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Auf der Menge G:= ℚ\{-3} ist durch  x • y := xy +3(x+y)+6 eine kommutative und assoziative Verknüpfung gegeben.

Zeige das G bezüglich * eine Gruppe bildet.

Liege ich richtig wenn ich meine das ich ein neutrales und ein inverses Element beweisen muss?

Falls ja, wie mache ich das?


Vielen Dank schonmal!

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das ist richtig.

x ⊗ y := x•y + 3•(x + y) + 6 

Für das Neutrale n  muss  x ⊗ n = x   und für die Inversen xi      x ⊗ xi = n   gelten.

Die erste Gleichung musst du nach n und die zweite nach xi  auflösen.

Zum Beispiel n:

x ⊗ n = x•n + 3•(x+n) + 6 = x•n + 3x + 3n + 6 = n • (x+3) + 3x + 6 = x

→ • (x+3) = -2x -6 → • (x+3) = -2 • (x+3) → n = -2  

....

[ zur Kontrolle:   Inverse  xi  = - (3·x + 8) / (x + 3)   [ x≠-3 , da x ∈ ℚ / {3} ]  ]

Gruß Wolfgang

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dieses   ist etwas wenig

Hatte übersehen, dass AG und Abgeschlossenheit bereits in der Voraussetzung stehen, was bei dem AG ja keineswegs selbstverständlich ist., und deshalb tatsächlich nur noch das Neutrale und die Inversen bestimmt werden müssen.

Habe die Antwort ergänzt.

@ Gast hj2199  Was hindert dich eigentlich an einer hilfreichen Antwort? :-)

Werde es so gleich nochmal durchgehen, denke aber das ich es jetzt verstanden habe.

Einfacherer Lösungsweg : 

Zeige, dass  φ : (ℚ* , ·) → (φ(ℚ*) , *)  gemäß  φ(a) = a-3  ein Isomorphismus ist.

Schon der Begriff "Isomorphismus" ist nicht einfacher als das Auflösen einer Gleichung aus Klasse 7.

Es würde mich interessieren, was unser Fragesteller bzgl. der "Einfachheit" beider Vorschläge zu sagen hat.  :-)

 Mit Isomorphismus arbeiten wir sehr wenig, von daher ist die Lösung mit dem Neutralen und Inversen Element verständlicher :)

PS: Abgeschlossenheit war eigentlich nicht gegeben, in dem Fall müsste ich dann wohl zeigen das -3 als Ausgabe nur für -3 als Eingabe auftritt oder?

"Verküpfung gegeben" beinhaltet Abgeschlossenheit (sonst wäre es keine Vernüpfung sondern lediglich eine Vorschrift)

Im Übrigen danke ich für deinen Beitrag zum Thema "Einfachheit" :-)

Und: immer wieder gern

Leider habe ich auch hier nochmal meine Schwierigkeiten.

Abgeschlossenheit:

x*y= xy+3(x+y) +6

Dann setze ich den rechten Teil gleich -3

=> xy+3(x+y)+6 = -3

= xy+3x+3y = -9    Ab hier weiß ich nicht genau wie ich weiter machen sollte.


Habe es mal so probiert:  x=0 => 3y=-9 => y=-3

und                                       y=0 => 3x=-9 => x=-3


Habe ich damit die Abgeschlossenheit bewiesen?


LG


PS: @ Wolfgang, klingt einleuchtend :) Hätte ich es so denn richtig gemacht wenn es nicht gegeben wäre?

vgl. meinen vorherigen Kommentar!

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    Das Ganze ist im Grunde genommen ein fauler Zinnober. Du musst es nur faktorisieren

 

 

      x  *  y  =  (  x  +  3  )  (  y  +  3  )  -  3     (  1  )

 

 

      In Worten:

 

   " Vor der Multiplikation verschiebst du um 3 Einheiten nach Rechts; hinterher ziehst du die 3 wieder ab. "

    Wie man darauf kommt? Ich nenne es mal " hyperbolische Ergänzung "  ( HE )  in Analogie zur quadratischen Ergänzung. Denn deine Formel stellt eine ===> quadratische Form dar, das ist immer ein ===> Kegelschnitt, in unserem Fall eine ===> Hyperbel.

 

 

    (  x  +  a  )  (  y  +  b  )  =  x  y  +  b  x  +  a  y  +  a  b  =      (  2a  )

                                        =  x  y  +  3  x  +  3  y  +  6      (  2b  )

 

    Durch Koeffizientenvergleich erhalten wir a = b = 3 ; die korrekte HE auf a b ist ( - 3 )

    Wir werden uns unten noch näher mit dem Assoziativgesetz ( AG ) zu befassen haben; da brauchst du nämlich genau die Umformung ( 1 ) Hier wird nämlich ganz schön geschludert; wenn man einmal bedenkt, wie schwer die Ungleichungen sind, die ihr häufig in der Analysis selber erraten sollt. Warum erlassen euch die Profs die Prüfung auf AG ? Ich will dir sagen warum; mir Frankfotter kenne da en Witz iwwer de ===> Affetorplatz in ===> Sachsehause . Wer DU bis unn was dein Prof für aanen is.

