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Bestimmen Sie das Maximum und das Minimum von f: R n → R mit

 f(x) := ∑i=1 n xi unter der Nebenbedingung ∑ i=1 n xi 2

mit  Hilfe der Lagrangschen Multiplikationsmethode. Überprüfen Sie Ich Ergebnis mit Hilfe der Cauchy- Schwarzschen

Ungleichung.

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Hallo

 heisst das xi oder xi in der Summe? und die nebenbedingung ist ein Ausdruck bzw. Term kene Bedingung.

wo scheiterst du denn? denn grad f ist doch egal was nun f ist leicht zu berechnen? Wenn du Schwierigkeiten mit n hast, machs erstmal mit n=2 oder 3.

Gruß lul

gemeint ist folgendes:

x.PNG

 

ich habe die gleiche Aufgabe.

Es geht um f(x)=i=1nxi f(x)=\sum_{i=1}^n x_i unter Nebenbedingung  i=1nxi2 \sum_{i=1}^n x^2_i


Dann ist die Langrangefunktion: L(x1,...,xn,λ)=i=1nxi+λ(i=1nxi21)L(x_1,...,x_n, \lambda) =\sum_{i=1}^n x_i + \lambda (\sum_{i=1}^n x^2_i -1 )

Wenn ich den Gradienten von L =0 setze, erhalte ich n+1 Gleichungen, z.b


Lx1=1+λ2x1=0L_{x_1}= 1+\lambda 2 x_1=0


bis

Lxn=1+λ2xn=0L_{x_n}= 1+\lambda 2 x_n=0


und dann noch Lλ=(i=1nxi21)=0L_{\lambda}=(\sum_{i=1}^n x^2_i -1 ) =0


Wie löse ich das am besten?

Es ist xi=12λx_i=-\frac{1}{2\lambda} für alle ii. Also x1==xnx_1=\cdots= x_n.

Aber muss man das danm nicht in die letzte Gleichung noch einsetzen. Man erhält doch dann λ=n/2 \lambda= \sqrt{n}/2 ?

λ\lambda interessiert am Ende nicht. Gesucht sind x1,,xnx_1,\ldots,x_n.

Was hilft dann meine letzte Gleichung?

Und was habe ich jetzt davon dassxi=1/2λ x_i=-1/2\lambda ist?

Was kann ich aussagen?

Rechne wie Du willst. Mit oder ohne Lambda. Hauptsache, Du kannst die xi angeben.

Dann ist lambda=+n/2lambda =+\sqrt{n}/2

Und damit f(x)=nn/2 f(x)= n \sqrt{n}/2 ist das richtig?

Wie überprüft man das Ergebnis mit Cauchy Schwarz?

Noch mal: Gefragt ist nach den xi. Die sollst Du angeben. Das Lambda interessiert nicht, auch wenn Du es ausgerechnet hast.  Und es gibt auch zwei Lösungen. Eine für die Minimalstelle und eine für die Maximalstelle.

Ich verstehe nicht wie ich die x_i angeben soll. Kannst du mir da nochmal helfen?

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Gesucht sind Maximum und Minimum von f : RnRf : \mathbb{R}^{n}\to\mathbb{R} mit f(x)=i=1nxif(x) = \sum_{i=1}^{n} x_i unter der Nebenbedingung i=1nxi2=1\sum_{i=1}^{n}x_{i}^{2} = 1. Die Nebenbedingung kann man äquivalent zu i=1nxi21=0\sum_{i=1}^{n}x_{i}^{2} - 1 = 0 umformen.

