Man kann hier natürlich einfach über die Definition des bedingten Erwartungswertes gehen. Der etwas leichtere Fall ist aber das Ausnutzen der Gedächtnislosigkeit der Exponentialverteilung. Das bedeutet, dass die Zufallsvariable Y=10+X mit X∼Exp(1) ebenso Exp(1)-verteilt ist. Damit erfüllt Y die Bedingung Y>10, so dass man die Erwartungswerte direkt über Y berechnen kann.
Somit ist
E[X∣X>10]=E[Y]=E[10+X]=10+E[X] und
E[X2∣X>10]=E[Y2]=E[(10+X)2]=E[100]+20E[X]+E[X2].
E[X2] lässt sich dabei einfach über die Varianz berechnen, denn E[X2]=Var(X)+(E[X])2. Des Weiteren wurde überall die Linearität des Erwartungswertes benutzt.
Die Ergebnisse 11 und 122 sind korrekt.