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mal eine ganz dämliche Frage...

Wenn ich auf die Nullmatrix abbilde, ist das Bild davon dann die Nullmatrix oder die leere Menge? Oder sind das äquivalente Aussagen?

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Ergänzung, also gemeint ist das Bild der Abbildungsmatrix bei A*x=0 (Die ja dann trivial auch nur aus Nullen besteht) Kern dieser Matrix wäre ja die komplette Standardbasis und das Bild dann die leere Menge?

Aber das Bild der Abbildung ist ja nicht die leere Menge sondern eben ein Nullvektor?

Du kannst die (lineare) Abbildung \(x\mapsto0\) betrachten und dann fragen: Wie sieht die darstellende Matrix aus, wie das Bild? (Falls Du das meinst.) Was Du da schreibst ist Geschwurbel.

Also ich meine wenn ich eine Abbildung hab mit f: A*x = 0 dann ist das Bild dieser Abbildung der Nullvektor? Also Bild (f) = {(0)} oder?

Wenn ich mir jetzt allgemein Matrizen wie A anschaue, also Darstellungsmatrizen die auf null abbilden und deren Bild "berechne" dann kommt ja auch Bild = {(0)} raus?

Also mein Problem ist gerade dass ich vergessen habe ob man bei der trivialen Lösung Bild= {0} als Lösung angibt oder Bild =∅.

Analog auch bei Matrizen mit vollem Rang, da wäre der Kern ja auch nicht leer sondern ker={0} oder??

Die leere Menge ist leer, sie enthaelt nichts/hat kein Element. \(0\) ist nicht nichts. Also ist \(\{0\}\) nicht die leere Menge.

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    Was ich am Liebsten mache, ist  "  Philosophie "  - also Grundlagen.

   Eine Abbildung ( oder was das Selbe ist; eine Funktion )  ist eine rechtseindeutige  ===>  Relation.  Was ihr zur Not noch alle drauf habt: Du darfst ein x nicht auf zwei verschiedene y abbilden.


   f  (  x0  )  =  y1  ^  f  (  x0  )  =  y2  ===>  y1  =  y2     (  1  )


     In einer allgemeinen Relation kann die leere Menge schon mal vorkommen;  stell dir die zweistellige Relation "  <  "  ( in Worten: "  kleiner als " ) vor   auf |N   So gibt es etwa die drei Zahlen 0 , 1 und 2 , die kleiner 3 sind.  In der Relation kommen demnach diese drei geordneten Paare vor


      (  0  ;  3  )   ,  (  1  ;  3  )  ,  (  2;  3  )        (  2  )


    Dagegen gibt es kein n < 0 .    Demnach ist die Menge aller geordneten Paare, die rechts eine Null haben, leer.

   In einer Funktion y = f ( x )  ist das ein absolutes Nogo. Es darf einfach nicht sein, wenn x0 dem Definitionsbereich angehört

   " Ich habe heute keine Lust, diesem x0 ein y0 = f ( x0 ) zuzuordnen ... "

  Das BILD EINER MENGE DARF NIE LEER SEIN .

   Und damit komme ich zu meinem  nächsten Punkt.    Seien V , W  zwei Vektorräume und


      f  :  V  ===>   W      (  3  )


    eine lineare Abbildung.  Zu zeigen:  Bild  ( V )  ist ein Vektorraum;  das wird jetzt deine Hausaufgabe.  Drei Dinge sind zu zeigen

  1)   Der Nullvektor liegt in Bild ( V ) ;  es gibt ein x0 € V mit


         f  (  x0  )  =  0      (  4a  )


     2)  Homogenität;  wenn  y0  = f  ( x0  )  , so gibt es


       x1  €  V  :  f  (  x1  )  =  k  x0    (  4b  )


     3)  Additivität


    Wenn   y1  =  f  (  x1  )  und  y2  =  f  (  x2  )  ,  dann gibt es


     x3  €  V  :  f  (  x3  )  =  y1  +  y2      (  4c  )


     =====================================


    Das sind die drei Vektorraumaxiome;  bist du einer von denen, die in der Vorlesung mitschreiben?  Dann solltest du das irgendwo in deinen Aufzeichnungen haben;  aber es gibt ja auch den Kowalsky und den Greub.

   Diesen Punkt  ( 4a )  will ich doch noch etwas näher beleuchten; wie kommt es eigentlich, dass der Nullvektor immer in dem Bild einer linearen Abbildung liegt?  Da gibt  es jetzt zwei verschiedene Begründungen; die eine ist für Touristen und die andere  "  highly sophisticated "

     Das Selbstverständliche zunächst;  lineare Abbildungen befriedigen


       f  (  k  x  )  =  k  f  (  x  )      (  5  )


     Setze  k = 0 ; wzbw .

