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Hi

tut mir echt leid mit solchen Fragen. Das ist die letzte :)

Man sagt ja immer dass ist eine ganz andere Denkmuster. Schulmathematik und Hochschulmathematik haben nicht viel gemeinsam, aber was sind das denn für andere Denkweisen?

Ja in der Schule rechnet man Sachen aus und and der Uni versucht man zum Beispiel Aussagen zu beweisen, oder beweise zu finden also man lernt das beweisen. Gut aber was ist dann für eine andere Denkweise? Oo


Vielleicht kann mir ja hier der Thilo helfen :) Er studiert ja Mathematik^^

Avatar von 7,1 k

2 Antworten

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Beste Antwort

Hi Emre,

den Unterschied der Mathematik bzgl Schule und Uni kannst Du an der Uni bereits im Schulalter erfahren. Ich bin beispielsweise in einem "Mathezirkel". Von der Uni wird für Schüler ein Mathematikkurs angeboten, der auf "Uniniveau" (unwichtige, aber interessante^^) Sachen näher bringt. Da bekommt man schon ein Gefühl dafür, welche Art von Mathematik einen mehr interessiert ;).


Den Mathezirkel würde ich allerdings nur empfehlen, wenn Du in der Schule gut mitkommst (also alle Fächer! Nicht nur Mathe!). Sonst ist das nur eine unnötige und zusätzliche Belastung (falls es sowas bei euch überhaupt gibt).

Grüße

Avatar von 141 k 🚀

Endlich kommt die Antwort von Unknown :-)

Oh coool :-) Ja hab mal davon gehört und es gibt sowas auch an der Uni wo ich wohne bzw. an mehreren :-)

vielleicht kennst Du auch das Schülrestudium oder besser gesagt Juniorstudium? :-)

Ich würde da zwar auch mal gerne mitmachen, aber ich trau mich das nicht so. Eigentlich bin ich in der Schule ganz gut, aber es gab halt in dieser Klasse ein paar Problem..vllt hast Du ess ja auch mibekommen ^^

Ich dachte schon eine Antwort von Dir kommt nie :)

unknown kannst Du mal zb sagen, was man da lernt? also welche interessante Sachen? :-)

jetzt interessiert mich das Oo

Mengen und Aussagen waren ganz am Anfang dran.

Dann Vektorräume mal angeschaut.

Vollständige Induktion (über Schulwissen hinaus)

Auch mal Spielereien mit dem Möbiusband oder ähnliches.

Interessant ....

allerdings lese ich  gerade, dass man dafür schon begabt sein muss

ich hab keine Begabung in mathe:(

Nun, es besteht kein Zwang da etwas zu leisten. Also auch interessierte sind eingeladen. Ob es sich dann noch lohnt ist natürlich eine andere Frage^^.

War auch nur ein Hinweis, wo man mal schnuppern kann. Grundlagen festigen um in der Schule am Ball zu bleiben (alle Fächer) ist  bedeutend wichtiger! :)

+1 Daumen

Hi,

Emre, das sind seeeeeehr wichtige(!!!!!!!!!) Fragen, wenn du solche Fragen hast, dann frag auch! ;-)

Also der Unterschied ist eigentlich, dass man in der Schulmathematik einfach nur rechnen muss, wenig denken muss und sich fast alles aus Prinzipien und Regeln ergibt und man nicht selber machen, erschliessen muss.

Bei Der Uni-Mathematik muss man sehr viel selber logisch begründen/zeigen/beweisen, ohne mathematisches Verständnis oder Logik kommt da nicht weit. Bei der Schulmathematik ist das bei weitem nicht so wichtig.

Avatar von 4,8 k

Hi Lukas :)

ok gut dann frag ich auch weiter :D :)

Danke für deine Antwort :)

Darf ich mal fragen, was du später studieren willst? Auch vielleicht Mathe? :)

NATÜRLICH MATHE!! ;)

Hey ich auch :)

natürlich muss ich erstmal mein Abi schaffen ^^ :(

Im Ernst, nach meinem Verständnis ist der Unterschied zwischen Schulmathematik, Universitätsmathematik und der echten Mathematik dieser:

- In der Schule lernst du Rechnen, jedenfalls bis zum Thema "quadratische Ergänzung", denn jedenfalls ab dann muss man Gleichungen zackzack (Zeitnot!) ansehen, wie man sie so umbaut, dass man ein paar vorher gelernte Formeln darauf werfen kann, um sie so hinzutricksen, dass man sie innerhalb der Zeit lösen kann -- bis dahin gilt aber die Leistung entlang der Aufgabe eben noch als Leistung, auch wenn man das Ziel verfehlt.

