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Verständnisfrage zu Thema Eigenwerte (-vektoren).

Das Produkt (A-λ*I)*v muss dem Nullvektor entsprechen. Dies ist nur der Fall, wenn v der Nullvektor ist, was er aber nicht sein darf oder, wenn die Matrix (A-λ*I) nicht vollen Rang hat. Warum erhält man den Nullvektor aus (A-λ*I)*v, wenn (A-λ*I) nicht vollen Rang hat?

VIelen Dank für eine Antwort.

Avatar vor von

Du wirfst etwas durcheinander, deine Aussage stimmt nicht. Gesucht werden Vektoren, die diese Gleichung bei gegebener Matrix erfüllen, nicht umgekehrt.

Deshalb muss für folgende Matrix gelten

Gib die Matrix an, die gefolgt ist.

Ein Eigenvektor v einer Matrix A zum Eigenwert λ erfüllt

A*v = λ*v

oder umgeschrieben

(A-λ*I)*v = 0

wobei I die Einheitsmatrix passender Größe sei. Somit liegen die Eigenvektoren zum Eigenwert λ im Kern der Matrix A-λ*I.

Damit die Matrix die Gleichung erfüllt

Die Matrix erfüllt keine bestimmte Gleichung. A-λ*I muss nicht die Nullmatrix sein.

darf sie nicht vollen Rang haben,

Du meinst wohl: Wenn λ ein Eigenwert von A ist, dann hat A-λ*I keinen vollen Rang. (Die Umkehrung gilt auch)

warum?

https://de.wikipedia.org/wiki/Rangsatz

Mir geht es hier erst um die Suche der Eigenwerte, um anschließend mittels Gauß den Eigenvektor zu finden.

Dazu sucht man die Lösungen des charakteristischen Polynoms.

Lies Deine Vorlesungsunterlagen noch mal in Ruhe durch.

Ja, werde ich machen. Ich probiere mich nochmal besser auszudrücken. Mit det(A-λ*I) = 0 findet man das charakteristische Polynom. det(A-λ*I) = 0, wendet man an, damit (A-λ*I) nicht vollen Rang besitzt. Warum darf (A-λ*I) nicht vollen Rang besitzen, damit (A-λ*I)*v = 0 ist?

Eine quadratische Matrix M hat einen vollen Rang, wenn detM ≠ 0 ist und umgekehrt, wenn detM = 0 dann hat M keinen vollen Rang.

Ich probiere mich nochmal besser auszudrücken.

Brauchst du nicht. Seit deiner Überarbeitung vor 18 Minuten ist deine Frage verständlich. Ich habe deshalb auch meine Antwort angepasst.

2 Antworten

+2 Daumen

Wenn die Matrix (A-λ*I) vollen Rang hat, dann ist

        (A-λ*I) v ≠ 0

für jedes v ≠ 0. Das liegt am Rangsatz

        dim(V) = dim(Kern φ) + dim(Bild φ)

für jede lineare Abbildung φ: V → W. Wäre nämlich

        φ(v) = 0

für ein v≠0, dann wäre

        dim(Kern φ) > 0

und somit

        Rang(φ) = dim(Bild φ) < dim(V).

Warum erhält man den Nullvektor aus (A-λ*I)*v, wenn (A-λ*I) nicht vollen Rang hat?

Man kann den Nullvektor aus (A-λ*I)*v erhalten wenn (A-λ*I) nicht vollen Rang hat. Nämlich wenn v=0 ist oder v Eigenvektor von A zum Eigenwert λ ist.

Avatar vor von 107 k 🚀
+1 Daumen

Ohne Rangsatz:

Betrachte die Eigenwertgleichung \(Av=\lambda v\). Wir interessieren uns für Eigenwerte \(\lambda\) und den zugehörigen Eigenvektoren \(v\neq 0\). Der Fall \(v=0\) löst die Gleichung für jedes \(\lambda\) und ist trivial und daher nicht weiter interessant. Ein Umstellen der Gleichung liefert

\((A-\lambda I)v=0\) (Umstellen und \(v\) ausklammern).

Ist \(v\) nun also ein Eigenvektor zum Eigenwert \(\lambda\), so muss dieser das homogene Gleichungssystem lösen. Besitzt die Matrix \(B=A-\lambda I\) nun allerdings vollen Rang, so ist die Lösung dieses LGS eindeutig mit \(v=B^{-1}\cdot 0=0\) (da \(B\) vollen Rang hat, ist \(B\) invertierbar).

Wir landen also im uninteressanten Fall \(v=0\). Also fordern wir daher, dass \(B\) nicht invertierbar ist und somit \(\det(B)\neq 0\). Das ist aber gleichbedeutend damit, dass \(B\) eben nicht vollen Rang besitzt. Aber auch dann ist \(v=0\) noch immer eine Lösung des Gleichungssystem, aber nach wie vor nicht interessant.

Avatar vor von 21 k

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