   Wie ich sie  HASSE ,  jene Aal glatten  Überflieger, die dir den ganzen Tag weis machen wollen,  es sei  "  eben alles immer ganz einfach ... "

    Deshalb werde ich jetzt tief schürfend esoterisch.  Kannst du noch ===>  Gruppen und ===>  Gruppenhomomorphismen?  Wird von den Profs immer etwas stiefmütterlich behandelt; ich weiß.  Aber manchmal hat es eben doch   auch seinen guten Sinn.  Seien G1 und G2  zwei Gruppen mit neutralem Element e1 bzw. e2   und f  ein solcher Homomorphismus


     f  :  G1  ====>  G2       (  6a  )


    Dann gilt ganz allgemein


      f  (  e1  )  =  e2     (  6b  )


   Jetzt müssen wir etwas tiefer einsteigen in die Vektorraumaxiomatik.  Das geht doch jetzt los,  ( V , + )  ist eine ( kommutative ) Gruppe.  Mach dir bitte klar, dass lineare Abbildungen spezielle Gruppenhomomorphismen sind unter dieser Addition - haste auch noch nicht  gewusst; was? Und das Neutrale ist der Nullvektor; dann sagt ( 6b )  aus für den Sonderfall ( 3 )  , dass der Nullvektor von V abgebildet wird auf den Nullvektor von W .

   Was ich bei uns in Frankfurt immer so toll fand:  Nie haben sich unsere Profs und Assistenten gescheut, die patologischen Sonderfälle anzusprechen, die sonst immer so voel Schwierigkeiten bereiten.  Ich will doch noch eingehen auf den Begriff lineare Abhängigkeit.  Stell dir vor,  a1 ist der Nullvektor und a2 und a3 sind Vektoren ungleich Null.    Frage: Ist das System ( 7a )  linear abhängig oder unabhängig?


        {   a1  ;  a2  ;  a3  }      (  7a  )


     Erst selber nachdenken und dann erst spicken, ob du richtig geraten hast.


         ß1  a1  +  ß2  a2  +  ß3  a3  =  0      (  7b  )


      Setze   ß1  =  4 711  ===>  linear abhängig .

   Oder so:  Möge das System nur einen einzigen Vektor enthalten.  Abhängig oder unabhängig?

   Antwort:  Linear abhängig genau dann, wenn dieser Vektor der Nullvektor ist.

      Ich reite da bissele drauf rum wegen dem Begriff des Ranges einer Matrix bzw. Abbildung.  Der  Rang ist nämlich nichts anderes als Dimemsion ( Bild ( f ) )  Hier habe ich ein großes Wort gelassen ausgesprochen:  Dimension . 

    " Was ist das, liebe Kinder? Kann man das essen? "

    Ich will hier nicht von Hölzken auf Stöxken kommen;  lies dir mal den Wikiartikel über die Vektorraumbasis durch - brillant sag ich dir.

   Er gibt dir vier ( aquivalente )  Kriterien an die Hand.  Ich für mein Teil habe sie auswändig gelernt - tue desgleichen.

   Um das Ganze etwas abzukürzen, beschränke ich mich auf Wiki Kriterium 4 , das wohl populärste    ( Die Meisten wenden es eher unterbewusst richtig an. )

  "    Eine Basis ist ein maximal linear Unabhängiges. "


     Unser Anschauungsraum  |R  ³    beispielsweise ist  dreidimensional,  weil  ein linear unabhängiges System aus höchstens drei Vektoren bestehen kann (  Es könnten ja auch ein Vektor sein oder zwei;  aber 4  Vektoren sind immer abhängig. )

   Und diese Höchstzahl heißt eben Dimension.

   Die Nullmatrix ist die " einzigste "  Matrix, deren Bild nur aus der Null besteht.    Dieser Raum besitzt Null linear unabhängige Vektoren;  die Dimension des Bildes und damit der Rang der Nullmatrix ist Null.

   Und tu mir die Liebe;  so Sätze wie

   "  Der Kern ist die Standardbasis  "

    können dich in einer mündlichen Prüfung Kopf und Kragen kosten, wenn der Prof eh schon schlecht  drauf ist.  Ich hatte dir oben die Hausaufgabe gegeben:  Das Bild einer linearen Abbildung ist ein VEKTORRAUM .

   Jetzt kriegst du gleich noch eine Strafarbeit;  der Kern einer linearen Abbildung ist EBEN FALLS ein Vektorraum und eben  KEINE  Basis.

    Wäre ein lohnendes Tema für eine Meditation; denk bitte nach, warum eine Basis  NIEMALS  ein Vektorraum sein kann.