   Sitzt e klaa Äffsche uff ' eine Palm; unn rings im Urwald kimmt e Riese konzentrisch Feuerwalz uff des Äffsche auf zu . Wie kann sisch des Äffsche in Sischerheit bringe?

  Antwott: Ei woher soll ' s dann des klaa Äffsche wisse, wann ' s de große Aff net weiß?

   Woher ICH die HE kenne? Geniale Erfindung mein Lieber . An Neujahr 2015 kam in dem Konkurrenzportal ===> Ly cos die listige Frage

    " Gesucht die Lösungsmenge für alle x ; y € |Z


           x  y  +  x  +  y  =  2015     (  3  )


     Wie so oft, gibt dir Wolfram nur eine Teillösung, aber keinen allgemeinen Ansatz. Meine Antwort wurde gar nicht verstanden

   " Bestimme halt alle Teiler von 2016 : für 2 * 1008 kriegst du x = 1 ; y = 1 007 . "

  " Aber 1 007 ist doch kein Teiler von 2 016 . . . "

   Mein Chef witzelte unablässig

   " Alle Konstanten sind variabel. "

   Für wirklich Intressant halte ich die Frage - und ich kenne die Antwort noch nicht - ist ( 4 ) eine Gruppe?



     x  *  y  :=  (  x  -  k1  )  (  y  -  k2  )  -  k3   ,    k1;2;3  €  |R      (  4  )



    Beginnen wir mit dem Kommutativgesetz:;



      x  *  y  =  y  *  x        (  5a  )

      (  x  -  k1  )  (  y  -  k2  )  =  (  y  -  k1  )  (  x  -  k2  )      (  5b  )



     Da ( 5b ) identisch für alle x erfüllt ist, dürfen wir nach x ableiten:



          y  -  k2  =  y  -  k1  ===>  k1  =  k2        (  5c  )



       Allerdings dürfen wir den Vorteil ( 5c ) nicht nutzen, da ja die intressantesten Gruppen nach wie vor die nicht kommutativen sind. Aus Gründen, die unten klar werden, machen wir jetzt erst mal das neutrale Element. Streng genommen sprechen die Gruppenaxiome von MINDESTENS einem LINKSneutralen e ; mehr wird explizit nicht ausgesagt.



        e  *  a  =  (  e  -  k1  )  (  a  -  k2  )  -  k3  =  a       (  6a  )



         Abermals ist Ableiten nach a zulässig.



         e  -  k1  =  1  ===>  e  =  k1  +  1     (  6b  )



      Machen wir die Probe auf ( 6a )



      a  -  k2  -  k3  =  a  ===>  k3  =  -  k2     (  6c  )

      x  *  y  =  (  x  -  k1  )  (  y  -  k2  )  +  k2     (  6d  )



    In einer Gruppe muss das Linksneutrale aber auch gleichzeitig rechtsneutral sein.



     a  *  e  =  (  a  -  k1  )  (  e  -  k2  )  +  k2  =  a      (  7a  )



    Ableiten analog ( 6b )



         e  =  k2  +  1  ===>  k1  =  k2     (  7b  )



 

     Damit erweist sich die einparametrige Form ( 5c ) als die allgemeinst mögliche.



          x  *  y  =  (  x  -  k  )  (  y  -  k  )  +  k       (  7c  )



 Der Rest der Untersuchung ( Inverse , AG , Abgeschlossenheit ) lässt sich entscheidend abkürzen. Mit ( |R ; k ) bezeichne ich die reellen Zahlen unter der Multiplikation ( 7c )  Dann entspricht die gewöhnliche, " kanonische " Multiplikation ( |R ; 0 ) Sei



      ß  (  k  )  :  ===>  |R  ===>  |R      (  8a  )

                                  x  ===>  x  +  k        (  8b  )



     ß  (  k  )  ist schlicht und ergreifend ein Algebra-Isomorphismus von |R nach |R ( k )  ( Eigenleistung; überlege dir, was alles zu zeigen ist. ) Demnach sind alle |R ( k ) im Wesentlichen das Selbe.

   Manchmal hilft ja die Anschauung weiter. Stell dir vor, du hast zwei Kopien des Zahlenstrahls; im Hintergrund fest montiert, und die im Vordergrund sei frei beweglich. Jetzt schiebst du den beweglichen Strahl zehn einheiten nach Rechts.  Dann steht hinter der 2 die 12 , hinter der 5 die 15 und hinter der 2 X 5 = 10 die 12 * 15 = 20 .

   Eine Frucht unseres Isomorphismus ist das AG , obwohl es sich auch elementar nachrechnen ließe. Ich schreibe es kurz an



             (  x  *  y  )  *  z  =  x  *  (  y  *  z  )  =       (  9a  )

      =  (  x  -  k  )  (  y  -  k  )  (  z  -  k  )  +  k    (  9b  )


    D.h. bei 4 711 Faktoren baust du den Verschieber bei jedem einzelnen Faktor ein und korrigierst erst am Schluss ( Vergleiche mit den Zahlenstrahlen )

   Ein ganz besonderes Interesse in der Polynomalgebra beansprucht ( |R ; - 1 ) Diese meine Entdeckung hatte ich zehn Jahre lang in das Portal " Wer weiß was " gestellt; sie wurde jedoch entgegen meiner Absicht wieder entfernt.

