0 Daumen
670 Aufrufe

Aufgabe:

\( D:= \left\{\begin{pmatrix} x_1\\ \dots \\x_n \end{pmatrix}| x_1=...=x_n  \right\} \subseteq \mathbb{R}^n \)

Geben Sie einen Isomorphismus \( \mathbb{R}^n/D \cong \mathbb{R}^{n-1} \) an.


Problem/Ansatz:

Ich weiß was ein Isomorphismus ist. Mir ist jedoch nicht ganz klar, wie die Elemente des Quotienten aussehen und wie ich diese auf \( \mathbb{R}^{n-1} \) abbilden kann.

Avatar von

1 Antwort

0 Daumen
 
Beste Antwort

Hallo,

die Menge \( D \) beschreibt eine Gerade \( \{ a \cdot (1, 1, \dots, 1)^T : a \in \mathbb{R} \} \cong \mathbb{R} \).

Ich denke, man fasst zwei Vektoren \( u, v \in \mathbb{R}^n \) als äquivalent auf, wenn \( u - v \in D \) liegt. Die Menge der so entstehenden Äquivalenzklassen bezeichnet man als \( \mathbb{R}^n / D \).

Ein Isomorphismus ergibt sich aus einer Projektion \( P \) auf den zu \( D \) orthogonalen Unterraum, sodass also \( P(v) - v \in D \) für alle \( v \in \mathbb{R}^n \).

Die darstellende Matrix der orthogonalen Projektion auf die zum Vektor \( d = (1, 1, \dots, 1) \) orthogonale Hyperebene findet man über \( P = E_n - \frac{1}{n} d d^T \), wobei \( d d^T \) das dyadische Produkt ist und daher eine Matrix ergibt. Es handelt sich für unser konkretes \( d \) um eine Matrix, die in jedem Element den Eintrag \( 1 \) hat.

Man rechnet nach, dass \( Pv - v \in D \) liegt:

\( Pv - v = (E_n - \frac{1}{n} d d^T) v - v \)
\( = - \frac{1}{n} d d^T v \)
\( = d \frac{1}{n} \sum_{i=1}^n v_i \in D \).

Außerdem ist

\( P^2 = (E_n - \frac{1}{n} d d^T)^2 \)
\( = E_n - 2 \frac{1}{n} d d^T + \frac{1}{n} d d^T \)
\( = E_n - \frac{1}{n} d d^T = P \).

Hinsichtlich der Orthonormalbasis \( \{u_1, \dots, u_{n-1} \} \) von \( D^\perp \) hat \( P \) eine Darstellung der Form

\( P = \sum_{i=1}^{n-1} c_i u_i \) (Gleichung (1)).

Schränken wir \( P \) auf sein Bild \( \mathbb{R}^n / D \cong \mathrm{im}(P) = D^\perp \cong \mathbb{R}^{n-1} \) ein, so haben wir mit Gleichung (1) einen Isomorphismus zum \( \mathbb{R}^{n-1} \) gefunden.

Hierbei nehmen wir an, dass uns \( \mathrm{im}(P) \) kanonische Repräsentanten von \( \mathbb{R}^n / D \) im \( \mathbb{R}^n \) liefert, sodass man auch \( \mathbb{R}^n / D = \mathrm{im}(P) \) schreiben könnte.

Grüße

Mister

Avatar von 8,9 k

Vielen Dank für die Antwort.

Bitteschön dafür.

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage

Willkommen bei der Mathelounge! Stell deine Frage einfach und kostenlos

x
Made by a lovely community