   Solltest du dich da unsicher fühlen  - scheue dich nicht, dich  vertrauensvoll an mich zu wenden.

    Icxh hoffe mir ist es gelungen, bei dir die schlimmsten vorurteile auszuräumen.

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Hi, danke dass du immer so ausführlich drauf eingehst, allerdings ist mir das fast zu ausführlich ;)

Beachte auch, dass ich nur "Mathe für Dumme" (Wiwis) lerne. Das geht etwas weniger in die Tiefe. Und da ich mich nicht auch noch mit Latex auseinandersetzen will verkürze ich hier die Schreibweise deutlich. Also mir ist bewusst, dass ein Bild/Kern keine Basis ist sondern eben einen Unterraum aufspannt mit einer Basis... Ich verstehe aber dass meine Ausdrucksweise da für einen richtigen Mathematiker ziemlich schmerzhaft ist :P

Ich nehme mit:

- Bild/Kern muss ich auch als Abbildung auffassen

- leere Menge böse bei Abbildungen

Mir ist jetzt auch ein Licht aufgegangen warum meine Frage da oben nicht so formuliert war dass ihr versteht was mein Problem war.

Mir ging es nämlich die ganze Zeit nur um die Basen von Kern und Bild.

Ich verstehe das jetzt so:

Bild oder Kern "sind" immer mindestens ein Nullvektor. Wenn aber eins davon "der Nullvektor ist" dann ist die Basis davon die leere Menge?

Sei V ein n dimensionaler Vektorraum über einem Körper K also hier am einfachsten mal die reellen Zahlen

f: V --> V und V = span { (a1), (a2), (a3), ...(an)}

und f((x)) = (0)

Dann wäre:

Bild(f) = 0

Basis(Bild(f))=span{}

und Kern(f) = αa1+βa2+... mit α, .... ∈ R( Stimmt das mit der Auffassung als Linearkombination oder sieht der dann anders aus?)

Und Basis (Kern(f))= span {(a1),(a2),...}

Dim Bild = 0

Dim Kern = Dim(V) = n

Hab ich das jetzt halbwegs korrekt erfasst?


[Edit] Noch eine kleine ergänzende Frage:

Die Eigenwerte sind dann ja auch alle null mit algebraischer Vielfachheit n?

    Oft achte ich nicht darauf, wer der Fragesteller ist;  du bist ja DIE Emilie.  Muss ich jetzt  "  Kavalier "  sein?

   Also was gar nicht geht.     Hier auf diesem Forum ist ein sehr   lakonischer, fast schon zynischer Stil eingerissen.  Das äußert sich dann darin

   "  Was du da schreibst, ist alles Geschwurbel. "

   Ich war ja selber mal Übungsleiter und pflegte einen sehr lockeren Stil;  da kam schon mal der Zwischenruf

    " Mensch Meyer bist du doof. "

    Dann entgegnete ich

   "  Du siehst doch, dass der Meyer Schwierigkeiten hat.  Ich lege hier nämlich Wert auf deine Mitarbeit;  wie wär's denn, wenn DU es ihm erklärst? "

   Ich selbst bin nur popeliger promovierter Physiker - also kein Vollblutmatematiker.  Aber das Gebiet der  AGULA  hat mich schon immer begeistert,  weil da die Beweise ohne Netz und doppelten Boden sind.

   würd mich mal intressieren;  wozu brauchst du als WISO  Matrizen? claro, dass du dir hauptsächlich die Aspekte merken musst, die für dein späteres Leben bedeutsam werden.


  <<  Also mir ist bewusst,

      << dass ein Bild/Kern keine Basis ist,

      << sondern eben einen Unterraum aufspannt

     <<  mit einer Basis...


     Aber sag ehrlich.  Woher nur nimmst du immer diese schrecklichen Formulierungen,  von  denen ich fast Zahnweh bekomme?  Es ist doch  so einfach.  Sei


     f  :  V  ====>  W      (  2.1  )


    eine lineare Abbildung.   Dann ist Kern ( f ) ein Unterraum von V ;  und Bild ( f )  ist ein Unterraum von W .

   Wie ist das mit dem  " aufspannen "  ?  Eine  BELIEBIGE  Menge von Vektoren spannt einen Unterraum auf;  ihre lineare Hülle, wie wir das nannten  oder ihren  "   Spann " , wie das heute offenbar heißt.  Natürlich könntest du auch sagen, jeder Raum spannt sich selber auf. Aber wozu?

   Würd mich mal intressieren; leuchtet dir ein, dass jeder Raum sich selber aufspannt?

