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Warum benutzt man eigentlich als hinreichende Bedingung für Extrema f‘‘(x)?

Ich meine f‘(x) spiegelt die Steigung von f(x). Es wäre doch logisch wenn ich einfach mein Extrema mit f‘(x) = 0 berechne und dann ein Steigungsvergleich mache.

Bsp :

f(x) = -x^3 + 3x + 2

f‘(x) = -3x^2+3

0 = -3x^2 + 3

x1 = 1 v x2 = -1

Jetzt Vergleich

f‘(-2) = -9 < 0 => Steigung negativ

f‘(0,5) = 2,25 > 0 => Steigung postiv

Hier handelt es sich also um ein Tiefpunkt, da ein Steigungswechsel von - auf + vorliegt.

f‘(0,5) = 2,25 > 0 => Steigung positiv

f‘(1,5) = -3,75 < 0 => Steigung negativ

Hier handelt es sich also um ein Hochpunkt, da ein Steigungswechsel von + auf - vorliegt.

Warum also sollte man nochmal die Steigung der Steigung untersuchen?

Warum sollte man sich mehr Arbeit machen als man braucht?

Oder übersehe ich ein Detail?

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Nimm vielleicht \(\large f(x)=\sin\frac1x\).

4 Antworten

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  Im Grunde genommen tue ich auch nicht mehr, als die Nullstellen der ersten Ableitung bilden.   Ordnung wird bekanntlich benotet; es gibt eine ganz bestimmte Ordnung der Dinge. Eine Kurvendiskussion hat nicht zu beginnen  mit dem Bilden von Ableitungen.

   Als Erstes steckst du den Slalom ab, der sich aus den Nullstellen ergibt und machst dir Gedanken über die Asymptotik ( Verhalten im Unendlichen; Untersuchung sämtlicher Polstellen. )

    Wenn du das nämlich alles weißt,   müssen sich innerhalb bestimmter Intervalle notwendig Maxima und Minima verstecken. Weiter gehende Betrachtungen sind erst dann erforderlich, wenn die erste Ableitung unvorhergesehene Nullstellen aufweist.

    Ich predoge immer für Formelsammlung, Regelheft und Spickzettel.

   "  Es gibt keine notwendigen, sondern nur hinreichende Bedingungen.

   Eine Nullstelle von gerader Ordnung ist stets ein ( lokales ) Extremum.

   Eine ( mehrfache )  ungerade Nullstelle ist stets ein ===>  Terrassenpunkt . "

    Und weil die Schüler das nicht gesagt bekommen, stehen die immer wie der Ochs vorm neuen Tor vor so Funktionen wie x  ^  4 712  .  Gerade Nullstelle  ===>  Extremum .

    Ja was kann denn jetzt noch passieren?   Ich meine Funktionen, die von diesem " Vielfachheiten-Kriterium "  nicht rfasst werden.

   Denk mal darüber nach, wie eine n-fache Nullstelle x0 überhaupt definiert ist; Voraussetzung ist immer, dass f ( x )  n-Mal differenzierbar ist in einer Umgebung von x0 .

   Angenommen die ersten 4 710 Ableitungen verschwinden; die 4 711. Ableitung existiert aber gar nicht. Dann ist das Kriterium offensichtlich nicht anwendbar.

   Es gfibt sogar den patologischen Fall, dass eine Funktion tatsächlich beliebig oft differenzierbar ist. Aber ihre sämtlichen Ableitungen verschwinden ...

    Denk etwa an die Betragsfunktion  y = | x |  Ausgerechnet in ihrem ( lokalen ) Minimum ist sie NICHT DIFFERENZIERBAR . Ihre Nullstelle besitzt überhaupt keine definierte Ordnung - das Kriterium ist nicht anwendbar.

