0 Daumen
820 Aufrufe

Aufgabe:

Sei fEnd(V) f \in \operatorname{End}(V) mit ff=f f \circ f=f (man nennt f f idempotent). Zeige, dass es Unterräume U,T U, T von V V gibt mit f=πU f=\pi_{U} die Projektion auf U U entlang T T .

Problem/Ansatz:

Ich verstehe überhaupt nicht, was hier wie zu zeigen ist???

Avatar von

2 Antworten

+1 Daumen
 
Beste Antwort

Vielleicht erst einmal ein geometrisches Beipspiel aus dem V=R3V= \mathbb R^3:

Die Abbildung f : R3R3f:\mathbb R^3 \rightarrow \mathbb R^3 mit f(xyz)=(xy0)f\begin{pmatrix}x\\y\\z\end{pmatrix} = \begin{pmatrix}x\\y\\\color{blue}{0}\end{pmatrix} projiziert einen Vektor entlang der zz-Achse (also dem von (001)\begin{pmatrix}0\\0\\1\end{pmatrix} aufgespannten Unterraum TT) auf die xyxy-Ebene (dem Unterraum UU). Offensichtlich gilt ff=ff\circ f = f.

Dabei gilt folgendes:

T=kerfT= \ker f, U=imf U = \operatorname{im} f  und V=TU(1)V= T \oplus U \quad (1)

Letzeres bedeutet, dass V=T+U V = T + U und zusätzlich gilt TU={o}T\cap U =\{o\}. Daraus folgt dann, dass jedes xVx \in V in eindeutiger Weise zerlegt werden kann x=t+ux=t+u mit tTt\in T und uUu \in U.

Wenn eine lineare Abbildung f : VVf:V\rightarrow V die Eigenschaften (1) hat, nennt man sie die Projektion auf UU entlang TT und typische Schreibweisen sind πU\pi_U oder PUP_U.

Das Interessante ist nun, dass es ausreicht, dass eine lineare Abbildung f : VVf:V\rightarrow V die Eigenschaft ff=ff\circ f= f hat, damit (1) gilt. Und genau das ist zu zeigen.


Sei also U=imfU =\operatorname{im} f . Es gilt auf jeden Fall

x=f(x)+(xf(x))x= f(x) + (x-f(x))

Es ist f(xf(x))=f(x)(ff)(x)=f(x)f(x)=of(x-f(x)) = f(x) - (f\circ f)(x) = f(x) - f(x) = o

xf(x)kerf\Rightarrow x-f(x) \in \ker f.

Jetzt wissen wir schon V=imf+kerfV= \operatorname{im} f + \ker f.

Sei nun ximfkerfx\in \operatorname{im} f \cap \ker f. Also x=f(y)x=f(y) für ein geeignetes yVy\in V. Nun gilt nach Voraussetzung:

o=f(x)=(ff)(y)=f(y)=ximfkerf={o}o = f(x) = (f\circ f)(y) = f(y) = x \Rightarrow \operatorname{im} f \cap \ker f =\{o\}.

Also V=imfkerfV = \operatorname{im} f \oplus \ker f.

ff ist daher die Projektion auf U=imfU =\operatorname{im} f entlang T=kerfT = \ker f.

Avatar von 12 k

Vielen Dank für deine Hilfe, die ausführliche Antwort und das erklärende Beispiel ☺

+1 Daumen

Du sollst zeigen, dass es Untervektorräume T,UV T, U\subset V gibt, sodass f(x)=πU(x) f( x) = \pi _{ U} ( x) für alle xT x \in T.
Du kannst überprüfen, dass T=V T = V und U=im ⁣(f) U = \text{im}\!\left( f\right) die Bedingung erfüllen. Wahrscheinlich sollen es in deiner Aufgabe aber echte Untervektorräume sein, also T,UVT, U \neq V, sonst bräuchte man die Bedingung nämlich garnicht. Das obige Beispiel sollte aber klar machen, was die Aufgabenstellung bedeutet.

Avatar von 4,8 k

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage