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Der Wasserstrahl aus einem Springbrunnen erreicht eine maximale Höhe von 3m und trifft 2m von der ebenerdigen Austrittsöffnung wieder auf der Wasseroberfläche auf.
In welcher Höhe muss man ein Becherglas, das sich horizontal gemessen 1,5m von der Austrittsöffnung entfernt befindet, halten, um in ihm Wasser aufzufangen?

Also ich übe gerade, aber das verstehe ich nicht. In der Arbeit wird auch bestimmt eine Aufgabe über Textaufgaben kommen und da ich das nicht kann, wollte ich üben. Wie löst man jetzt so etwas? GIbt es dafür Tricks? Also kann man irgendetwas am Text rauslesen? 

BITTE mit Ausführlicher Erklärung :)

 

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Erstelle als Erstes eine Skizze/Zeichnung und schreibe alle gegebenen Strecken an.

2 Antworten

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Beste Antwort

Hallo Emre,

 

wenn es um eine quadratische Funktion geht, nimmt man als erstes die allgemeine Funktionsgleichung

f(x) = ax2 + bx + c

Wir brauchen 3 Informationen, um a, b, und c bestimmen zu können.

1. Information: "ebenerdigen Austrittsöffnung"

f(0) = 0 = a*02 + b*0 + c = c

2. Information: "trifft 2m von der ebenerdigen Austrittsöffnung wieder auf der Wasseroberfläche auf."

f(2) = 0 = a*22 + b*2 + c

3. Information: "erreicht eine maximale Höhe von 3m"

Das muss also in der Mitte von 0 und 2 geschehen:

f(1) = 3 = a*12 + b*1 + c

 

Nun haben wir ein Gleichungssystem mit 3 Gleichungen und 3 Unbekannten:

c = 0

4a + 2b + c = 0

a + b + c = 3

 

a = -3

b = 6

c = 0

 

Die Funktionsgleichung lautet also

f(x) = -3x2 + 6x

 

"In welcher Höhe muss man ein Becherglas, das sich horizontal gemessen 1,5m von der Austrittsöffnung entfernt befindet, halten, um in ihm Wasser aufzufangen?"

 

Dazu brauchen wir also den Funktionswert an der Stelle x = 1,5:

f(1,5) = -3 * (1,5)2 + 6 * 1,5 = 2,25

 

Man muss den Becher also 2,25 Meter hoch halten.

 

Ich hoffe, das hilft ein wenig :-)

 

Besten Gruß

Avatar von 32 k

Hallo Brucybabe :) 

Also erstmal Das Problem bei mir ist, ich weiß nicht wo ich die Zahlen, die gegeben sind Einsetzen soll. Zum Beispiel hier: 
 

1. Information: "ebenerdigen Austrittsöffnung"

f(0) = 0 = a*02 + b*0 + c = c

Wieso ist hier f(0) und nicht f(x) wie immer? Und wieso dann =0? und wieso a*0² + b*0 + c? Und wieso dann nochmal =c? 

Ich verstehe diese Textaufgaben einfach nicht. Und bei Schritt 2 und 3 verstehe ich es auch nicht ganz :(
Wieso dann aufeinmal f(2) wird und nicht wie davor f(0) ist? und bei 3. ändert sich das wieder? :(

Grüße 

Emre :)

Hi Emre,

vielleicht hilft es Dir ein wenig, wenn Du Dir den Graphen anschaust, den ich beigefügt habe.

 

Der Brunnen steht im Ursprung des Koordinatensystems, also bei (0|0).

Der x-Wert ist hier 0, weil wir uns nicht nach links oder rechts bewegt haben. Weil die Austrittsöffnung "ebenerdig" ist, hat sie eine Höhe von 0, was der y-Wert ist.