    Und jetzt greife ich vollends in die Trickkiste. Wie du sicher weißt, ist eine Funktion, die auf einem Intervall das Kriterium  f ' ( x ) > 0 erfüllt,  streng monoton wachsend. Gilt auch die Umkehrung?  Nur  ===>  fast überall  ( f.ü. )

     Ist jede differenzierbare Funktion stetig? Ja; gilt Punkt weise. Der Beweis benutzt im Wesentlichen, dass die Tangente stetig ist.

   Ist umgekehrt auch jede stetige Funktion differenzierbar?

   Es gibt ein gegenbeispiel; eine Funktion, die auf der ganzen reellen Achse stetig ist, ohne auch nur in einem Punkte differenzierbar zu sein. Sie ist sogar elementar, die ===>  Kochsche Schneeflockenkurve, ein ===>  Fraktal .  Solltet ihjr im Unterricht mal konstruieren.

   Wir hatten gesagt, monotone Funktionen sind differenzierbar f.ü.  Die Kochkurve ist aber  NIRGENDS  differenzierbar; demnach kann sie auf keinem NOCH SO KLEINEN INTERVALL MONOTON verlaufen. Ihre lokalen Extrema liegen  DICHT .

   Versteht sich von selbst, dass diese Extrema nicht die "  Nullstellen der ersten Ableitung der Kochkurve "  sein können ...  Hab ich's nicht gleich gesagt? Das Kriterium ist NUR HINREICHEND und keines Wegs notwendig.

Avatar von 5,5 k
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Hallo MathLove,


das ist das sogenannte Vorzeichenwechselkriterium (VZW). Das funktioniert bei "einfachen" Funktionen sehr gut. Aber Du selbst hast schon recht "große" Abweichungen von der zu untersuchenden Stelle genommen um damit anzusetzen. Was aber ist, wenn zwischen dem möglichen Extremum und der Stelle, die Du einfach mal nimmst, noch ein weiteres Extremum liegt?! Dann schlägt das VZW-Kriterium fehl. Deshalb nimmt man gerne die zweite Ableitung, die in dieser Hinsicht genauer ist ;).


Grüße

Avatar von 141 k 🚀

Stimmt, daran habe ich gar nicht gedacht. Hättest du vielleicht ein Gegenbeispiel als Funktion?

Nimm bspw. f(x) = -512x^4 + 1536x^3 - 1664x^2 + 768x - 127

Hier hast Du ein Maximum bei x = 1. Wenn Du das jetzt untersuchst, findest Du an der Stelle x = 0,5 ein f'(0,5) = 0 und kannst sogar gar keine Aussage über x = 1 treffen.

~plot~ -512x^4 + 1536x^3 - 1664x^2 + 768x - 127; [[-0.5|2|-2.5|1.25]] ~plot~

  Allerherzliebster Unknown;  mit meiner Erfahrung knacke ich dein Polynom.  Mit ein bissele Grips kannst du dir da viel Knobelarbeit ersparen.

   Zugegeben; zunächst mal habe ich Wolfram bemüht. Ein gerades Polynom weist wenn überhaupt nur gerade Symmetrie auf;  siehe dein Plot. Der hat mich nämlich allererst stutzig gemacht. Schreib mal Wolframs Wurzeln als aufsteigend sortierte Folge


       x  <  n  >  ;  n  =  1 , 2 , 3 , 4      (  1a  )

    x1  =  3/4  -  1/8  sqr  (  4  +  8  ^  1/2  )       (  1b  )

    x2  =  3/4  -  1/8  sqr  (  4  -  8  ^  1/2  )      (  1c  )

   x3  =  3/4  +  1/8  sqr  (  4  -  8  ^  1/2  )      (  1d  )

  x4  =  3/4  +  1/8  sqr  (  4  +  8  ^  1/2  )      (  1e  )


    Im nächsten Schritt bilde ich die Differenzenfolge von  ( 1b-e )


    d  <  n  >  :=  x  <  n + 1 >  -  x  <  n  >   ;  n = 1 , 2 , 3   ( 2a )

