 \\ 2 & 1 \end{pmatrix}=\nabla F(u-2v,2u+v)^T\cdot \begin{pmatrix} 1 & -2 \\ 2 & 1 \end{pmatrix}=((2u+v)\cos((u-2v)(2u+v)), (u-2v)\cos((u-2v)(2u+v)))\begin{pmatrix} 1 & -2 \\ 2 & 1 \end{pmatrix} \end{aligned}$$ Das Matrix-Vektor-Produkt müsstest du noch ausrechnen.

Avatar von 28 k

Puuuh, danke für die erste Klammer. Habe ausgeblendet, dass ich ja mit der Ableitung hantiere und deswegen einen Vektor als Ergebnis bekomme. Kannst du aber erklären, wieso wir die 2x2 Matrix vor den Gradienten schreiben dürfen? Der Prof sagt explizit, dass die innere Ableitung an zweite Stelle muss.

Hallo,

es ist \(F:\mathbb{R}^2 \to \mathbb{R}\), also ist \(F'\) eine \(1 \times 2\) - Matrix. Du hättest also Deine partiellen Ableitungen nicht als Spalte sondern als Zeile aufschreiben müssen. Dann ist das Gesamtergebnis ebenfalls eine \(1 \times 2\) - Matrix.

"Der Prof sagt explizit, dass die innere Ableitung an zweite Stelle muss." Das ist auch richtig.

Gruß

Verstehe! Macht Sinn, dass mit der 1x2 Matrix, habe es mal mit anderen Aufgaben verglichen. Dann ist es wohl bei uns im Skript ungünstig formuliert, da der Gradient immer als Spalte geschrieben wurde, wenn es eine Funktion f: ℝn → ℝ war. 

Vielen, vielen Dank!

Kein Problem und danke an Mathepeter.

Hallo,

"Dann ist es wohl bei uns im Skript ungünstig formuliert, da der Gradient immer als Spalte geschrieben wurde, wenn es eine Funktion f: ℝn → ℝ war."

Da muss man aufpassen: Im Rahmen der allgemeinen Differentiationstheorie ist die Ableitung  für \(f:\mathbb{R}^n \to \mathbb{R}\) eine \(1 \times n\) Matrix. Weil aber zum Beispiel in der Physik die Ableitung oft die Bedeutung einer Kraft hat, also darzustellen als Vektor im \(\mathbb{R}^n\) gibt es neben der Ableitung als  \(1 \times n\) Matrix auch die Notation als Gradient, also als Vektor aus den einzelnen partiellen Ableitungen.

Gruß

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