Betrachte nun die Lagrange-Funktion LL, welche durch L(x1,,xn,λ)=f(x1,,xn)+λ(i=1nxi21)=i=1nxi+λ(i=1nxi21)L (x_1, \dots, x_n, \lambda) = f(x_1, \dots, x_n) +\lambda\cdot\left(\sum_{i=1}^{n}x_{i}^{2}-1\right)=\sum_{i=1}^{n} x_i+\lambda\cdot\left(\sum_{i=1}^{n}x_{i}^{2}-1\right) gegeben ist. Nun ist das Gleichungssystem L(x1,,xn,λ)=0\nabla L (x_1, \dots, x_n, \lambda) = 0 zu lösen.

{k1,,n : xkL(x1,,xn,λ)=0λL(x1,,xn,λ)=0\begin{cases}\forall k\in{1, \dots, n} : \frac{\partial}{\partial x_k}L(x_1, \dots, x_n, \lambda) =0\\ \frac{\partial}{\partial \lambda}L(x_1, \dots, x_n, \lambda ) =0\end{cases}

{k1,,n : 1+λ2xk=0i=1nxi21=0\begin{cases}\forall k\in{1, \dots, n} : 1+\lambda\cdot 2\cdot x_{k}=0\\ \sum_{i=1}^{n}x_{i}^{2}-1=0\end{cases}

Auflösen der ersten Gleichungen nach xkx_{k}.

{k1,,n : xk=12λi=1nxi21=0\begin{cases}\forall k\in{1, \dots, n} : x_{k}=-\frac{1}{2\lambda}\\ \sum_{i=1}^{n}x_{i}^{2}-1=0\end{cases}

Einsetzen in der ersten Gleichungen in die letzte Gleichung und Auflösen nach λ\lambda.

{k1,,n : xk=12λi=1n(12λ)21=0\begin{cases}\forall k\in{1, \dots, n} : x_{k}=-\frac{1}{2\lambda}\\ \sum_{i=1}^{n}\left(-\frac{1}{2\lambda}\right)^{2}-1=0\end{cases}

{k1,,n : xk=12λn(12λ)21=0\begin{cases}\forall k\in{1, \dots, n} : x_{k}=-\frac{1}{2\lambda}\\ n\cdot\left(-\frac{1}{2\lambda}\right)^{2}-1=0\end{cases}

{k1,,n : xk=12λn14λ21=0\begin{cases}\forall k\in{1, \dots, n} : x_{k}=-\frac{1}{2\lambda}\\ n\cdot\frac{1}{4\lambda^2}-1=0\end{cases}

{k1,,n : xk=12λn14λ2=1\begin{cases}\forall k\in{1, \dots, n} : x_{k}=-\frac{1}{2\lambda}\\ n\cdot\frac{1}{4\lambda^2}= 1\end{cases}

{k1,,n : xk=12λn4=λ2\begin{cases}\forall k\in{1, \dots, n} : x_{k}=-\frac{1}{2\lambda}\\ \frac{n}{4}= \lambda^2\end{cases}

{k1,,n : xk=12λλ=±n2\begin{cases}\forall k\in{1, \dots, n} : x_{k}=-\frac{1}{2\lambda}\\ \lambda = \pm \frac{\sqrt{n}}{2}\end{cases}

Einsetzen der letzen Gleichung in die ersten Gleichungen.

{k1,,n : xk=12(±n2)λ=±n2\begin{cases}\forall k\in{1, \dots, n} : x_{k}=-\frac{1}{2\cdot\left(\pm \frac{\sqrt{n}}{2}\right)}\\ \lambda = \pm \frac{\sqrt{n}}{2}\end{cases}

{k1,,n : xk=1nλ=±n2\begin{cases}\forall k\in{1, \dots, n} : x_{k}=\mp\frac{1}{\sqrt{n}}\\ \lambda = \pm \frac{\sqrt{n}}{2}\end{cases}

Damit hat man zwei kritische Punkte:
(x1,,xn)=(1n,,1n)\left(x_1, \dots, x_n\right) = \left(-\frac{1}{\sqrt{n}}, \dots, -\frac{1}{\sqrt{n}}\right) bzw. (x1,,xn)=(1n,,1n)\left(x_1, \dots, x_n\right) = \left(\frac{1}{\sqrt{n}}, \dots, \frac{1}{\sqrt{n}}\right)

