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Aufgabe:

Im Folgenden soll eine Formel gefunden werden, um die Räder eines Roboters so zu drehen, dass der Mittelpunkt des Roboters zum Objekt zeigt. Es handelt sich um solch einen Roboter aber mit vier Rädern (https://d2nmr6p48f8xwg.cloudfront.net/content_pictures/pictures/000/001/570/814c51fb41fab7a3e3039ec6a067accc510a9341Lego-Mindstorms-Ev3-Car-Number-1-Robot-Fllcasts.png).

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Problem/Ansatz:

Eine vollständige Umdrehung eines Rades entspricht einer Umdrehung von 360 (bzw. -360 bei rückwärts laufenden Rädern) Grad. Das Objekt befindet sich links mit −α Grad zur Mitte. Jetzt möchte ich die Räder so drehen, dass der Mittelpunkt auf das Objekt zeigt, damit sich der Roboter auf das Objekt zubewegen kann. Um den Roboter zu drehen, müssen sich die linken Räder rückwärts und die rechten Räder vorwärts drehen. Die Frage, die ich mir stelle, ist: Um welchen Winkel müssen sich die linken und die rechten Räder drehen, um den Roboter zum Objekt zu drehen? Wie könnte ich es berechnen? Würde es ausreichen, wenn ich die linken Räder um −α (rückwärts) und die rechten Räder um α (vorwärts) rotieren lassen würde?

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Wie sollte man die Räder des im link angegebenen Robot denn um 360° drehen , Um die Radachsen ja wohl nicht=

und wo ist das "Objekt"?  Wie kann ein Punkt auf ein Objekt zeigen? meinst du die Mittelachse des Robs ? fährt er während der Drehung vor oder rückwärts?

lul

Mache einen Versuch. Lasse die rechten Räder um 3600 Grad drehen und die linken um -3600 Grad. Das wären also 10 Umdrehungen wenn ich dich richtig verstanden habe. Dann schaust du in der Praxis nach um, wie viel Grad sich das Fahrzeug gedreht hat.

Im Idealfall ist das also eine proportionale Zuordnung und damit kannst du das Fahrzeug dann um jeden beliebigen Winkel drehen.

Die Drehung erfolgt dadurch, dass die rechten Räder sich vorwärts drehen und die linken rückwärts, also in entgegengesetzte Richtungen. Der Roboter sollte sich so also nicht maßgeblich von der Stelle bewegen und ja meine die Mittelachse.


Genau 3600 Grad wären 10 Umdrehungen eines Rads vorwärts und -3600 Grad 10 Umdrehungen rückwärts. Ich versuch es dann, wenn ich den Roboter wieder zur Verfügung habe.

ich meine, ich kann Dir die Frage beantworten, habe aber i.A. keine Zeit dafür. Vielelicht heute Abend.

Das wäre nett.

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Beste Antwort

Hallo Botaniker,

Ein paar Dinge sind noch unklar. Aus Deiner Frage entnehme ich, dass der Roboter zwar vier Räder hat, aber nicht über eine Lenkung gesteuert wird, sondern (wie ein Panzer) indem die Räder (alle Räder!) auf den beiden Seiten mit unterschiedlichen Drehzahlen angesteuert werden. Das bedeutet natürlich, dass die Räder dann wegrutschen, d.h. nicht in einer Spur bleiben.

Auf dem Bild, das Du verlinkt hast, ist ein Lego-Fahrzeug zu sehen. So weit ich das beurteilen kann, hat dieses Fahrzeug eine Lenkung und die gelenkten Räder haben keinen(!) Antrieb.

Nehmen wir trotzdem mal an, dass die Räder fest sind (ungelenkt) und alle Räder angetrieben werden und Räder einer Seite über ein Getrebe o.ä. verbunden sind, so dass beide immer gleich drehen. Dann betrachte ich den Fall, bei dem die Räder der beiden Seiten genau gegenläufig mit gleicher Drehzahl angesteuert werden. Dann sollte sich der Roboter auf der Stelle drehen.

Ja und dann nehme ich noch an, dass sich der Schwerpunkt in der Mitte (bezogen auf die Räder) des Fahrzeugs befindet. Ich vermute, dass sich das Fahrzeug immer um den Schwerpunkt drehen würde, solange dieser sich auf der Mittellinie des Fahrzeugs befindet!

Nach dem ganzen Vorgeplänkel ergibt sich folgendes Bild:

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Ich erkläre dass Modell an Hand des linken Vorderrades (Punkt \(V_L\)). Das Fahrzeug steht so, dass es in Geradeausfahrt nach rechts fahren würde. Der Radstand des Fahrzeugs sei \(a=2|ZA|\) und seine Spurweite sei \(b=2|AV_L|\). Die Fahrzeugmitte und der Schwerpunkt liege im Punkt \(Z\).

Soll sich das Fahrzeug um den Winkel \(\alpha\) (blau) drehen, so muss das Vorderrad in die Position \(V_L'\) (das graue Rad). Dazu legt der Berührpunkt des Rades auf dem Boden den gestrichelten schwarzen Kreisbogen der Länge \(k\) zurück. $$k = \frac 12\sqrt{a^2+b^2} \cdot \alpha$$Dreht das Rad aber nach links (der rote Pfeil), so kann davon nur der Weg genutzt werden, der tangential zum Kreisbogen verläuft (der blaue Pfeil). Sei der gelbe Winkel \(\varphi\), so ist der Weg des Rades um \(1/\cos(\varphi)\) länger. Und $$\cos(\varphi) = \frac{2|AV_L|}{|V_LH_R|} = \frac {b}{\sqrt{a^2+b^2}} $$so ist der Weg \(s\), den das Rad zurücklegen muss$$s = \frac k{\cos(\varphi)} = \frac 12 \frac{\sqrt{a^2+b^2}}{\frac {b}{\sqrt{a^2+b^2}}} \cdot \alpha = \frac b2\left(\left(\frac ab\right)^2 +1\right) \alpha$$und der gesuchte Drehwinkel \(\Theta\), den sich die Räder drehen müssen, ist natürlich vom Radius \(r\) der Räder abhängig:$$\Theta = \frac sr = \frac b{2r}\left(\left(\frac ab\right)^2 +1\right) \alpha$$das wäre die Theorie, mit den ganzen Annahmen, die ich oben gemacht habe. In der Praxis wird dieser Wert eher eine untere Grenze darstellen. Die Räder werden beim Beschleunigen (also Anfahren) bereits durchrutschen ohne dass die Drehbewegung der Räder in eine Drehung des Fahrzeugs umgesetzt werden kann.

Weiter ist das Mass \(b\) der (wirksamen) Spurweite auch davon abhängig, ob die Räder einen gewissen Schrägstand haben. Somit kann \(b\) nochmal um die Radbreite schwanken. Und es gibt bestimmt noch mehr Sachen, an die ich jetzt nicht gedacht habe ;-)

Probier's einfach aus. Lass die Räder drehen und mache eine Messreihe mit unterschiedlichen Werte und wiederhole die Messungen auch.

Wäre toll wenn Du uns dann ein kleines Feedback gibst.

Gruß Werner

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Danke für die Erklärung. Mit welcher Software hast du diese Grafik angefertigt?

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