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Zeige die Existenz einer Wurzelfunktion
√* : ℝ>0   → ℝ>0, a→ √a mit der Eigenschaft √a2 = a für alle a ∈ ℝ. Betrachte dazu die 2 Teilmengen X = { x ∈ ℝ>0 | x2 < a} und y = { y ∈ ℝ>0 | y2 > a}
Wenden Sie nun das Vollständigkeitsaxiom an, um ein c ∈ ℝ mit x ≤ c ≤ y für alle x ∈ X und y ∈ Y zu finden. Verwenden Sie, dass für alle ε ∈ ℝ mit 0 < ε < 1 die Aussagen c + ε ∉ X, c - ε ∉ Y  gelten und schliessen Sie jeweils auf c2 ≥ a
beziehungsweise c2 ≤ a.

Ich habe viele Beweise gefunden, allerdings haben wir Supremum und Infimum noch nicht behandelt, wie auch noch keine Schranken und minima/maxima. Kann hier jemand mal drüber schauen oder vielleicht was besseres anbieten?

Da x2 < a < y2 und wir uns nur im ℝ>0 bewegen, gilt auch x < y. Damit bewegen wir uns in einem vollständig angeordneten Körper. Nach dem Vollständigkeitsaxiom gibt es keine Lücke zwischen x und y geben, somit muss ein "c" existieren.
Nach Definition der Aufgabe gilt c - ε ∉ Y, foglich gilt auch (c - ε)2 ∉ Y.
Daher c2 + ε2 - 2εc ≤ a
Also ist auch c2 - 2εc ≤ a gültig, da ε2 nur positiv sein kann.
Weiter gilt nach Definition der Aufgabe gilt c + ε ∉ X
Daher c2 + ε2 + 2εc ≥ a
Also ist auch c2 + 2εc ≥ a gültig, da ε2 nur positiv sein kann.
Da nun  "c2 ≥ a - 2εc ∧ c2 ≤ a + 2εc" gilt, gilt durch die Antisymmetrie der Anordnungsaxiome, dass c2 = a ist.

Danke euch

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Wie habt ihr denn das Vollständigkeitsaxiom formuliert ?

> Da x2 < a < y2 und wir uns nur im ℝ>0 bewegen, gilt auch x < y. Damit bewegen wir uns in einem vollständig angeordneten Körper.

Ich würde auch gerne wissen, wie ihr Vollständigkeitsaxiom formuliert habt. "Aus x,y > 0 und x2 < y2 folgt x < y" ist es jedenfalls nicht.

∀X,Y ⊆ ℝ: (( X ≠ ∅ ∧ Y ≠ ∅ ∧∀x ∈ X ∀y ∈ Y : x ≤ y ) ⇒ ( ∃c ∈ ℝ∀x ∈ X ∀y : x≤ c ≤ y ))

Wie gesagt, dass war einfach mein eigener Versuch. Ich bin auch für einen komplett neuen Ansatz offen

Hat vielleicht noch jemand einen Tip?

Wie habt ihr denn das Vollständigkeitsaxiom formuliert?

Beantworte erstmal die gestellten Rueckfragen.

@Fakename: Wie oben bereits geschrieben: VOLLSTÄNDIGKEITSAXIOM ⇒ ∀X,Y ⊆ ℝ: (( X ≠ ∅ ∧ Y ≠ ∅ ∧∀x ∈ X ∀y ∈ Y : x ≤ y ) ⇒ ( ∃c ∈ ℝ∀x ∈ X ∀y : x≤ c ≤ y ))

Ich möchte dieser Frage noch einen Aufmerksamkeitsbump geben

Noch ein finaler Bump, dann möchte ich die Frage wo anders stellen

Du hast doch schon eine Antwort bekommen. Die enthaelt zwar noch Fehler und ist nicht ausformuliert, aber alle Ideen zum Beweis sind drin. Zeige, dass X und Y nicht leer sind, indem Du konkret je ein Element angibst. Zeige, dass (elementweise) X < Y. Das hattest Du schon selber. Jetzt kannst Du das Vollstaendigkeitsaxiom in eurer Formulierung (mal was anderes; hab ich so noch nie gesehen) anwenden. Es gibt also ein c ∈ ℝ (sogar in ℝ>0) mit X ≤ c ≤ Y (elementweise). Ueber dieses c sollst Du jetzt mit den Rahmenbedingungen (da gibt es nur die Definitionen von X und Y) und den restlichen Axiomen für ℝ herleiten: c2 = a und c ist eindeutig bestimmt. Was hast Du von diesem Programm bisher ausgefuehrt?

1 Antwort

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Gehe doch nach dem Tipp vor:

Betrachte dazu die 2 Teilmengen X = { x ∈ ℝ>0 | x2 < a} und Y = { y ∈ ℝ>0 | y2 > a} .

Prüfe, dass beide die Voraussetzungen des Axioms erfüllen, also :

X ≠ ∅ ∧ Y ≠ ∅     ∧   ∀x ∈ X ∀y ∈ Y : x ≤ y

Sie sind beide nicht leer; denn z.B. enthält X das Element a/2 und Y das Element 2a.

Und sind nun  x ∈ X   und    y ∈ Y , dann gilt    x2 < a   und   y2 > a

und nach deiner Argumentation also auch x ≤ y .

Dann existiert nach dem Vollständigkeitsaxiom also ein c mit  x≤ c ≤ y .

Und das ist dann die gesuchte Wurzel.  Um zu zeigen, dass die eindeutig bestimmt ist,

musst du ( über den Tipp mit dem Epsilon ) zeigen, dass zwei solche c's jedenfalls gleich sind.

Avatar von 288 k 🚀

"Nach Definition der Aufgabe gilt c - ε ∉ Y, foglich gilt auch (c - ε)2 ∉ Y."
Das habe ich doch probiert?

Na klar, aber du hast keinen Bezug zum Vollständigkeitsaxiom,

also keinen Existenzbeweis.

 

"Nach dem Vollständigkeitsaxiom gibt es keine Lücke zwischen x und y geben, somit muss ein "c" existieren."
(c - ε)2 usw. ich versteh deinen Tip nicht. Ich soll den Tip benutzen, habe ich getan. C existiert wegen dem Vollständigkeitsaxiom -> habe ich auch argumentiert

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