Da die Nebenbedingung i=1nxi2=1\sum_{i=1}^{n}x_{i}^{2} = 1 eine kompakte Menge im Rn\mathbb{R}^n beschreibt, und f : RnRf : \mathbb{R}^n \to \mathbb{R} ststig ist, existieren Maximum und Minimum von ff unter der Nebenbedingung. Ein kritischer Punkt muss nun die Minimumstelle sein und der andere kritische Punkt die Maximumstelle. Es ist f(1n,,1n)=i=1n(1n)=n(1n)=n<0f\left(-\frac{1}{\sqrt{n}}, \dots, -\frac{1}{\sqrt{n}}\right) = \sum_{i=1}^{n}\left(-\frac{1}{\sqrt{n}}\right) = n\cdot \left(-\frac{1}{\sqrt{n}}\right) = -\sqrt{n}<0 und f(1n,,1n)=i=1n1n=n1n=n>0.f\left(\frac{1}{\sqrt{n}}, \dots, \frac{1}{\sqrt{n}}\right) = \sum_{i=1}^{n}\frac{1}{\sqrt{n}} = n\cdot \frac{1}{\sqrt{n}} = \sqrt{n}>0\text{.}

Demnach befindet sich das Minimum von ff unter der Nebenbedingung bei (x1,,xn)=(1n,,1n)\left(x_1, \dots, x_n\right) = \left(-\frac{1}{\sqrt{n}}, \dots, -\frac{1}{\sqrt{n}}\right) und hat den Wert n-\sqrt{n}, und das Maximum von ff unter der Nebenbedingung befindet sich bei (x1,,xn)=(1n,,1n)\left(x_1, \dots, x_n\right) = \left(\frac{1}{\sqrt{n}}, \dots, \frac{1}{\sqrt{n}}\right) und hat den Wert n\sqrt{n}.

==========

Mit der Schwarzschen Ungleichung erhält man f(x)2=i=1nxi2=i=1nxi12=(x1xn),(11)2(x1xn)2(11)2=(i=1nxi2)=1wegen Nebenbedingung(i=1n12)=n=n.\begin{aligned}\left\lvert f \left(x\right) \right\rvert^2 & = \left\lvert \sum_{i=1}^{n}x_i \right\rvert^2 = \left\lvert \sum_{i=1}^{n}x_i\cdot 1 \right\rvert^2 \\ & =\left\lvert \left\langle\begin{pmatrix}x_1 \\ \vdots \\ x_{n}\end{pmatrix}, \begin{pmatrix}1 \\ \vdots \\ 1\end{pmatrix}\right\rangle \right\rvert^2 \\ & \leq \left\lVert\begin{pmatrix}x_1 \\ \vdots \\ x_{n}\end{pmatrix}\right\rVert^{2}\cdot \left\lVert\begin{pmatrix}1 \\ \vdots \\ 1\end{pmatrix}\right\rVert^{2} \\ & = \underbrace{\left(\sum_{i=1}^{n} x_{i}^{2}\right)}_{=1 \text{wegen Nebenbedingung}}\cdot \underbrace{\left(\sum_{i=1}^{n} 1^{2}\right)}_{=n} = n\text{.}\end{aligned} also f(x)n\left\lvert f\left(x \right)\right\rvert\leq \sqrt{n}. Damit erhält man nf(x)n-\sqrt{n}\leq f(x) \leq \sqrt{n} für alle xRx\in \mathbb{R}, die die Nebenbedingung erfüllen. Diese Abschätzung stimmt gut mit den Werten n-\sqrt{n} bzw. n\sqrt{n} für das Minimum bzw. Maximum von ff unter der Nebenbedingung überein.

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Tausen Dank:)

Jetzt habe ich alles verstanden:)

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