  8 d1 = 8 ( x2 - x1 ) = sqr ( 4 + 8 ^ 1/2 ) - sqr ( 4 - 8 ^ 1/2 )    ( 2b  )

 8 d2 = 8 ( x3 - x2 ) = 2  sqr  (  4  -  8  ^  1/2  )      (  2c  )

   d3  =  x4  -  x3  =  d1      (  2d  )


    Diese Spiegelsymmetrie  (  2d )  gegenüber dem mittelsten Element d2 ist notwendig und hinreichend für gerade Symmetrie.  Wir können sogar die Symmetrieachse  konkret ablesen in ( 1b-e )


   x0 = 1/4 ( x1 + x2 + x3 + x4 ) = 1/2 ( x1 + x4 ) = 1/2 ( x2 + x3 )  =  3/4        (  3  )


    Der in der Schule propagierte Standpunkt, gerade Symmetrie könne man daran erkennen, dass ausschließlich gerade Koeffizienten auftreten, ist naiv. ( Die Bedingung ist hinreichend, aber eben nicht notwendig. ) Wir können nicht warten, bis sich die Symmetrieachse nach x = 0 bemüht - in Wirklichkeit siehst du erst mal gar nichts.

   Diese Betrachtung ( 1a-e;2a-d ) habe icn deshalb so ausführlich gehalten, weil mir von Seiten der hoch verehelichten Schülerschaft konstant der Einwand entgegen schlug

    " Unser Lehrer hat gesagt,   bei Polynomen 4. Grades muss man die Wurzeln  RATEN .  Und wenn du hier irgendwas andres machst, hören wir dir einfach nicht mehr zu ... "

    Wenn ihr mich aber jetzt fragt

   " Ja wenn ich aber keinen Wolfram zur Verfügung habe und die Nullstellen nicht kenne. Was soll ich denn dann machen? "

   Dann habe ich euch erstmals da, wo ich euch schon immer hin haben wollte. Ich brauch doch keine Wurzeln ermitteln - ja reelle Nullstellen muss es nicht mal geben - um etwas über diese Symmetrie in Erfahrung zu bringen; das Zauberwort heißt  ===>  Taylorreihe.

    Wie sieht die Taylorentwicklung aus bei einem Polynom 4. Grades?


   f ( x0 + h ) = f ( x0 ) + h f ' ( x0 ) + ( h ² / 2 ) f " ( x0 ) + ( h ³ / 3 ! ) f (³) ( x0 ) + a4 h ^ 4     (  4a  )

   h  :=  x  -  x0       (  4b  )


    Was fällt uns auf?  Den Leitkoeffizienten a4  kriegen wir nicht weg; der ist invariant, unabhängig von der konkreten Wahl von x0 . Deshalb auch kann ein gerades Polynom niemals ungerade Symmetrie aufweisen.

   Denken wir nach; die 3. Ableitung eines Polynoms 4. Grades ist immer vom ersten Grade; linear.  Es gibt ein und nur ein x0, so dass f(³) verschwindet;  entwickeln wir f nunmehr um dieses ausgezeichnete x0 .


   f ( x0 + h ) = f ( x0 ) + h f ' ( x0 ) + ( h ² / 2 ) f " ( x0 ) + a4 h ^ 4       (  4c  )


    Mehr können wir nicht tun; wenn es Probleme gab, pflegte mein amerikanischer Assistenzprof zu sagen

    " Go to Church and pray ... "

    Hoffen wir auf das Wunder, dass gleichzeitig


        f  '  (  x0  )  =  0     (  4d  )


      Dann nämlich


     f ( x0 + h ) = f ( x0 ) + ( h ² / 2 ) f " ( x0 ) + a4 h ^ 4      (  4e  )

     Und zwar ist ( 4e ) die typische biquadratische Funktion ( BQF )  die ihr in der Schule immer mit dieser z-Substitution bearbeitet -  siehst du das?