Hier ist einfach Lösen von Aufgaben gefragt.

- In der Oberstufe lernst du in der Regel zwei neue Kalküle, nämlich die Grundlagen von Analysis und Algebra, garniert mit ein bisschen Stochastik. Bereits jetzt KÖNNTE der Lehrplan etwas ganz Neues tun, aber dazu kommen wir leider später erst.

Hier ist vor allem mathematisches Talent, das "Sehen" von Lösungsansätzen gefragt, etwa bei komplizierteren Integralen, bei denen mal einmal mehr "tricksen" muss.

- In technischen Studiengängen, auch in den Anfängen eines klassischen Physikstudiums, wird schon einiges an Grundlagen geboten, das man viel früher hätte haben sollen (ich erspare mir an dieser Stelle jegliche Kritik an Eltern, die zu meiner Kindheit vehement gegen die Mengenlehre in der Grundschule gewettert haben... und bis heute nicht wissen, was "+" eigentlich heißt, eifersüchtig knurren und auf ihren Ringfinger schauen, wenn wer von einem "Halbring" spricht, die Polizei rufen würden, wenn sie eine "Abel'sche Gruppe" ansprechen würde und sich nur dann, wenn sie heimliche Lesben sind, über das "begleitende Dreibein" amüsieren können...).

Einige für das Wohl der Wirtschaft nötige Dinge werden schnell hingerotzt und zum Selbstlernen befohlen. Da ist es wieder bloß Pauken, Üben und Hinnehmen, dass man schnell wirtschaftlich tauglich ist.

- In wirklcher Mathematik hinterfragt man all das. Die 1 in "1 + 1 = 2", genau wie das + und das = und die 2. Oder besser, man lernt es übergreifend.

Ich hatte jedenfalls mal eine auf gerade noch 4- stehende 12-jährige Nachhilfeschülerin, der ich mit den üblichen Tricks von erfahrenen Nachhilfelehrern auf eine Spitz-auf-Knopf-3- verholfen habe, die von sich aus auf einmal Interesse an Mathe bekam. Ich musste sie zigmal bremsen (also frustrieren), weil sie sehr kluge Fragen stellte auf einmal, aber immer etwas sehr Praktisches (halt für ihren Unterricht) wollte. Als ich sie aber soweit hatte, dass sie gut ein Jahr später selbst neugierig geworden war, so neugierig, dass ich mich auch anstrengen musste, hatte sie auf einmal Geduld, und ihre Eltern waren mit der 3 ja auch zufrieden. Ihre Mathe-Prüfung im Abi hat sie mit 14 Punkten gemacht, weil sie zwei Lösungen als Wurzeln hingeschrieben hat statt als ausgerechnete Zahlen.

Sie hatte nämlich angefangen, die Zusammenhänge zu verstehen und sich daraus ihre eigenen Lösungswege zu suchen. Weil sie angefangen hatte zu verstehen, dass der Schlüssel zu Mathe nicht Hausaufgaben, nochnochnochmal Rechnen ist, sondern Verstehen.

Verstehen muss man, aber erst, wenn man auf diesen Level zurückgeführt wird, dass eine mathematische Wahrheit keine Wahrheit in der eigenen Erfahrungswelt ist. Aber man muss es wirklich verinnerlichen. Dann fällt es auf einmal leicht zu akzeptieren, dass man sich mathematische Zusammenhänge nicht vorstellen können muss, um sie einfach auszurechnen. "Die Y-Achse steht senkrecht auf der X-Achse" (in einem VONS(2)). "Die Z-Achse steht senkrecht auf beiden Achsen" (in einem VONS(3)). "Die T-Achse steht senkrecht auf X-, Y- und Z-Achse, aber rückwärts" (im Minkowski-Raum), "oder alle Vorzeichen andersherum" (übliche Rechenregeln in der klassischen Quantenmechanik).

Dazu muss man sich aber von den von Lehrern, Erfahrung, Eltern usw. vermittelten Tradidionen trennen und "senkrecht" und "Zeitachse" und "Vorzeichen" einfach bloß als Namen für Zusammenhänge hinnehmen, damit man über sie reden kann. Die Sprache der Mathematik besteht aus Formelzeichen und ihren Definitionen und der Aneinanderreihung dieser Zeichen zu Definitionen, Formeln, Sätzen, Gleichungen, Gleichungssystemen, Kalkülen, Beweisen und dem Beweisen dieser Beweise.

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Wer bloß sein Abi oder Studium schaffen will, muss halt damit leben, dass er pauken, pauken, pauken und Übungsaufgaben rechnen, rechnen, rechnen muss.

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