Die Behauptung ist, dass f : R→R definiert durch f(x)=ax+b mit a∈R∖{0} und b∈R stetig für alle x~∈R ist.
Zum Beweis:
Zu zeigen ist, dass für jedes gegebene ε>0 ein δ>0 (in Abhängigkeit von Epsilon!) gefunden werden kann, sodass, wenn ∣x−x~∣<δ gilt, auch ∣f(x)−f(x~)∣<ε gilt.
Wir nehmen also ein beliebiges entsprechendes Epsilon und konstruieren das passende δ.
Sei also ε>0. Sei ∣x−x~∣<δ (*). Wie δ aussieht, sehen wir am Ende erst, das ist das gewöhnungsbedürftige bei ε−δ-Beweisen. Es gilt ∣f(x)−f(x~)∣=∣ax+b−(ax~+b)∣=∣ax+b−ax~−b∣=∣ax−ax~∣=∣a(x−x~)∣=∣a∣∣x−x~∣.
Im letzten Schritt wurden die Rechenregeln für Beträge ausgenutzt. Per Voraussetzung (*) folgt nun, dass ∣a∣∣x−x~∣<∣a∣δ. Jetzt sieht man, dass man mit der Wahl von δ=∣a∣ε insgesamt folgendes kriegt:
∣f(x)−f(x~)∣=∣a∣∣x−x~∣<δ∣a∣=∣a∣ε∣a∣=ε .
Und genau das wollten wir zeigen.