   Unser harrt eine  Knochenarbeit; ist Ableiten zufällig euer Hobby?


  f ( x ) = 2 ^ 9 x ^ 4 - 2 ^ 9 * 3 x ³ + 2 ^ 7 * 13 x ² - 2 ^ 8 * 3 x + 127        (  5a  )

  f ' ( x ) = 2 ^ 8 ( 2 ³ x ³ - 2 * 3 ² x ² + 13 x - 3 )    (  5b  )

 1/2 f " ( x ) = 2 ^ 7 ( 2 ³ * 3 x ² - 2 ² * 3 ² x + 13 )   (  5c  )

 1 / 3 ! f(³) ( x ) = 2  ^ 9  (  2  ²  x  -  3  )     (  5d  )


     Was wollten wir nochmal?  Die Nullstelle von ( 5d ) ist x0 = 3/4   Jetzt dieses x0 einsetzen in ( 5a-c ) ; an sich macht man das mit Onkel Horner. Ich mach das jetzt mal auf die Schnelle mit Wolfram; ihr habt ja den GTR .


     f  (  x0  )  =  1        (  6  )


     Zur Berechnung von ( 5b ) leistet uns nützliche Dienste eine von mir entdeckte Verallgemeinerung des ===>  Satzes von der rationalen Nullstelle  ( SRN ) User Ascon giftete mich übrigens an, ich sei ein " Troll, weil ich nicht zitiere, dass der SRN von Gauß " gefunden worden sei.  Literaturrecherchen ergaben in der Tat, dass alle Texte, die ihn  überhaupt zur Kenntnis nehmen,  sich auf Gauß berufen - Wiki eingeschlossen.

   Ich vertrete hier vehement den Standpunkt, dass es sich dabei um eine Fälschung handelt - Artin und v.d. Waerden ( 1930 ) , beide Urgestein der Algebra, kennen ihn überhaupt nicht.

   Darauf hin meldete sich User " Medicopter " / Mainz in einem Kommentar zu Wort

   " Der SRN  ist belegt spätestens seit 1975; dass er auf Gauß zurück geht, habe ICH nie behauptet. "

    Der SRN muss der Art neu sein, dass ihn die Autoren nicht einmal korrekt zitieren; die Aussage hat doch überhaupt nur Sinn für primitive Polynome ( Warum? )

   Und unmittelbar in der Woche im Jahre 2011 , als ich vom SRN erfuhr, gelang mir zunächst rein empirisch eine Entdeckung. Sei p primitiv und x0 eine rationale Wurzel von p.  ( x0 sei wie üblich als gekürzt voraus gesetzt. ) Dann ist die von x0 induzierte Hornerfolge GANZZAHLIG - eine direkte Verallgemeinerung der ursprünglichen SRN Aussage.

   Dass dies vor mir noch niemandem aufgefallen ist ( und auch seither nicht mehr ! ) belegt doch nur schlagend, dass kein Autor je auf die Idee kam, Bruchzahlen in Polynome einzusetzen - ein Eindruck, den ich ohne Weiteres bestätigen kann.

    Die primitive Form von ( 5b ) ist


    g  (  x  )  =  b3  x  ³  +  b2  x  ²  +  b1  x  +  b0       (  7a  )

    b3  =  8  ;  b2  =  (  -  18  )  ;  b1  =  13  ;  b0  =  (  -  3  )    (  7b  )


     Bei  mir gilt die Konvention: Koeffizienten eines primitiven Polynoms werden mit " b  " bezeichnet.

