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Aufgabe:

Sei n ∈ N und A ∈ R2x2 so, dass A3 − A2 = 2A − 2En ist. Zeigen Sie, dass A dann
diagonalisierbar ist.

Problem/Ansatz:

Soweit ich weiß, muss ich ein Polynom f bilden und zeigen, dass es in paarweise verschiedene Linearfaktoren zerfällt, um somit zu zeigen dass das Minimalpolynom von f ebenfalls in Linearfaktoren zerfällt. Damit wäre A dann diagonalisierbar. Aber das En verwirrt mich hier ein bisschen.

Mein Ansatz wäre normalerweise:

A3A2=2A2EnA3A22A+2En=0SeifR[X]mitf=x3x22x+(???) Im Weiteren ha¨tte ich f dann in Linearfaktoren aufgeteilt,jedoch weiß ich nicht was an der Stelle vonEn stehen muss A^3-A^2 = 2A-2E_{n} \Longleftrightarrow A^3-A^2-2A+2E_{n}= 0 \\ Sei f \in \mathbb{R}[X] mit f= x^3-x^2-2x+( ??? ) \\ \text{ Im Weiteren hätte ich f dann in Linearfaktoren aufgeteilt,jedoch weiß ich nicht was an der Stelle von} \quad E_{n} \text { stehen muss }

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Kennst du den Satz von Cayley?

Für 2En2E_n schreibst du 22  beim charakteristischen Polynom.

Okay, in dem Fall würde das Polynom aber nicht in Linearfaktoren zerlegbar sein.

Ist mein Ansatz falsch?

2 Antworten

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A3A22A+2E A^3-A^2-2A+2E lässt sich umsortieren zu

A32AA2+2E=A(A22E)(A22E)=(AE)(A22E) A^3-2A-A^2 +2E= A(A^2-2E)-(A^2-2E)= (A-E)(A^2-2E)

Kannst du

(AE)(A22E)=0(A-E)(A^2-2E)=0 lösen?

Avatar von 56 k 🚀

Wenn ich ehrlich bin, nein. Ich verstehe schon den Schritt nicht:

A(A22E)(A22E)=(AE)(A22E)A(A^2−2E)−(A^2−2E)=(A−E)(A^2−2E)

Das nennt sich "Distributivgesetz".

Wäre A keine Matrix, sondern eine einfache Zahl, würde da stehen

A*(Klammer)-(Klammer)=(A-1)*(Klammer).

Da wir hier aber bei Matrizen sind, übernimmt die Einheitsmatrix E die Rolle des Faktors 1, denn (A22E)(A^2-2E) ist das Gleiche wie E(A22E)E*(A^2-2E) .

Ah okay, klar. Zumindest habe ich die Umformungen jetzt schonmal verstanden. Aber wie ich A22EA^2-2Eweiter in Linearfaktoren aufgelöst bekomme, weiß ich leider trotzdem nicht. Da steh ich irgendwie auf dem Schlauch, echt peinlich

Wie wäre es mit A=±(√2)*E?

Also wäre die gesamte Linearfaktorzerlegung dann

(AE)(A(2)E)(A+(2)E)=0(A−E)(A−(√2)*E)(A+(√2)*E)=0 und somit f in paarweise versch. Linearfaktoren zerfallen. Ich hatte im Kopf, dass Linearfaktoren nur ganzzahlig sein können, also sowas wie (x-1)(x-2)...

Vielen Dank für deine Hilfe, hast mir das ganze ein bisschen klarer gemacht :)

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Hey Lil,

Ist mein Ansatz falsch?

nein, dein Ansatz ist sehr gut!

Es gilt A3A22A+2En=0 A^3 - A^2 - 2A + \color{red}{2}E_n = 0 , also betrachte das Polynom f : =x3x22x+2R[x] f := x^3 - x^2 -2x + \color{red}{2} \in \mathbb{R}[x] . Für das Absolutglied nimmst du einfach die Zahl vor der Einheitsmatrix, dann ist f(A)=0 f(A) = 0 .

Jetzt faktorisiert man dieses Polynom in R[x] \mathbb{R}[x] : f=(x1)(x22)=(x1)(x2)(x+2) f = (x-1)(x^2 - 2) =(x-1)(x - \sqrt{2})(x + \sqrt{2}) .

Wegen f(A)=0 f(A) = 0 teilt das Minimalpolynom μA \mu_A von A A das Polynom f f , in Zeichen: μAf \mu_A \mid f .

Da f f in paarweise verschiedene Linearfaktoren zerfällt muss also auch das Minimalpolynom μA \mu_A in paarweise verschiedene Linearfaktoren zerfallen. Das ist äquivalent zur Diagonalisierbarkeit.

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