Hier ein Weg ohne "konkretes Auflösen" des Systems der Geradengleichungen:
Beachte zunächst:
n1=(ν1ν2),n2=(μ1μ2) sind die Normalenvektoren zu den Geraden G1,G2.
Setze nun im weiteren
A=(ν1μ1ν2μ2),b=(ν0μ0),x=(x1x2)
Damit haben wir D=det(A).
(a):
D=0⇒n1,n2 sind linear unabhängig, d.h., nicht parallel und damit schneiden sich die Geraden in genau einem Punkt. Oder anders ausgredrückt: Das LGS Ax=b hat genau eine Lösung, da A invertierbar ist.
(b)&(c):
D=0⇒n1,n2 sind linear abhängig, d.h., es gibt ein λ=0 mit n1=λn2. Geometrisch bedeutet dies, dass n1∥n2, also G1∥G2.
Jetzt muss man nur noch schauen, ob die beiden Geraden echt parallel sind (also keinen Schnitt haben) oder zusammenfallen (also identisch sind):
(b):
Es gibt keinen Schnitt, wenn das System Ax=b keine Lösung hat. Das ist genau dann der Fall, wenn b nicht im Bild von A liegt, also b linear unabhängig von den Spaltenvektoren von A ist. Das heißt
det(ν1μ1ν0μ0)=0 und det(ν0μ0ν2μ2)=0
Hier gilt sogar "und" statt "oder" (wie in der Aufgabe), da n1,n2=o und parallel sind.
(c):
Die Geraden sind identisch, wenn da System Ax=b unendlich viele Lösungen hat. Das ist genau dann der Fall, wenn b im Bild von A liegt, also linear abhängig von den Spaltenvektoren von A ist. Das heißt
det(ν1μ1ν0μ0)=0 und det(ν0μ0ν2μ2)=0
Ich überlasse es dir nachzurechnen, dass die Determinanten gleich den in den Aufgaben gegebenen Ausdrücken sind.