    So bald Horner auf einen ( ganzzahligen ) Term brettert, der nicht teilbar ist durch 4 , BRECHEN WIR AB .


   p3 ( g )        =              b3 ( g ) = 8    ;    4  |  p3     (  8a  )

   p2 ( g ; x0 ) = p3 x0 + b2 ( g ) = 8/4 * 3 - 18 = ( - 12 )  ;  4  |  p2    (  8b  )

  p1 ( g ; x0 ) = p2 x0 + b1 ( g ) = - 12/4 * 3 + 13 = 4  ;  4  |  p1    (  8c  )

  p0 ( g ; x0 ) = p1 x0 + b0 ( g ) = 4/4 * 3 - 3 =  0  (  8d  )


   Zu unserem Glück fehlt uns nur noch ( 5c )

  

     1/2  f  "  (  x0  )  =  (  -  64  )      (  9a  )


     Und in Normalform lautet unser Polynom


     f  (  h  )  =  h  ^ 4  -  p  h  ²  +  q     (  9b  )

                 p  =  1/8  ;  q  =  1 / 2  ^ 9    (  9c  )


   Du brauchst nichts mehr rechnen; ich habe eine vollständige Kategorienlehre für BQF entwickelt. Aus der cartesischen Vorzeichenregel folgt eine notwendige Bedingung für reelle Wurzelpärchen


       p  >  0  ;  q  >  0     (  10a  )


    Bitte um freundliche Beachtung. Die Topologie der Kurve wird ausschließlich durch den Parameter p bestimmt; bei p < 0 hast du V-Form ähnlich wie Parabel.

   Dagegen wir haben p > 0 und damit W-Form; die mittlere Spitze ist das ( lokale ) Maximum


       f  ( max  )  =  q      (  10b  )


    und die Seitenspitzen sind natürlich die absoluten Minima:


     h1;2  =  -/+  sqr  (  p/2  )  =  -/+  1/4    (  10c  )

      f  (  min  )  =  q  -  (  p/2 )  ²  =  - 7 / 2  ^ 9    (  10d         

Verzeih, das war mir nun zu viel Text und ich bin gleich wieder unterwegs.

Die Quintessenz meiner Aussage war nur, dass das VZW teils mit Vorsicht zu genießen ist und dass die zweite Ableitung oft eine gute Alternative darstellt. Mit der zweiten Ableitung braucht man bei meinem Bsp nur je 3 Zeilen. Das scheint bei Dir etwas mehr zu sein...

Die Quintessenz meiner Aussage war nur, dass das VZW teils mit Vorsicht zu genießen ist und dass die zweite Ableitung oft eine gute Alternative darstellt. Mit der zweiten Ableitung braucht man bei meinem Bsp nur je 3 Zeilen.

Das sehe ich völlig anders: In vielen Fällen ist das VZW einfacher und schneller in der Anwendung. In ebenfalls vielen Fällen ist das Kriterium über die zweite Ableitung gar nicht anwendbar, etwa weil die zweite Ableitung verschwindet oder erst gar nicht existiert. Das VZW jedoch funktioniert immer.

  Mein Expose war ausschließlich diktiert von der Schadenfreude, dass trotz des Plots hier niemandem aufgefallen ist,  dass es sich bei diesem Polynom lediglich um eine verschobene BQF handelt.  Also in gewisser Weise eine triviale Funktionenklasse.

   Wäre allgemein geläufig, was ich hier sage, brauchte es ja nicht so ausführlich sein. Z.B.  bei Mathelehrern wie meiner Frau Gumboldt handelt es sich ja um frustrierte Herrschaften, die längst eingesehen haben, dass  ihre Leistungen in Fachkreisen niemals zur Kenntnis genommen werden.

   Deshalb auch reagieren sie ihre Frustrationen hochnäsig an den Schülern ab;  ich kann mich z.B. nicht erinnern, dass diese Frau Gumboldt auch nur einmal etwas abgeblasen hätte, was nicht trivial ist.

   Ihre Taktik bestand viel mehr darin, denen, die eine 5 in der Klausur hatten, zu drohen,  ihr ganzes zukünftiges Leben sei gescheitert ...