    Gehen wir aus von der quadratischen Gleichung



           x  ²  -  p  x  +  q  =  0      (  10a  )


    Diese hat Vieta


      p  =  x1  +  x2  ;  q  =  x1  x2     (  10b  )

      x1  *  x2  =  (  x1  +  1  )  (  x2  +  1  )  -  1  =        (  10c  )

                    =  x1  x2  +  x1  +  x2  =  q  +  p      (  10d  )


     ( max Zeichen )

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    ( 1.10d ) in Worten:

   " Das Sternprodukt der beiden Wurzeln ist gleich der Summe der Koeffizienten. "
 
   Wiederholen wir doch mal das Spielchen für eine kubistische Gleichung. Ich schreibe gleich den Vieta mit an



       x  ³  +  a2  x  ²  +  a1  x  +  a0  =  0     (  2.1a  )

           a2  =  -  (  x1  +  x2  +  x3  )              (  2.1b  )
 
           a0  =  -  x1  x2  x3                     (  2.1c  )

      a1  =  (  x1  +  x2  )  x3  +  x1  x2         (  2.1d  )

   x1  *  x2  *  x3  =  (  x1  +  1  )  (  x2  +  1  )  (  x3  +  1  )  -  1  =      (  2.2a  )

                           =  -  a0  +  a1  -  a2       (  2.2b  )




     Ich polemisiere hier immer gegen eine missbräuchliche Verwendung der Polynomdivision  ( PD ) Stellt euch vor, ihr habt x3 geraten in ( 2.1a ) ; gesucht sind die beiden Unbekannten p und q in ( 1.10a ) Seit Jeher sind doch LGS bei den Schülern pädagogisch bestens eingeführt. Ach ich seh grad; dumm gelaufen. ( 1.10b ) habe ich ungeschickt notiert




        p  =  x1  +  x2         (  2.3a  )  

       q  =  x1  x2              (  2.3b  ) 




    Jetzt leg mal den Rückwärtsgang ein;  ( 2.3a ) einsetzen in ( 2.1b ) so wie ( 2.3b ) in ( 2.1c ) - es steht schon alles da.



      a2  =  -  (  p  +  x3  )       (  2.4a  )       (  AF1  )

      a0  =  -     q   x3             (  2.4b  )        (  AF2  )




     ====> Michael Ende hatte seinen Weltbestseller " Jim Knopf " eigens für meine Wenigkeit verfasst; da war ich erst Neun  ( Das ist der WITZ ) Wie ihr alle wisst, ist eine der Romanfiguren " König Alfons 3/4 XII von Lummerland "  ( Meine Mathelehrerin in der 11mc hatte mich mal persönlich unter vier Augen bestellt )

   " Herr T; Sie halten sich für unheimlich WITZIG . Was ich Ihnen zu eröffnen habe, wird Sie ernüchtern. Sie sind gar nicht WITZIG . . . "

    Und als ich die Identitäten ( 2.4ab ) entdeckt hatte, fand ich es unheimlich WITZIG , diese zu bezeichnen als erste bzw. zweite " Alfonsinische pq-Formel " ( Alfonsinische Formel ; AF ) ( Das ist jetzt so ähnlich wie die Quarks aus der Kernphysik, bei denen ja auch " Finnegans Wake " von James Joyce Pate stand. )

   1) pq-Formeln gehören in jede Formelsammlung.
   2) Wer als Mathestudent den enormen PRAKTISCHEN Nutzen hinter ( 2.4ab ) nicht erkennt, hat sein Studienfach verfehlt.
  3) Mal Hand auf die hohle Heldenbrust; ihr hattet doch schon weit schwerere LGS zu lösen als die AF .

   Im Zusammenhang mit ( 2.1d ) gibt es sogar eine AF3 . Bloß normal erwähne ich diese nie, weil sie nix bringt.



          a1  =  p  x3  +  q         (  2.4c  )         (  AF3  )



    Warum erzähle ich euch das alles eigentlich? Unser Ausgangstema war das AG auf ( |R ; - 1 ) in ( 2.2ab ) Klammern wir es doch mal als ( x1 * x2 ) * x3 Dann erhältst du für die Klammer den Ausdruck ( 1.10cd ) , d.h. du musst dir eine quadratische Gleichung vorstellen mit Wurzeln




         w1 :=  p  +  q  ;  w2  :=  x3      (  2.5a  )

        ( x1 * x2 ) * x3  =  w1  *  w2  =  (  p  +  q  )  x3  +  p  +  q  +  x3     (  2.5b  )



    Ist ( 2.5b ) wirklich das Selbe wie ( 2.2b ) ? Eine nicht triviale Anwendung der AF ; und zwar brauchst du sie alle drei .

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