0 Daumen
75 Aufrufe

Aufgabe:

Wenn man die Wendepunkte einer ganzrationalen Funktion berechnen will, es aber einen eingeschränkten Definitionsbereich gibt, z. B. [3;3] muss man dann auch überprüfen ob am Rand ein Wendepunkt vorhanden ist oder finde ich alle Wendepunkte sowieso mit der zweiten Ableitung und überprüfen usw,?


Weil bei Extrempunkten muss man ja auch die Randextrema beachten

Avatar vor von
(...) einen eingeschränkten Definitionsbereich gibt, z. B. [3;3]

Bei diesem Definitionsbrereich sind alle weiteren Untersuchungen überflüssig!

3 Antworten

0 Daumen
... muss man dann auch überprüfen ob am Rand ein Wendepunkt vorhanden ist oder finde ich alle Wendepunkte sowieso mit der zweiten Ableitung und überprüfen usw,?

Zeichne mal eine Funktion im Intervall [-3, 3] bei der auf dem Rand ein Wendepunkt liegt.

Beachte. Bei einem Wendepunkt geht die Funktion von einer Rechts- in eine Linkskurve oder umgekehrt.

Avatar vor von 492 k 🚀

Zeichne mal eine Funktion im Intervall [-3, 3] bei der auf dem Rand ein Wendepunkt liegt.

k(x)= (x+3)3−3*(x+3)

Jetzt gehen wir davon aus es ist ein Intervall von 3 bis -3 dann würde ich den Wendepunkt doch mit der zweiten Ableitung trotzdem finden, also ich muss diese Punkte nicht sperrat irgendwo einsetzen oder

Wendepunkte können im Grunde nicht auf dem Rand liegen. Auf dem Rand können Punkte liegen in denen der Graph gerade nicht gekrümmt ist. Aber es kann links des Punktes keine andere Krümmung als Rechts des Punktes, weil es am Rand nur eine Seite des Punktes existiert und nicht beide.

Aber am Rand kannst du eine lokale maximale oder minimale Steigung haben.

Das wäre vergleichbar zu lokalen Randmaxima unser Minima. Dort muss auch nicht die zweite Ableitung Null sein.

0 Daumen

Hier lohnt es sich, noch ein mal deine Definition eines Wendepunktes aufzugreifen.

Mein Vorschlag (vergleiche mit deiner Definition):

Sei \(f:D\to \mathbb{R}\) eine stetige Funktion, wobei \(D\) ein Intervall ist. Dann heißt \(x_0\in D\) Wendestelle von \(f\), wenn es ein \(\varepsilon>0\) gibt, sodass:

1. Die Funktion \(f\) ist auf \((x_0-\varepsilon,x_0)\) konvex ("linksgekrümmt") und auf \((x_0,x_0+\varepsilon)\) konkav ("rechtsgekrümmt") oder umgekehrt, und

2. Auf mindestens einem dieser Intervalle ist \(f\) streng konvex/konkav.

Bedingung zwei ist persönlicher Geschmack/abhängig von dem, was du brauchst. Manchmal fordert man strenge Krümmung links und rechts vom Wendepunkt, manchmal fordert man gar keine Strengheit der Krümmung. Mach dir darum aber erst mal keine Gedanken. Die erste Bedigung ist das wichtige.

Jetzt nehmen wir genau wie bei Dir \(D=[-3,3]\) und überprüfen die Stelle \(x_0=3\). Das Problem ist jetzt, dass es gar kein Intervall \((3,3+\varepsilon)\) gibt, auf dem \(f\) überhaupt definiert ist. Insbesondere kann \(f\) dort nicht konvex/konkav sein, also auch bei \(x_0=3\) kann gar kein Wendepunkt liegen.

Bemerke, dass ich gar kein \(f\) angegeben habe. Schon gar keins, wo sich \(f\) schön zum Randpunkt hin "abflacht" und es aussehen könnte, als gäbe es vielleicht einen Wendepunkt, wenn meine Funktion nur ein "kleines bisschen mehr definiert wäre". Das ist zwar ein sehr guter Gedanke, funktioniert aber nicht.

Schau dir mal die Graphen der Funktionen \(f(x)=x^2,x^3,x^4,\ldots\) auf dem Intervall \(D=[0,1]\) an. Kannst du anhand der Graphen erkennen, welche von denen in \(x_0=0\) einen Wendepunkt oder einen Flachpunkt haben sollten? Ich nicht.

Und wenn du mit immer höheren Ableitungen versuchst zu argumentieren, was ist mit den beiden Funktionen:

$$f_{1,2}(x)=\begin{cases}e^{-1/x^2}&\text{, }x>0\\0&\text{, }x=0\\\pm e^{-1/x^2}&\text{, }x<0.\end{cases}$$

Du nimmst dir im Prinzip den positiven Teil einer Funktion, die sich "unendlich flach" an den Punkt \(P(0,0)\) anschmiegt (wichtig: alle Ableitungen im Nullpunkt sind auch Null) und fragst dich jetzt, ob du die Funktion "besser" vervollständigst, wenn du den Funktionsgraphen achsengespiegelt oder punktgespiegelt anklebst. Beides passt wie angegossen, aber die eine Funktion hat einen Wendepunkt, die andere nicht.

fkts.PNG

Das Fazit ist: An Randpunkten des Definitionsbereichs kannst du nicht sinnvoll über Wendepunkte reden. Denn was Du persönlich denkst, wie die Funktion "weitergehen sollte", ist subjektiv!

Avatar vor von 1,1 k

\(\varepsilon>0\) was bedeutet diese e?

0 Daumen

Anscheinend hast du das Konzept für eine Randwertbetrachtung noch nicht vollständig verstanden.

Wie du weißt, ist es bei einem derartigen Intervall notwendig, die Ränder zu prüfen, wenn man nach Minima und Maxima sucht, weil die Funktionswerte dort größer bzw. kleiner sein können als bei den gefundenen Extrema über die Ableitung. Derartige Randwerte findet man aber nicht über die Ableitung.

Für einen Wendepunkt ergibt eine derartige Betrachtung jedoch keinen Sinn. Wenn allerdings nach der größten oder kleinsten Steigung (Zunahme bzw. Abnahme) gefragt wird, dann muss man auch hier wieder die Randwerte überprüfen. Das ist letztendlich aber auch nur ein Extremwertproblem, da man ja die Extrema der ersten Ableitung sucht.

Avatar vor von 21 k

Ein anderes Problem?

Stell deine Frage

Willkommen bei der Mathelounge! Stell deine Frage einfach und kostenlos

x
Made by a lovely community