    Dies ist eines der wenigen Male, wo ich von einem ernst zu nehmenden Gegner voll eine gewischt kriege -  und das passiert immerhin selten genug.  Nachdem ich oben ein Umfang reiches Referat über vielfache Nullstellen gesülzt habe,  tut mir der Azogast kund und zu wissen, das VZW-Kriterium sei allgemeiner anwendbar ...

Mein Expose war ausschließlich diktiert von der Schadenfreude, dass trotz des Plots hier niemandem aufgefallen ist,  dass es sich bei diesem Polynom lediglich um eine verschobene BQF handelt.  Also in gewisser Weise eine triviale Funktionenklasse.

Deine ständige Selbstbeweihräucherung in Ehren, aber was meinst Du, wie ich überhaupt auf die Funktion gekommen bin?!

Wäre allgemein geläufig, was ich hier sage, brauchte es ja nicht so ausführlich sein. Z.B.  bei Mathelehrern wie meiner Frau Gumboldt handelt es sich ja um frustrierte Herrschaften, die längst eingesehen haben, dass  ihre Leistungen in Fachkreisen niemals zur Kenntnis genommen werden.

Du musst auch nicht so ausführlich sein, obwohl uns deine Inhalte nicht geläufig sind. Wie du siehst lesen sich die Leute, an die du dich richtest - aus guten Gründen - deine Texte meistens eh nicht durch.

Mir scheint außerdem, als wäre dein Bild von Lehrer*innen etwas verzerrt. Glaubst du allen ernstes, dass man Lehrer wird, um im akademischen Fachbereich ernst genommen zu werden? Die arme Frau Gumboldt hatte wohl mindestens einen anderen Grund zu verzweifeln..

Und das hier jetzt schon wieder diese unnötige Geschichte mit dem SRN breit getreten werden muss. Das hat doch mit der eigentliche Frage gar nichts zu tun ... hmpf. Dennoch wie immer, danke für die Erwähnung.

Medicopter;   ich zitiere korrekt. Ist das verkehrt?

Zwei Dinge. Es ist nun mal meine Exklusiventdeckung -   übrigens eine direkte Verallgemeinerung des SRN - dass die von einer rationalen Nullstelle x0 induzierte Hornerfolge GANZZAHLIG ist. Dass dies vor mir noch niemandem aufgefallen ist, hängt schlicht und ergreifend damit zusammen, dass noch kein Textbuch Bruchzahlen in Polynome eingesetzt hat.

    Ein höhnischer Kommentator bellte mich mal an, der Beweis des SRN sei der Art trivial, dass es dafür bestimmt keine Fieldsmedaille gebe. Wer immer so denkt, hat eben nicht kapiert, dass das eigentliche Beweisziel die Ganzzahligkeit der Hornerfolge ist. Okay; da geb ich dir Recht.   Es war nicht das eigentliche Tema.

     Das Zitat von den frustrierten Lehrern ist nur ein Zitat und stammt gar nicht von mir.

   Wir befanden uns in den Flegeljahren;   " Sigi " glaubte, er könne eine Konstruktion, welche Frau Gumboldt nicht auf die Reihe bringt ...

   Statt nun einfach kritisch Stellung zu nehmen, verpetzte Frau G. den Sigi beim Direx ...

    Aber Unknown hat da einen sehr intressanten Kommentar.




<<  Deine ständige Selbstbeweihräucherung

    <<   in Ehren, aber was meinst Du,

    <<  wie ich überhaupt auf die Funktion gekommen bin?!


      Vielleicht verstehst du mich jetzt besser. Ich mag das nicht, wenn Mathelehrer ständig Zaubertricks benutzen, die sie hernach vor den Schülern verstecken.   Geb ich dir mal ein wirklich triviales Beispiel. Unser Rolf Thierbach war Scientologe. Seine Sekte hatte ihm u.a, den Gebrauch negativer Zahlen untersagt - weiß der Teufel; weil Scientologen " positiv denken " sollen.   Unsere 8d konnte es immer noch nicht, wo alle Parallelklassen 6a-c es längst gelernt hatten.

