Ich selbst habe eine vollständige Kategorienlehre der biquadratischen Gleichung  ( BQG )  vorgelegt; daher kann ich sagen:     Das Standardverfahren, das der große Löwe hier vorstellt, ist naiv;  es erinnert  stark an die Versuche kleiner Kinder, sich den Anorak auszuziehen, indem sie sich  ständig im Kreis drehen.
   Normaler Weise, wenn du eine komplexe Zahl in Realteil  a  und Imagteil  b  zerlegst,  hoffst du ein  LGS  zu erhalten.  Dagegen der Leo setzt umständlich für b ein und wird auf eine  BQG  geführt in    a   mit  q  <  0  .  Kategorie  q  <  0  ist aber notwendig und hinreichend für ein reelles und ein rein imag Wurzelpärchen.
   Wir erinnern uns;  a  soll den Realteil bedeuten;  wie kann denn der Realteil   imaginär sein?  Die völlig abgedrehte Symmetrie, die dieser Gleichung zu Grunde liegt,  ist ungefähr
       z  =  a  +  b  i  =  3  +  4  i  ;  a  =  3  ;  b  =  4      (  1a  )
   z  =  a  +  b  i  =  ;  a  =  4  i  ;  b  =  (  -  3  i  )        (  1b  )
    D.h. wenn du Leos Gleichung löst,  bekommst du die selbe komplexe Wurzel gleich doppelt serviert;  nur in der Form  ( 1b )   ist ihr Realteil rein imaginär und ihr Imagteil reell ...
   Dem stelle ich zwei Lösungsvorschläge gegenüber;  gegenüber;  einen völlig unkonventionellen Marke Eigenbau so wie einen mehr konventionellen.
   Mein Ausgangspunkt ist eine Linearkombination, die dich stark an die Mitternachtsformel   (  MF  )  erinnern wird:
      z0  :=  ß  +  µ  q  ^  1/2  ;  ß  ,  µ  ,  q  €  |Q        (  2a  )
   z0  möge  "  verallgemeinerte Wurzel  " heißen.  In deinem Falle  ist ß =  3  ,  µ  =  4  so wie q = ( - 1 )  Wir wollen nunmehr  aus ( 2a ) die Wurzel ziehen:
          z0  =:  x0  ²           (  2b  )
    x0  =:  ß1  +  µ1  q   ^  1/2         (  2c  )
   Wir streben demnach für x0 eine zu z0 analoge Darstellung  an;  wann immer das möglich ist, bezeichne ich  x0 als  "  Wurzelwurzel  "   ( W W )  eben die Wurzel aus der Wurzel.
   Das Problem, so wie es in ( 2a-c ) formuliert wurde,  ist auch viel abstrakter als komplexe Zahlen.  q könnte ja auch 2 sein oder 4 711. Nur eben; bei rein reellen Wurzeln ist man leichter geneigt, einen Wurzelhaken drüber zu machen; es gibt ja  TR ...
    Einen gewissen Wert lege ich schon darauf, dass q ^ 1/2 irrational, obwohl sich mein Algoritmus auch sonst ganz hervor ragend schlägt.  Übrigens;  vom Standpunkt der  ===>  Galoisteorie  sind komplexe Zahlen mit nicht verschwindendem Imagteil den üblichen irrationalen Zahlen gleich gestellt (   stimmt ja auch;   sie liegen nicht in  |Q  )
   Man mus auch manchmal das richtige Feeling für Symmetrie mitbringen;  ich führe jetzt die zu z0 konjugierte Wurzel ein
    z0 *  :=  ß  -  µ  q  ^  1/2           (  3a  )
    Für  q = ( - 1 )   entspricht dies tatsächlich dem komplex Konjugierten.  aber ich  mein das jetzt viel allgemeiner so wie " Plus / Minus wurzel  "
  Mein Lieblingsgang ist der Rückwärtsgang; ab Jetzt legen wir  den Rückwärtsgang ein.  Wir fragen nicht nach den Wurzeln eines Polynoms, sondern nach jener  QG  , deren Wurzeln   ( 2a;3a ) sind;  Vieta das geschmähte Stiefkind
       z  ²  -  p  z  +  q  =  0            (  3b  )
    p  =  z0  +  z0 *  =  2  Re  (  z0  )  =  6      (  3c  )
    q  =  z0  z0 *  =  |  z0  |  ²  =  25          (  3d  )
      z  ²  -  6  z  +  25  =  0       (  3e  )
    Im nächsten Schritt substituieren wir  ( 2b )
     x  ^  4  -  p  x  ²  +  q  =  0       (  4a  )
    Aber was  soll uns das bringen? Das wird dir sofort klar, so bald wir  x0 , also die gesuchte W W  , auch in den Vieta  ( 3cd ) einfüttern.
     p  =  x0  ²  +  x0 *  ²  =  6       (  4b  )
   u  ²   :=  q  ===>  u  =  x0  x0 *  =  5      (  4c  )
   Klar ist:   Will ich ( 4a ) lösen, so muss ich zwei Mal die Wurzel ziehen;   und in ( 4c  ) ist dies erstmals geschehen.
   Und in ( 4bc )  arbeitet erstmals in der Geschichte der Menschheit die  MF  mit  Vieta zusammen.  (  4c  ) ist nämlich genau die quadratische Ergänzung von ( 4b )   ; siehst du das?
    (  x0  +  x0 *  )  ²  =  p  +  2  u  =  6  +  2  *  5  =  16    (  5a  )
    x0  +  x0 *  =  4  =  Realteil         (  5b  )
  (  x0  -  x0 *  )  ²  =  p  -  2  u  =  (  -  4  )         (  5c  )
    x0  -  x0 *  =  2  i  =  Imagteil          (  5d  )
   Was zu lösen bleibt,  ist das  LGS    (  5bd  )  
      x0  =  2  +  i    (  6  )
    Dieser ersten Metode stelle ich jetzt ein konventionelles Verfahren gegenüber, das allemal  eher einleuchtet als das Standardverfahren -  obgleich es bis Heute nicht den Weg in die  Lehrbücher gefunden hat.  Was ich jetzt voraus setze, ist nur komplexe Geometrie.
     |  z0  |  =  5  ===>  |  x0  |  =  sqr  (  5  )     (  7a  )
     Und jetzt den Phasenwinkel
    exp  (  i  ß  )  =  cos  (  ß  )  +  i  sin  (  ß  )    (  7b  )
   exp ( i ß / 2 )  =  cos  (  ß/2  )  +  i  sin  (  ß/2  )    |  ²     (  7c  )
   exp ( i ß ) = cos ² ( ß/2 ) - sin ² ( ß/2 ) + 2 i sin ( ß/2 ) cos ( ß/2 )        (  7d  )
   Aus dem Koeffizientenvergleich zwischen  ( 7b;d ) ergeben sich die Additionsteoreme.
    
         cos  ²  (  ß/2  )  -  sin  ²  (  ß/2  )  =  cos  (  ß  )  =  3/5    (  8a  )
             cos  ²  (  ß/2  )  +  sin  ²  (  ß/2  )  =  1     (  8b  )
   Auch hier ist wieder ein  LGS  zu lösen
     cos  (  ß/2  )  =  2 / sqr  (  5  )           (  9a  )
    sin  (  ß/2  )  =  1 / sqr  (  5  )           (  9b  )
   Offensichtlicher Nachteil dieses Verfahrens; du schleppst dich  mit diesem irrationalen  5  ^  1/2  ,  das bei mir gar nicht vorkommt.