Also

f(0) = 0

 

Dann haben wir die Information, dass das Wasser in einer Entfernung von 2m (das ist der x-Wert), wieder auf den Boden, also die Höhe 0 (y-Wert auftritt):

Also

f(2) = 0

 

Die dritte Information, die wir haben ist, dass der Wasserstrahl eine maximale Höhe von 3m erreicht (y-Wert), und der muss in der Mitte der beiden Stellen 0 und 2 liegen, also x = 1

f(1) = 3

 

Dann muss man nur noch das Gleichungssystem auflösen, um die Funktionsgleichung

f(x) = -3x2 + 6x

aufstellen zu können.

 

Tipp: Denke in "x" und "y"  :-)

AAAAAhhso ....jetzt wirds immer klarer und klarer :)
Danke an euch beide :) Ich weiß echt nicht, wem ich den Stern geben soll :(
Gib ihn JotEs, ich hole ihn ohnehin nicht mehr ein :-D
Ok wie du meinst :)
Aber BEIDE ANTWORTEN HABEN MIR GLEICH VIEL GEHOLFEN!!!:)
+1 Daumen

Also kann man irgendetwas am Text rauslesen?

Selbstverständlich, das ist ja der Sinn von solchen Aufgaben. Der Text enthält alle Informationen, die man zur Lösung benötigt.

Vorüberlegung: Wie sieht so ein Wassestrahl ("Springbrunnen") aus?
Die einzelnen Tropfen eines solchen Wasserstrahl folgen den Gesetzen des schrägen Wurfes nach oben, seine Bahn ist daher eine Parabel, und zwar eine nach unten geöffnete.

Zur Darstellung der Parablel sollte man das Koordinatenkreuz so legen, dass seine x-Achse auf der Wasseroberfläche verläuft und sein Ursprung genau mittig zwischen dem Austrittspunkt des Strahles und seinem Wiederauftreffpunkt auf der Wasseroberfläche liegt. Dann nämlich kann man Symmetrieeigenschaften ausnutzen.

Nun zu den einzelnen Informationen:

Der Wasserstrahl aus einem Springbrunnen erreicht eine maximale Höhe von 3m

=> Der Scheitelpunkt der Parabel hat also die Koordinaten S ( xs | ys ) = ( 0 , 3 ).

und trifft 2m von der ebenerdigen Austrittsöffnung wieder auf der Wasseroberfläche auf.

=> Der Abstand der Nullstellen der Parabel beträgt also 2 m. Wegen der Symmetrie muss sich der Austrittspunkt des Strahles im Punkt ( - 1 | 0 ) und der Wiederauftreffpunkt im Punkt ( 1 | 0 befinden).

Mit diesen Informationen kann man die Gleichung der Parabel aufstellen, die den Verlauf des Wasserstrahls beschreibt. Da man den Scheitelpunkt kennt, nutzt man dazu am besten die Scheitelpunktform:

f ( x ) =  a ( x - xs ) 2 + ys

und setzt dort die Koordanten des Scheitelpunktes ein:

f ( x ) = a ( x - 0 ) 2 + 3

= a x 2 + 3

Zur Bestimmung des Parameters a setzt man nun in diese Gleichung auch noch die Koordinaten eines der beiden weiteren bekannten Punkte ein , ich nehme den Punkt ( 1 | 0 ) :

0 = a * 1 + 3

und löst nach a auf:

a = - 3 / 1 2 = - 3

Somit lautet die Gleichung der Strahlparabel:

f ( x ) = - 3 x 2 + 3

 

In welcher Höhe muss man ein Becherglas, das sich horizontal gemessen 1,5m von der Austrittsöffnung entfernt befindet, halten, um in ihm Wasser aufzufangen?

Nun, zur Beantwortung dieser Frage muss man zunächst die Stelle x0 bestimmen, an der man das Becherglas halten muss und dann die Höhe, die der Wasserstrahl an dieser Stelle hat.

Die Stelle x0 soll von der Austrittsöffnung 1,5 m entfernt sein. Wir erinnern uns: Die Austrittsöffnung hat die x-Koordinate x = - 1. Daraus ergibt sich, dass das Becherglas an der Stelle  x0 = -1 + 1,5 = 0,5 gehalten werden muss.