    "  Ein Raum mit einer Basis "  - was wäre denn ein Raum ohne Basis?   Ich hatte dich mal gebeten, in Wiki nachzusehen:  Was ist das überhaupt; eine Basis? Und es auswändig zu lernen.


     SATZ und  DEFINITION

   ================================

    Eine Basis ist, wenn eine der vier folgenden äquivalenten eigenschaften vorliegt.

  1)  Eindeutig                                     Erzeugendes

   2)  Minimales                                           "

   3)                    Linear unabhängiges       "

   4)  maximal          "               "

    ===================================


    Da fragt  man sich doch jetzt; wozu braucht man das? Wozu ist sowas gut?  Da gibt es einen Lehrsatz:  Die Bilder sämtlicher Vektoren unter einer linearen Abbildung sind schon dann bekannt, wenn du die Bilder der Basisvektoren kennst.  Und das ist der Grund , warum sich alle linearen Abbildungen als Matrizen notieren lassen.

-<<   Bild/Kern muss ich auch als Abbildung auffassen .

   NEIN ; Kern und Bild sind Mengen, keine Abbildungen.


 <<   leere Menge böse bei Abbildungen

   Okay; dem stimme ich zu.

   <<  Bild oder Kern "sind" immer

   <<  mindestens ein Nullvektor.

   << Wenn aber eins davon "der Nullvektor ist"

    <<   dann ist die Basis davon die leere Menge?


    Das hast du richtig verstanden.  Ich ergänze:  Da Kern und Bild Unterräume sind und jeder Vektorraum mindestens die Null enthält,  folgt, dass auch Kern und Bild die Null enthalten müssen.

   Nimm Punkt 4)  ;  Basis = maximal linear Unabhängiges.  Der " Nullraum  2 enthält nix linear Unabhängiges; seine Basis ist leer.

     Fasse doch mal die Basis auf als Menge im Sinne der Mengenlehre.  Ihre ===>  Kardinalzahl  ===>  Mächtigkeit ist gleich der Dimension des Raumes;  ist die Dimension Null, so muss die Basis die leere Menge sein.

   Also wenn du schreibst


     Kern  (  f  )  =  Spann  (    a1, a2, a3,  ....  ,  a_n   )


    dann ist das völlig in Ordnung.  Aber was du grundsätzlich nicht einzusehen scheinst:      Du darfst nie schreiben


    Basis (  von irgendwas  )  =  Spann (  von irgendwas  )


    Was ist da verkehrt?  Ein Spann ist ein Vektorraum; enthält sämtliche Linearkombinationen.   Mit a1  und a2 enthält der Spann beispielsweise auch immer


      a3  :=  a1  +  a2


     Nun wirst du aber einsehen, dass a1 , a2 , a3 linear abhängig  ===>  Die Vektoren in einem Spann bilden ein linear abhängiges system.

   Schau nochmal oben unter Punkt 3 und 4 der Basisdefinition aus Wiki  :

    3)   linear  UNABHÄNGIGES Erzeugendes

    4) maximal linear UNABHÄNGIGES 


    Immer isf eine Basis linear unabhängig.  Daher kann sie unmöglich der Spann von irgendwas sein; hast du das jetzt verstanden?  Wohl  spannt sie einen Raum auf; sie HAT  oder  ERZEUGT  einen Spann.

   Es gibt da sogar eine exakte Definition; der Spann einer Menge M  von Vektoren  ist der kleinste Unterraum, der M  enthält bzw.  die Schnittmenge aller Räume, die M enthalten.

    Was du von den Eigenwerten schreibst, ist völlig okay.

  Hey ich hab's.   Vielleicht bin ich doch ein ganz guter Pädagoge.   Wiki schreibt doch in seiner Definition,  eine Basis  B  sei ein ERZEUGENDES .  allein drei Punkte beschäftigen sich damit.  Was ist denn das; ein Erzeugendes?

   B heißt Erzeugendes des Vektorraums V, wenn


      V  =  Spann  (  B  )        (  3.1  )


    B könnte ja zunächst alles sein.  aber für eine Basis gilt beispielsweise  Unterpunkt 2; MINIMALES  Erzeugendes.  Was ist damit gemeint?  Wenn ich aus B nur EINEN EINZIGEN BELIEBIGEN Vektor heraus nehme -  sagen wir   dann entsteht das System   B  '   dan  ist der  SPANN VON B '  WENIGER ALS V .

    Beispiel; du hast drei Basisvektoren im |R ³     . Nimmst du nur einen heraus, spannen sie nur noch eine Ebene auf und nicht mehr den ganzen Raum.

    Und in Punkt 3) heißt es:  Linear unabhängiges Erzeugendes. Der Vektorraum V wird also dargestellt als Spann linear unabhängiger Vektoren.

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