Sei f(x)=x−3x2−9. Die Funktion ist bei x=3 nicht definiert. Allerdings kann die Funktion mit einer der binomischen Formeln umgeschrieben werden zu f(x)=x−3(x+3)(x−3). Jetzt kann man kürzen und bekommt dadurch eine neue Funktion g(x)=x+3. Die Funktionen f und g stimmen an allen Stellen überein, außer dort, wo f nicht definiert ist. Deshalb gilt limx→3f(x)=limx→3g(x)=g(3)=6.
Es sei f eine Funktion und x0 im Definitionsbereich von f. Die Funktion s(x)=x−x0f(x)−f(x0) gibt die Steigung der Sekante zwischen dem Punkt P(x0∣f(x0)) und dem Punkt Q(x∣f(x)) an. Den Ausdruck x−x0f(x)−f(x0) nennt man Differenzenquotient von f an der Stelle x0. Die Ableitung von f an der Stelle x0 ist definiert als limx→x0s(x). Kurz gesagt: die Ableitung ist der Grenzwert des Differenzenquotienten.
Das x, dass in s verwendet wird, kann als x0+h geschrieben werden. Es ist s(x0+h)=x0+h−x0f(x0+h)−f(x0)=hf(x0+h)−f(x0). Diese Form des Differenzenquotienten ist für praktische Rechnungen oft handlicher. Die Ableitung von f an der Stelle x0 ist dann limh→0s(x0+h)=limh→0hf(x0+h)−f(x0).
Mit dieser h-Methode kann die Ableitung berechnet werden. Es sei f(x)=x3. Dann ist
limh→0hf(x0+h)−f(x0)=limh→0h(x0+h)3−x03=limh→0h(x03+3x02h+3x0h2+h3)−x03=limh→0h3x02h+3x0h2+h3=limh→0h(3x02+3x0h+h2)⋅h=limh→03x02+3x0h+h2
Jetzt kann für h eine Null eingesetzt werden und man bekommt limh→0hf(x0+h)−f(x0)=3x02.