An dieser Stelle hat der Strahl seinen Scheitelpunkt ( 0 | 3 ) bereits überschritten, das Wasser befindet sich also im freien Fall nach unten und hat an der Stelle x0 = 0,5 eine Höhe von

f ( 0,5 ) = - 3 * 0,5 2 + 3 = 2,25 m

erreicht. In diese Höhe muss man das Becherglas halten.

Avatar von 32 k

Hi JotEs :) 

Danke auch für deine Antwort. Also ich habe es jetzt auch schon wieder ein bisschen mehr verstanden. Danke dir und Brucybabe für eure Antworten. Kannst du mir noch sagen, wieso du
f ( 0,5 ) = - 3 * 0,5 2 + 3 = 2,25 m  

Also wieso bei f(0,5) gemacht hast? und wie du auf -3*0,5² (Also wieso machst du das zum Quadrat?) ich wäre darauf nie gekommen? und dann wieder am Ende +3? :)

Grüße 

 

@JotEs:

Das "Endergebnis" ist bei uns gleich, aber ich habe als Funktionsgleichung für den Wasserstrahl

f(x) = -3x2 + 6x

und Du

f(x) = -3x2 + 3

 

Läuft natürlich auf das Gleiche hinaus, aber die Verortung von 2,25m ist bei meiner Funktion ein wenig einfacher, glaube ich.

 

Lieben Gruß

Nun, wir haben ja die Funktion

f ( x ) = - 3 * x 2 + 3 

berechnet. (Anmerkung: Brucybabe hat eine andere Funktion gefunden, weil er das Koordinatensystem anders gelegt hat). Aber auch seine Funktion beschreibt den Strahl richtig, sie ist nur aufgrund der etwas ungünstigeren Lage des Koordiantensystems etwas komplizierter).

Die Funktion f ( x ) gibt für jede Stelle x die Höhe des Wasserstrahles an dieser Stelle an.

Nun soll ja berechnet werden, in welche Höhe das Becherglas an der Stelle x = 0,5 gehalten werden muss, damit es sich im Wasserstrahl befindet. Also muss man den Funktionswert von f ( x ) an der Stelle x = 0,5 berechnen. Das macht man, indem man diesen Wert 0,5 für x in die Funktion einsetzt. 

Mach das einfach mal!
Schreibe die Funktionsgleichung von f ( x ) hin und ersetze dabei jedes Auftreten von x durch 0,5. Was erhältst du ...?

@Brucybabe: Nun, ich finde, dass meine Lösung etwas einfacher ist .. :-)

@JotEs:

Ich glaube, das ist Geschmackssache :-D

 

"Die Austrittsöffnung hat die x-Koordinate x = - 1. Daraus ergibt sich, dass das Becherglas an der Stelle  x0 = -1 + 1,5 = 0,5 gehalten werden muss.

An dieser Stelle hat der Strahl seinen Scheitelpunkt ( 0 | 3 ) bereits überschritten, das Wasser befindet sich also im freien Fall nach unten und hat an der Stelle x0 = 0,5 eine Höhe von

f ( 0,5 ) = - 3 * 0,5 2 + 3 = 2,25 m

erreicht."

 

vs.

 

"Dazu brauchen wir also den Funktionswert an der Stelle x = 1,5:

f(1,5) = -3 * (1,5)2 + 6 * 1,5 = 2,25"

Also mir gefallen beide Antworten :-) Vielen vielen dank an euch beide!! :)
Ich muss jetzt schlafen...ich muss Morgen früh um 5:45 Uhr aufstehen :(
@ Emre:

Völlig egal, welche der beiden Antworten "besser" ist:

Hauptsache, wir konnten Dir helfen!!

Gute Nacht :-)
Ganz genau, dass sehe ich auch so!! :) Und danke :D

Ich glaube, das ist Geschmackssache :-D

So ist es. :-)

Ganz genau, dass sehe ich auch so!!

 ... und ich auch!

Gute Nacht :-)

@JotEs:

Wünsche ich Dir auch :-)

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