   In der Klausur war zu rechnen 20 - 40 + 100  . Die Hälfte der Klasse rechnete

    20 - 40 = ( - 20 ) ;  100 - 20 = 80  Ein intuitives Vorverständnis für negative Zahlen, das auch völlig unproblematisch ist, weil es nie zu falschen Ergebnissen führt.

   Bewusst greift Thierbach zur Verbalinjurie - hat der ja vom Auditing so drauf - und beschimpft alle, die so gerechnet haben, als " Spinner "  Und? Wie sollen wir denn dann rechnen?

   angeblich

      20 + 100 - 40

    Die Griechen vermieden auch die Säulen des Herakles, damit sie nicht über den Rand der Erdscheibe plumpsen.

   Rechtfertigen lässt sich diese Umstellung nämlich nur über das Kommutativgesetz der positiven UND negativen ganzen Zahlen.

   D.h. uns verbuetet Thierbach die negativen Zahlen, während er selbst sie natürlich eifrigst benutzt ...

  

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f(x) = -x^3 + 3x + 2
f‘(x) = -3x^2+3
0 = -3x^2 + 3
x1 = 1 v x2 = -1

Wenn du die 2.Ableitung nicht bilden willst
dann schau dir die Montonie an

Steigend
-3x^2 + 3 > 0
x^2 < 1
-1 < x < 1

fallend
-3x^2 + 3 < 0
x^2 > 1
x > 1
und
x < -1

- ∞.. -1 : fallend
-1 .. 1 : steigend
1 .. ∞ : fallend

-1 ist ein Tiefpunkt
+ 1 ist ein Hochpunkt

Der Nachweis ist exakt.

Allerdings wäre die Bildung der 2.Ableitung
und damit die Art der Extrema nachzuweisen
weniger arbeitsintensiv.

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Warum also sollte man nochmal die Steigung der Steigung untersuchen?

Warum sollte man sich mehr Arbeit machen als man braucht?

Oder übersehe ich ein Detail?


Das uebersehene Detail steht schon in den anderen Antworten: Du weisst nicht, wie nahe Du ran musst, um das Vorzeichen der Ableitung links und rechts von der Nullstelle der Ableitung richtig zu erwischen. Ausserdem gibt es noch pathologische Funktionen.

Man kann sich aber auf eine einfache Folgerung aus dem Nullstellensatz berufen: Wenn die Funktion \(g\) im offenen Intervall \((a,b)\) stetig ist und da keine Nullstelle hat, dann hat sie in \((a,b)\) ein einheitliches Vorzeichen, d.h. es ist entweder \(g(x)<0\) für alle \(x\in(a,b)\) oder es ist \(g(x)>0\) für alle \(x\in(a,b)\).

In Deinem Beispiel \(f(x)=-x^3+3x+2\) geht das so: \(f'(x)=-3x^2+3\) und die Nullstellen von \(f'\) sind \(x_1=-1\) und \(x_2=1\). Wenn man jetzt die Aussage oben auf \(g=f'\) anwendet, folgt: \(f'\) hat in den Intervallen \((-\infty,-1)\), \((-1,1)\) und \((1,\infty)\) jeweils ein einheitliches Vorzeichen. Um es zu bestimmen, setzt man einfach aus jedem Intervall einen Probewert ein.

Man kann also tatsaechlich eigentlich immer ohne zweite Ableitung auskommen und sauber mit dem Vorzeichenwechsel der Ableitung argumentieren. Es ist nicht nur weniger Arbeit, sondern man kann auch immer eine Aussage treffen: Maximum, Minumum oder bloss Wendepunkt mit waagrechter Tangente. (Wenn man mit der zweiten Ableitung arbeitet und Pech hat, ergibt sich \(f''(x_1)=0\), und man steht bloede da.)

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