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Berechnung der Neuinfizierten in Südtirol pro Tag, abhängig von der Anzahl der Bevölkerung und der Anzahl der Abstriche

Ich suche eine Zahl X, die aussagekräftig den Stand der aktuellen Corona-Infektionen beschreibt. Diese Zahl soll sich aus der Anzahl der Einwohner in Südtirol errechnen, wenn täglich Y Abstriche gemacht werden (Y ist täglich bekannt und liegt ungefähr zwischen 500 und 2000).

z. B.:

Einwohnerzahl in Südtirol 533.597

am 07.10. wurden 1.879 Abstriche gemacht und dabei waren 69 Neuinfektionen
am 06.10. wurden 1.642 Abstriche gemacht und dabei waren 55 Neuinfektionen
am 05.10. wurden 1.002 Abstriche gemacht und dabei waren 17 Neuinfektionen
am 04.10. wurden 829 Abstriche gemacht und dabei waren 17 Neuinfektionen ... usw.

Kann man da rechnerisch eine Zahl X berechnen, ist das überhaupt möglich?

Für Hilfe zu diesem Thema (ich würde diese Daten gerne in einer Excel-Tabelle erfassen und die Zahl X berechnen lassen) wäre ich sehr dankbar.

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Schwierig ist es das Y einzubeziehen.

Klar. Es wird gesagt, je mehr man testet, desto mehr infizierte wird man auch haben. Ist das aber wirklich so.

Getestet wird doch nur jemand bei dem eventuell ein Anfangsverdacht besteht, weil er z.B. weil er in einem Risikogebiet war.

Würde man jetzt also doppelt so viele Testen, weil ich wahllos Bürger testen lassen würde ohne Anfangsverdacht ist es eher unwahrscheinlich, dass man dann doppelt so viele positive Tests bekommt oder?

Ich denke die Merkmale getestet und positiv sind nicht unabhängig voneinander und deswegen müsste man nähere Untersuchungen machen wie das Y in die Rechnung einzugehen hat. Dazu weiß ich aber zu wenig. Eventuell kennst du dich da besser aus.

Danke für die schnelle Antwort.

Ich sehe das eher so, dass es sich aufhebt. Es werden jeden Tag Personen getestet, die aus wichtigen Berufen sind (Lehrer, Kindergärtner, Ärzte, ....) und jeden Tag kommen auch Privatpersonen dazu, die es selbst wissen wollen. Dazu noch die Risikopersonen mit Anfangsverdacht.

Allgemein sollte sich das, glaube ich, ziemlich ausgleichen. Aber wie sagt der Bajuware so schön: Nix Genaues woaß ma net

Und solange das nicht klar ist macht es ja durchaus Sinn nur die tatsächlich Neuinfektionen zu nehmen. Egal ob die jetzt Nur durch einen Test gefunden wurden oder weil sie Symptome abklären wollten.

Und dieser Wert wird dann auf Infektionen pro 100000 umgerechnet.

Abgesehen davon, ob es Sinn macht, hilft mir diese Antwort jetzt nicht weiter. Kann man es mathematisch berechnen?

Sicher. Wie willst du Y eingehen lassen? Willst du z.B. die Infektionen Proportional z.B. auf 1250 Abstriche berechnen ?

Also z.B.

69·1250/1879·100000/533597 = 8.60
55·1250/1642·100000/533597 = 7.85
17·1250/1002·100000/533597 = 3.97
17·1250/829·100000/533597 = 4.80

Super, vielen Dank.

Genau das habe ich gesucht.

Hallo

auffällig an deinen Daten ist doch, dass der Prozentsatz der positiven  getesteten  sich vom  4.10 zum 7.10 deutlich erhöht von 0,2% auf 0,37%

Das auf eine bestimmte Testzahl zurückzuführen finde ich recht zweifelhaft, solange man nicht weiß , ob am 7. z.B mehr Kontaktpersonen getestet wurden als davor.

Was genau willst du also rauskriegen?

lul

Für das Ganze könnte man eine Regressionfunktion
berechnen
( Anzahl der Abstriche | erkannte Neuinfektionen )

Oder die Punkte in ein Koordinatensystem
einzeichnen )

Was genau willst du also rauskriegen?

Das ist eben genau auch meine Frage gewesen. Schon unser Statistik Prof sagte immer: "Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast".

Wenn die Deutsche Bahn z.B. den Anteil der verspäten Zuge berechnet. Dann rechnet sie natürlich den großen Anteil der S-Bahnen mit ein, die Aufgrund eines recht kurzen Zeittaktes von Teilweise 10 Minuten recht pünktlich fahren müssen. Weiterhin rechnet die Deutsche Bahn keine Züge ein die komplett ausgefallen sind. Und zu guter Letzt gilt ein Zug erst ab 6 Minuten überhaupt verspätet.

So rechnet das RKI bei den Infektionen in Hamburg mit einer anderen Einwohnerzahl als Hamburg selber.

Jeder Probiert das Optimum für seine Sicht der Dinge aus einer Statistik herauszuholen.

Im Grunde möchte ich so etwas wie diese Ampel: eine kleinere Zahl ist grün, irgendwann wird sie gelb und wenn sie ganz hoch wird, ist sie rot.

Aber ich habe es jetzt (trotz meines mangelnden Mathematik-Verständnisses) begriffen, dass es nicht so einfach ist.

Es heißt immer wieder, dass die Infektionszahlen steigen und dann gibt es diejenigen, die das Steigen nur mit der größeren Anzahl an Tests begründen. Das ist aber nur teilweise richtig. Deshalb hätte ich gerne so einen Mittelwert berechnet (wenn ich weiß, wie es geht, kann ich es mit Excel schon machen), der die Anzahl der Test berücksichtigt, damit man wirklich sieht, ob die Infektionen steigen oder nur die Anzahl der Tests.

Ich frage mich nach wie vor, wie man so etwas machen könnte. Es sollte die Schwankungen bei der Menge der Tests berücksichtigen aber trotzdem einen aussagekräftigen Wert ergeben.

1 Antwort

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Wenn sich mehr infizieren muss man auch mehr Kontaktpersonen testen um die Infektionsketten möglichst nachzuvollziehen und einzudämmen.

Die höhe Anzahl an Infektionen bedingt also in erster Linie die hohe Anzahl an Testungen und nicht umgekehrt.

Natürlich wirst du immer einen Grauanteil haben. Leute die sich infizieren und nicht symptomatisch sind und munter weiter Leute anstecken, aber hier wäre vermutlich die Wahrscheinlichkeit groß das ein Angesteckter dann Symptome aufweist und sich dann im Nachhinein eventuell testen lässt.

Aber auch in dem Punkt weiß ich viel zu wenig über das Bevölkerungsverhalten.

Ich könnte etwas berechnen wenn ich die Bedingungen kenne. Aber das geht jedem so. Keiner weiß es wirklich ganz genau. Alle mutmaßen nur. Und daher werden die Maßnahmen auch quasi wie im Blindflug bestimmt.

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