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Die Forschung schwedischer Wissenschaftler der Karolinska-Universität (Pädagogen, Psychologen, Ärzte) hat gezeigt, dass die Digitalisierung der Schulen in dem Ausmaß, wie sie in Schweden bereits stattgefunden hat, viele Nachteile mit sich bringt, und dass eine verstärkte Digitalisierung weitere negative Folgen haben könnte. Das Wissen über die negativen Auswirkungen der Digitalisierung ist in Schweden schon seit vielen Jahren vorhanden, aber die schwedische Bildungsbehörde scheint sich dessen nicht bewusst zu sein.
Wichtige schulpolitische Entscheidungen sollten nicht getroffen werden, ohne dass man vorher weiß, was die Forschung sagt. Es gibt eindeutige wissenschaftliche Belege dafür, dass digitale Werkzeuge das Lernen der Schüler in vielen Fällen eher beeinträchtigen als verbessern.
Zusammenfassend halten die schwedischen Wissenschaftler fest, dass die zunehmende Digitalisierung der Schulen ihres Erachtens bereits erhebliche negative Folgen aufweist, etwa indem sie vermittelt, dass Wissen etwas Relatives ist und ein solcher Ansatz eine ernsthafte Bedrohung für den Wissenserwerb der Schüler darstellt.

Und wie ist das in Deutschland? Werden hier schulpolitische Entscheidungen getroffen, ohne dass man vorher weiß, was die Forschung sagt? Macht man sich hier Gedanken über mögliche negative Auswirkungen der Digitalisierung im Rahmen schulischen Unterrichts?

Digitale Werkzeuge können durchaus eine methodische Hilfe darstellen, wenn ihr Einsatz zuvor von Lehrern, Schulbuchautoren und Verfassern behördlicher Richtlinien sehr sorgfältig geplant und strukturiert wurde. Zu berücksichtigen ist auch die Altersstufe der Schüler*innen, die schadlos von den Vorteilen digitaler Werkzeuge profitieren sollen. Hier gilt vermutlich, je jünger die Schüler*innen desto wahrscheinlicher sind schädliche Nebenwirkungen. Das Maß des Einsatzes digitaler Geräte sollte durch gezielten Einsatz auf das Nützliche oder das Notwendige beschränkt bleiben. Im Bereich privater Nutzung digitaler Geräte ist das bereits vielfach erkannt worden. Es gilt aber auch für Lernen unter Einsatz mathematischer, digitaler Werkzeuge.  

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Worin werden die schädlichen Wirkungen konkret gesehen?

ggT22: Deine Frage muss nach Altersgruppen und nach Einsatzzielen getrennt beantwortet werden. Für die Jüngsten sei die schwedische Bildungsministerin zitiert: „Es ist offensichtlich, dass Bildschirme große Nachteile für kleine Kinder haben. Sie behindern das Lernen und die Sprachentwicklung. Zu viel Bildschirmzeit kann zu Konzentrationsschwierigkeiten führen und die körperliche Aktivität verdrängen. Wir wissen, dass menschliche Interaktion für das Lernen in den ersten Lebensjahren entscheidend ist. Bildschirme haben in Vorschulen einfach nichts zu suchen.“

Weitere Antworten für andere Altersgruppen und verschiedene schulische Ziele findest du reichlich mit geeigneten Suchworten im Netz (auch in der mathelounge).

Danke, in die Richtung dachte ich auch.

Reizüberflutung ist eine Zeitkrankheit geworden.

Lehrer*innen, Schulbuchautor*innen und Verfassern

Entweder lässt man das scheiß Gendern oder man ist konsequent. Ich bin für ersteres.

Ich habe auch mal eine Studie gesehen, da führten alleine schon ausgeschaltete Smartphones auf dem Tisch zu schlechteren Ergebnissen in einem IQ-Test im Vergleich zu jenen Probanden, die kein Gerät dabei hatten. Die mit eingeschaltetem Smartphone schnitten noch schlechter ab.

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